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Berthold August Richard Sigismund 19 Marz 1819 in Stadtilm 13 August 1864 in Rudolstadt war ein deutscher Arzt Padagoge Schriftsteller Dichter und Politiker Berthold August Richard Sigismund Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Beruflicher Werdegang 3 Neue Aufgaben und Familiengrundung 4 Fruher Tod 5 Bekannte Werke 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenBerthold August Richard Sigismund wurde als erstes Kind des Notars und spateren Justizrats Florenz Friedrich Sigismund 1791 1877 1 in Stadtilm am Fusse des Thuringer Waldes geboren Sein Urgrossvater war Schullehrer in Schmalenbuche sein Grossvater Lehrer in Schwarzburg spater in Schmalenbuche und zuletzt in Blankenburg Seine Mutter war die Tochter des verstorbenen Burgermeisters Fischer in Blankenburg Dieser Ehe entstammten sieben Kinder Berthold soll als Kind nach Aussagen seines Vaters wild fragsuchtig lernbegierig aber weichherzig mit grossem Interesse an der Natur gewesen sein Im Jahr 1829 zog die Familie aus beruflichen Grunden nach Blankenburg zum Wohnort der Grosseltern um Berthold besuchte das Gymnasium in Rudolstadt und lernte nebenbei Hebraisch und Englisch 1837 nach dem Abiturientenexamen entschied er sich fur ein Medizinstudium an der Universitat Jena Dort entdeckte er sein Talent fur Zeichnen und Malen ebenso fur Musik spielt Klavier und verfasste erste Gedichte Der Tod seines an Tuberkulose erkrankten Bruders kurz vor Weihnachten 1839 erschutterte ihn so tief dass er den Winter uber in Blankenburg blieb In dieser Zeit lernte er Friedrich Frobel der damals seinen ersten Kindergarten in Blankenburg einrichtete kennen und nahm auch an dessen Vorlesungen teil 1840 wechselt er an die Universitat Leipzig Von 1841 bis 1842 verbrachte er sein letztes Studienjahr an der Universitat Wurzburg Dort promovierte er zum Doctor medicinae In Rudolstadt bestand er vor der arztlichen Prufungskommission mit Ehren sein medizinisches Staatsexamen Beruflicher Werdegang BearbeitenMit 23 Jahren liess er sich in seiner Heimatstadt Blankenburg als Arzt nieder stellte aber schon nach kurzer Zeit fest dass er unter der armlichen Bevolkerung kein Auskommen finden konnte Zudem machten sich bei ihm die ersten gesundheitliche Probleme bemerkbar Im Juli 1843 reiste er uber Saalfeld Sonneberg Coburg Bamberg Nurnberg Donauworth nach Augsburg und Munchen Von dort wanderte er uber Zurich nach Lenzburg bei Aargau in der Schweiz um dort als Hauslehrer zu unterrichten In seiner freien Zeit widmete er sich hier vermehrt naturwissenschaftlicher und medizinischer Literatur Auch die freiheitlichen Einrichtungen der Schweizer Republik zogen ihn an Sein demokratisch gesinnter Landsmann Prof Julius Frobel der eine Zeit in Zurich weilte ubte Einfluss auf ihn aus Im September 1844 nahm er eine Lehrerstelle an einer Privatschule in Worksop bei Sheffield an Dort unterrichtete er vorwiegend Naturwissenschaften Anthropologie und die deutsche Sprache Am Mechanics Institute in Derby hielt er vor ca 400 Zuhorern in englischer Sprache einen Vortrag uber die menschlichen und tierischen Stimmorgane Bereits im Juli 1845 kehrte er nach Thuringen zuruck machte kurz Station in Paris wo er sich weitere medizinischen Kenntnisse aneignete indem er an dortigen Kliniken und Hospitalern Operationskurse besuchte Auch hier machte ihm wieder sein altes Magenleiden zu schaffen Zuruck in Blankenburg liess er sich wieder als Arzt nieder In dieser Zeit als Bauerndoktor wie er sich selbst einmal bezeichnete entstanden seine Gedichte die er spater unter dem Titel Asklepias Bilder aus dem Leben eines Landarztes veroffentlichte Neue Aufgaben und Familiengrundung BearbeitenIm Fruhjahr 1845 wurde Sigismund zum Burgermeister von Blankenburg gewahlt Fur diese zusatzliche und ungewohnte Tatigkeit erhielt er ein Jahresgehalt von 80 Gulden Im Revolutionsjahr 1848 sympathisierte Sigismund mit den patriotischen Bestrebungen und wunscht sich ein einiges grosses wirtschaftlich und politisch starkes Deutschland doch als Aufruhr und Unruhen auch in Blankenburg um sich griffen trat er diesen entgegen Er selbst trug sich ebenso wie viele seiner Landsleute mit dem Gedanken Deutschland Richtung Amerika zu verlassen Seine Heimatliebe hielt ihn allerdings von dem Plan ab Im Sommer 1850 folgte er einem Ruf als Lehrer an das Gymnasium nach Rudolstadt Dort unterrichtete er Naturwissenschaften Mathematik und Englisch Schon nach vier Jahren erhielt er den Professorentitel Im Dezember 1851 heiratete er Pauline Henning aus Rudolstadt Zwei Kinder wurden geboren Aus dieser Zeit stammen seine Bucher Kind und Welt und Die Familie als Schule der Natur Als Lehrer legte er besonders Wert darauf den Naturgegenstand nicht nur ausserlich zu betrachten sondern auch tiefer in das Innere vorzudringen Nicht nur auf Autoritatsglauben sondern auf eigene Anschauungen und Uberlegungen sollten die Schuler ihre Kenntnisse grunden Oft wanderte er mit ihnen uber die waldigen Hohen und bunten Fluren seiner Thuringer Heimat Jetzt entfaltete sich seine schriftstellerische Tatigkeit Er leitete in Rudolstadt den Gewerbeverein war an einer Fortbildungsschule tatig und dolmetschte vor Gericht Ab 1860 gehort er dem Landtag an Seine schriftstellerischen Aktivitaten konzentrierten sich nun auf die Erfahrungen wahrend seiner Streifzuge im Thuringer Wald insbesondere die dortige Natur die Bewohner ihre Sprache ihre Sitten und Eigenheiten wurden verarbeitet Die Erzahlungen aus dieser Zeit erschienen vorwiegend in der Leipziger Zeitung und in der Gartenlaube Aufgrund des grossen Interesses erhielt er einen Auftrag der sachsischen Regierung das Erzgebirge die Oberlausitz und das Vogtland zu bereisen und zu beschreiben 1859 erhielt er von Dresden den Antrag beim hiesigen statistischen Amt eine Stelle anzunehmen Er lehnt vor allem aus gesundheitlichen Grunden ab Von der Regierung in Schwarzburg Rudolstadt wurde er beauftragt eine eingehende Landeskunde des Furstentums Schwarzburg Rudolstadt zu verfassen 1862 erschien der erste Band in dem er Natur Landschaft Bevolkerung Mundarten Gebrauche Volkswirtschaft Staat Kirche Schule und Geschichte beschrieb Bereits ein Jahr spater erschien der zweite Band die Ortskunde der Oberherrschaft Fruher Tod Bearbeiten nbsp Sigismunds Wohn und Sterbehaus in der Anton Sommer Strasse 45 in RudolstadtIm Juli 1864 traf ihn wahrend einer Exkursion im Thuringer Wald ein heftiger Anfall von dem er sich nicht mehr erholte Am 13 August 1864 verstarb Berthold Sigismund 45 Jahre alt in seinem Haus in Rudolstadt Am 31 August fand eine Gedachtnisfeier ihm zu Ehren im Rudolstadter Gymnasium statt Auf dem neuen Friedhof zu Rudolstadt dicht neben der ostlichen Friedhofsmauer wurde er bestattet Drei Jahre nach seinem Tod wurde ihm zu Ehren in Rudolstadt ein Denkmal errichtet ein Felsblock mit eingelassenem Medaillonbild Bekannte Werke BearbeitenKind und Welt Digitalisat Die Familie als Schule der Natur Lieder eines fahrenden Schulers Asklepias Bilder aus dem Leben eines Landarztes Landeskunde des Furstenthums Schwarzburg Rudolstadt I Theil Allgemeine Landeskunde der Oberherrschaft II Theil Ortskunde der OberherrschaftLiteratur BearbeitenBernhard Anemuller Sigismund Berthold In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 265 267 Karl Markscheffel Berthold Sigismund s Ausgewahlte Schriften mit Biographie und Anmerkungen versehen Verlag von Hermann Beyer und Sohne Langensalza 1900 urn nbn de gbv 32 1 10001886149 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berthold Sigismund Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Berthold Sigismund Quellen und Volltexte Literatur von und uber Berthold Sigismund im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Berthold Sigismund in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Sammlung Florenz Friedrich Sigismund Archive in Thuringen abgerufen am 25 Marz 2020Normdaten Person GND 117377147 lobid OGND AKS VIAF 22917742 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sigismund BertholdALTERNATIVNAMEN Sigismund Berthold August Richard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt Padagoge Schriftsteller Dichter und PolitikerGEBURTSDATUM 19 Marz 1819GEBURTSORT StadtilmSTERBEDATUM 13 August 1864STERBEORT Rudolstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berthold Sigismund amp oldid 218158717