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Karl Wilhelm Muller vielleicht 1801 in Apolda 5 August 1874 in Bad Salzungen war ein deutscher Klassischer Philologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenKarl Wilhelm Muller der aus einer Handwerkerfamilie stammte besuchte die Stadtschule in Apolda und das Wilhelm Ernst Gymnasium in Weimar wo er sich vor allem an den Griechischlehrer Ernst Christian Wilhelm Weber anschloss Ab 1821 studierte Muller Philologie und Geschichte an der Universitat Jena bei Heinrich Karl Eichstadt Ferdinand Gotthelf Hand Karl Wilhelm Gottling Heinrich Luden und Friedrich Gotthilf Osann Nach einem Semester an der Berliner Universitat wo damals Philipp August Boeckh tatig war ging Muller im Herbst 1824 als Hilfslehrer an das Weimarer Gymnasium Dort unterrichtete er in den mittleren und oberen Klassen Latein und Deutsch und fuhrte ausserdem Turnunterricht ein Zur gleichen Zeit veroffentlichte Muller fachwissenschaftliche und padagogische Aufsatze Lexikonartikel und Fachbucher in lateinischer und deutscher Sprache so 1829 uber den epischen Zyklus 1831 uber Simonides Frauengedicht und 1831 1832 uber Goethes letzte Schaffensjahre Sein wissenschaftlicher und padagogischer Ruf brachte es mit sich dass Muller 1833 an der neu eingerichteten Kantonsschule in Zurich angestellt wurde Auch an der gleichzeitig errichteten Universitat Zurich hielt er als Privatdozent Vorlesungen Bereits im Herbst desselben Jahres 1833 zog er von Zurich nach Bern weiter wo er als Direktor des oberen Gymnasiums unter anderem mit dem Entwurf eines neuen Lehrplans fur die Gymnasialstufe betraut war Auch in Bern wirkte Muller als Privatdozent an der Akademie Als diese 1834 zur Universitat Bern umgestaltet wurde erhielt Muller dort die Stellung eines ausserordentlichen Professors der Klassischen Philologie Am ebenfalls 1834 eingerichteten Gymnasium Kirchenfeld war Muller Direktor und Lehrer fur Griechisch Deutsch und Literatur Seine literarische Tatigkeit setzte er ebenfalls fort indem er uber antike Handschriften in der Burgerbibliothek Bern berichtete etwa uber den griechischen Codex 160 aus dem Besitz von Jean Hurault de Boistaille und die Berner Vergil Handschriften die fur die Uberlieferung des Textes und der antiken Scholien von grosser Bedeutung sind Auf seinen Arbeiten baute spater der Berner Philologieprofessor Hermann Hagen auf Das politisch aufgeheizte Klima in der Schweiz in den 1830er und 1840er Jahre machte Muller eine Berufung in seine Heimat wunschenswert Gelegenheit dazu ergab sich 1846 nach dem Tod von Christian Lorenz Sommer des Direktors des Gymnasiums zu Rudolstadt Am 29 November 1846 ernannte der Furst von Schwarzburg Rudolstadt Muller zu Sommers Nachfolger und nachdem Muller am 12 Dezember seine Entlassung aus dem Dienst der Republik Bern erhalten hatte siedelte er im Fruhjahr 1847 nach Rudolstadt um Dort wirkte er bis 1868 in Verbindung mit mehreren verdienten Kollegen unter anderem Ernst Klussmann Rudolf Hercher Berthold Sigismund Albert Lindner und Wilhelm Dittenberger mit grossem Erfolg Abgesehen vom hohen Niveau des Griechischunterrichts der vom preussischen Schulrat Karl Gustav Heiland auf einer Revision 1868 bescheinigt wurde machte sich Muller vor allem durch Stiftungen fur besondere Schulerleistungen verdient darunter eine Muller Stiftung fur Leistungen im Turnunterricht und eine Goethe Schiller Stiftung fur den Deutschunterricht Im selben Jahr trat Muller nach einer gelungenen Staroperation in den Ruhestand den er in Weimar verlebte Er starb bei einem Kuraufenthalt in Bad Salzungen Sein schriftlicher Nachlass ging in die Hande von Gustav Emil Lothholz uber der ihn der Anna Amalia Bibliothek in Weimar ubergab Schriften Auswahl BearbeitenDe cyclo Graecorum epico et poetis cyclicis scripsit eorum fragmenta collegit et interpretatus est Dr Carolus Guilielmus Muller Thuringus Leipzig 1829 Nonnulla ad interpretandum carmen Simonidis de mulieribus inscriptum pertinentia Jena 1831 Gratulationsschrift Goethe s letzte literarische Thatigkeit Verhaltniss zum Ausland und Scheiden nach den Mittheilungen seiner Freunde dargestellt Jena 1832 Analecta Bernensia Particula I De Boestallerii bibliotheca Graeca Bern 1839 Vorlesungsverzeichnis Analecta Bernensia Particula III De codicibus Virgilii qui in Helvetiae bibliothecis asservantur specimine varietatis scripturae et scholiorum addito et octo tabulis lithographicis adjunctis Bern 1841 Vorlesungsverzeichnis De Brunone Florentino historico saeculi decimi tertii Bern 1844 Vorlesungsverzeichnis Commentaria Iunilii Flagrii T Galli et Gaudentii in Virgilii septem priores eclogas nunc primum ex codice Bernensi edita Rudolstadt 1847 Schulprogramm Commentaria Iunilii Flagrii T Galli et Gaudentii in Virgilii eclogas et georgicorum libros nunc primum ex codice Bernensi edita particula secunda Rudolstadt 1852 Schulprogramm Emendationes Platonicae Rudolstadt 1852 Schulprogramm Commentaria Iunilii Flagrii T Galli et Gaudentii in Virgilii eclogas et georgicorum libros nunc primum ex codice Bernensi edita particula tertia Rudolstadt 1852 Schulprogramm Commentaria Iunilii Flagrii T Galli et Gaudentii in Virgilii georgicorum nunc primum ex codice Bernensi edidit particula quarta Rudolstadt 1854 Schulprogramm Literatur BearbeitenGustav Lothholz Muller Karl Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 52 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 522 524 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Karl Wilhelm Muller Quellen und Volltexte Normdaten Person GND 117608106 lobid OGND AKS VIAF 52471621 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Karl WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer PhilologeGEBURTSDATUM unsicher 1801GEBURTSORT ApoldaSTERBEDATUM 5 August 1874STERBEORT Bad Salzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Wilhelm Muller Philologe amp oldid 222781895