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Karriere in Paris ist ein deutscher Spielfilm der DEFA von Hans Georg Rudolph und Georg C Klaren aus dem Jahr 1952 nach Motiven des Romans Vater Goriot von Honore de Balzac aus dem Jahr 1835 FilmTitel Karriere in ParisProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1952Lange 96 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Hans Georg Rudolph Georg C KlarenDrehbuch Joachim Barckhausen Alexander Graf Stenbock FermorProduktion DEFAMusik Ernst RotersKamera Fritz LehmannSchnitt Friedel WelsandtBesetzungErnst Legal Vater Goriot Joachim Hildebrandt Eugene von Rastignac Ursula Burg Anastasie Grafin Restaud Klaramaria Skala Delphine Nucingen Ruth Hausmeister Grafin Beauseant Erika Glassner Herzogin von Meaufraigneuse Wolfgang Kuhne Graf Restaud Albert Garbe Bankier Nucingen Hans Peter Thielen Maxime von Traillers Hans von Uslar Graf d Adjuda Pinto Erna Sellmer Madame Vauquer Willy A Kleinau Vautrin Ursula von Manescul Yvette Arthur Wiesner Christoph Friedrich Maurer Poiret Ilse Nurnberg Victorine Taillefer Senta Esser Madame Couture Werner Peters Der junge Taillefer Karl Kendzia Gobseck Martin Rosen Theaterbesitzer Paul Joachim Schneider Polizeiprasident Heinz Hinze Polizeiagent Theodor Rocholl Arzt Heino Winkler Lakai von Beauseant Friedrich Teitke Lakai von Restaud Hugo Kalthoff Diener von Nucingen Friedrich Schrader Katholischer Priester Gunther Baillier Herr im Ballsaal Helmuth Bautzmann Lakai von Victorine Maria Kohler Halbweltdame Viola Recklies 1 Wascherin Susanne Dullmann 2 Wascherin Marianne Fahl Zofe bei Nucingen Erwin Mosblech 1 Croupier Edmund Pouch 2 Croupier Toni Meitzen 3 Croupier Kathe Scharf Aufgetakelte Dame Eduard Borntrager Alterer Herr Carlo Kluge Herr im Spielsaal Herwart Grosse Polizeioffizier Wilhelm Kaiser Heyl Haushofmeister Georg Kroning Kartenspieler im Ballsaal Paul Lipinski Kartenspieler im Ballsaal Hilde Sonntag Verkauferin Walter Weinacht Blinder Bettler Albert Venohr Aufseher in der Wascherei Friedrich Kuhne Alter Invalide Wolf Kaiser Herr im Spielsaal Bruno Lopinski Spieler Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Kritik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenWahrend der Zeit der Restauration trifft der junge Baron Eugene von Rastignac in Paris ein Auf seinem Weg zur Pension Vauquer begegnet er der jungen Wascherin Yvette die auf Grund seiner Kleidung sofort erkennt dass er nicht zur besseren Gesellschaft gehort Eugene erklart ihr dass seine Eltern verarmt sind und er nach Paris kommt um hier Karriere zu machen und dafur zu arbeiten und zu studieren In einer armlichen Pension wird er bereits erwartet und er lasst sich das billigste Zimmer unter dem Dach geben Er lernt seinen Mitbewohner Vautrin kennen der ihm erklart dass er mit seinem Aussehen in Paris andere Moglichkeiten hat ein anerkanntes Mitglied der gehobenen Gesellschaft zu werden und meint damit die reichen Frauen In der gleichen Pension wohnen auch Victorine Taillefer die enterbte Tochter eines Millionars mit ihrer Tante und Vater Goriot ein mittelloser ehemaliger Nudelfabrikant und Wucherer der sein gesamtes Vermogen seinen Tochtern vermacht hat die hier fur seine Liebhaberinnen gehalten werden Da er nun verarmt ist muss er auch in eine der billigen Kammern der Pension umziehen was seine Tochter nicht davon abhalt ihn weiterhin auszunehmen Eine der beiden ist Anastasie Grafin Restaud die Rastignac in den ersten Tagen mit einer Empfehlung seiner Cousine der Grafin Beauseant besucht und in deren Hausflur er auch Vater Goriot sieht Als er diese Beobachtung wahrend der Unterhaltung erwahnt wird er hoflich aufgefordert wieder zu gehen Anschliessend geht er zum Antrittsbesuch zu seiner Cousine der er die Geschichte erzahlt und die ihn aufklart dass dieser Name im Hause Restaud nicht genannt werden darf Von ihr erfahrt Eugene auch dass Goriots zweite Tochter Delphine den reichen Bankier Nucingen heiratete der aber nicht gesellschaftsfahig ware da er keinen Adelstitel besitzt Bei diesem Gesprach bekommt er zum zweiten Mal den Hinweis dass einem Mann in Paris nur eine Liebschaft mit einer reichen Frau gesellschaftlich vorwartsbringt weshalb die Grafin ein Treffen mit Delphine arrangieren wird Wieder zuruck in der Pension wartet Yvette auf Eugene und flickt seine Hemden Sie hat sein Zimmer aufgeraumt und will nun seine Wasche zum Waschen mitnehmen Beide freuen sich bei der Verabschiedung auf ihr nachstes Treffen Doch zuvor wird wahrend einer Veranstaltung Eugene mit Delphine bekannt gemacht die anschliessend gemeinsam mit ihrer Kutsche nach Hause fahren Wahrend der Fahrt bittet sie ihn um 1000 Franc die sie fur ein neues Kleid benotigt Da er aber kein Geld hat bekommt er von ihr 100 Franc um diese in einer Spielbank beim Roulette einzusetzen was er auch macht Hier gewinnt Eugene uber 5000 Franc und ubergibt diese Delphine Am nachsten Abend gehen Eugene und Yvette zum Tanz um anschliessend gemeinsam in der Pension die Nacht zu verbringen Die beiden sind jetzt ein Paar auch wenn Eugene immer wieder zu Delphine geht die verlangt dass er sich auf jeden Fall modernere Kleidung zulegen soll Um das zu ermoglichen bietet ihm Yvette sogar ihr Erspartes an Eines Abends er ist wieder Gast beim Ehepaar Nuncingen muss der Bankier uberraschend fur zwei Tage geschaftlich verreisen bleibt Eugene uber Nacht bei dessen Frau wahrend Yvette in der Pension auf ihn wartet Hier verrat ihr Vater Goriot dass ihr Freund in seine Tochter verliebt ist und sie nicht auf ihn warten braucht Am nachsten Morgen will sie mit Madame Nuncingen daruber sprechen als Eugene aus deren Schlafzimmer kommt In der Pension macht Vautrin dem jungen Baron nun den nicht uneigennutzigen Vorschlag erst einmal reich zu werden bevor er daran denkt sich zu amusieren Er erzahlt ihm die Geschichte der gemeinsamen Mitbewohnerin Victorine Taillefer die Alleinerbin von 6 Millionen Franc werden wurde wenn ihr Bruder nicht mehr am Leben ware und die er heiraten konnte Vautrin hat auch gleich einen Vorschlag wie der junge Taillefer um das Leben kommen konne Er mochte dafur nur 200 000 Franc haben damit er nach Amerika ausreisen kann Er erzahlt aber nicht dass er als entflohener Strafling in Frankreich gesucht wird dafur fangt er aber sofort an ein Duell zu organisieren welches Taillefer nicht uberleben soll Von Rastignac lasst er sich dieses Abkommen wahrend einer Feier in der Pension bei der sich Victorine und Eugene naherkommen in einem Vertrag unterschreiben Am nachsten Morgen wird der junge Taillefer beim Duell erschossen und Victorine wird umgehend von ihrem Vater als Alleinerbin anerkannt Am gleichen Morgen verhaftet die Polizei Vautrin da durch den bezahlten Verrat eines Mitbewohners dessen wahre Identitat aufgedeckt wird Zur gleichen Zeit verliert Vater Goriot seine letzten ihm noch zur Verfugung stehenden Mittel an seine beiden bettelnden Tochter Am gleichen Abend findet ein lang ersehnter Ball bei der Grafin Beauseant statt zu dem auch Eugene und Delphine eingeladen sind und bei dem auch die Grafin Restaud anwesend ist Als die beiden Schwestern die Nachricht erhalten dass ihr Vater im Sterben liegt ist ihnen der Ball wichtiger den sie nicht verlassen wollen Nach dieser Nachricht sieht Vater Goriot endlich ein seine Tochter umsonst verwohnt zu haben und verflucht sie im Angesicht des Todes Der Polizeiprasident von Paris erscheint als verspateter Gast auf dem Ball und berichtet dass bei dem festgenommenen Vautrin ein Vertrag gefunden wurde der auf eine indirekte Beteiligung Baron Rastignacs am Tod Taillefer schliessen lasst Wenn auch dieser Vertrag nicht fur seine Verhaftung ausreichend ist so ist doch eine moralische Schuld erkennbar Diese Nachricht verbreitet sich rasend schnell auf dem Ball und Eugene wird von den Anwesenden so auch Delphine umgehend gemieden Auch seine Cousine und Victorine wenden sich von ihm ab so dass nur noch das Verlassen von Paris fur ihn die einzige Moglichkeit bleibt Produktion und Veroffentlichung BearbeitenKarriere in Paris wurde als Schwarzweissfilm unter dem Arbeitstitel Vater Goriot nach der gleichnamigen Romanvorlage gedreht fur die Dramaturgie war Marieluise Steinhauer verantwortlich Die Bauten schuf Willy Schiller und die Produktionsleitung ubernahm Adolf Fischer Der Film wurde ursprunglich von Georg C Klaren inszeniert In Folge des schwelenden Formalismusstreits wurde Karriere in Paris von der DEFA Kommission kritisiert Sie beanstandete den Film als zu duster und bemangelte das Fehlen eines progressiven gesellschaftlichen Gegengewichts Mit den geforderten Nachaufnahmen wurde anstelle des erkrankten Georg C Klaren von der DEFA der Schauspieler Hans Georg Rudolph beauftragt 1 Der Film hatte am 25 Januar 1952 in den Berliner Kinos Babylon sowie DEFA Filmtheater Kastanienallee eine Doppelpremiere Die Erstausstrahlung im Offiziellen Versuchsprogramm des Fernsehzentrums Berlin erfolgte am 25 November 1954 2 Kritik BearbeitenSmolk meinte in der Neuen Zeit 3 Die Regisseure Georg C Klaren und Hans Georg Rudolph haben einen Pariser Sittenfilm aus der Restaurationszeit zustande gebracht Einen Film der realistisch nie karikaturistisch die untergangsreife Pariser Oberschicht vor etwa 130 Jahren aufs Korn nimmt ihre Geldgier und Genusssucht ihre Kauflichkeit und ihren Klassencharakter Den morbiden Gestalten des Balzacschen Romans wurde in der armen kleinen Wascherin Yvette quasi eine Vertreterin des arbeitenden Volkes beigesellt wodurch Balzac keineswegs Gewalt angetan wird Hans Ulrich Eylau ausserte sich in der Berliner Zeitung 4 wie folgt Kein grosser Film wenn man ihn als Ganzes sieht auch kein sehr wichtiger oder bedeutender Aber er ist sauber gearbeitet und kommt dem berechtigten Unterhaltungsanspruch des Publikums leider unter Verzicht auf Tiefe der gesellschaftlichen Kritik entgegen Der Filmdienst bemangelt die dramaturgische Schlussigkeit des Films obwohl er eine handwerklich akzeptable Lektion in Gesellschaftskritik erteilt Besonders wird die Rollengestaltung Ernst Legals als von seinen Tochtern verlassenen Wucherer hervorgehoben 5 Literatur BearbeitenFrank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 312 313 Weblinks BearbeitenKarriere in Paris in der Internet Movie Database englisch Karriere in Paris bei filmportal de Karriere in Paris bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Ralf Schenk Ingrun Spazier Hans Michael Bock Georg C Klaren Autor Regisseur In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 34 2000 Neues Deutschland vom 25 November 1954 S 8 Neue Zeit vom 27 Januar 1952 S 2 Berliner Zeitung vom 27 Januar 1952 S 3 Karriere in Paris In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 16 Oktober 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karriere in Paris amp oldid 229750704