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Karl Jung 7 September 1930 in Oberbrechen Hessen 13 Juli 2005 in Berlin war ein deutscher Volljurist Beamter und Staatssekretar im Bundesministerium fur Arbeit Bis Ende 2003 war er amtierender Vorsitzender des Bundesausschusses der Arzte und Krankenkassen Er wurde als Vater der Pflegeversicherung bekannt Karl Jung hat massgeblich an der deutschen Sozialgesetzgebung mitgewirkt 1 Karl Jung links 1974 beim Empfang bei Albert Pfitzer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wirken als Beamter bzw Staatssekretar 1 2 Wirken als Vorsitzender des Bundesausschusses 2 Ehrungen 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Jung begann nach seiner juristischen Ausbildung seine Laufbahn 1958 als Richter in Hessen Bald wandte er sich dem Sozialrecht zu Im Jahre 1961 wechselte er in das Bundesministerium fur Arbeit wo er nach kurzer zwischenzeitlicher Tatigkeit fur das Sozialministerium in Baden Wurttemberg 1983 als Ministerialdirektor die Leitung der Abteilung fur Krankenversicherung und Gesundheitsversorgung ubernahm Damit hatte er eine Schlusselposition der deutschen Sozialpolitik inne Wirken als Beamter bzw Staatssekretar Bearbeiten In den 1980er Jahren arbeitete Karl Jung intensiv daran die uber hundert Jahre alte Reichsversicherungsordnung die bis dato die Angelegenheiten der gesetzlichen Krankenversicherung regelte in das Funftes Buch Sozialgesetzbuch SGB V zu uberfuhren Dieses trat 1989 mit dem Gesundheitsreformgesetz in Kraft Mit diesem Gesetz wurden auch die Festbetrage fur Arzneimittel geschaffen Die Festbetragsregelung war lange Zeit rechtlich umstritten und erst 2002 bestatigte das Bundesverfassungsgericht Jungs Rechtsauffassung Mit der juristischen Entwicklung der Pflegeversicherung SGB XI gemeinsam mit dem damaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blum der die politische Durchsetzung vorantrieb setzte sich Karl Jung ein Denkmal Er entwickelte die Pflegeversicherung als umlagefinanziertes Modell und setzte dieses in Zusammenarbeit mit Blum in heftigen politischen Auseinandersetzungen um In den Jahren 1990 bis 1991 war Karl Jung erst als Berater des DDR Ministerium fur Gesundheitswesen tatig und ubernahm nach der Wiedervereinigung die Leitung der Aussenstelle Berlin des Bundesministeriums fur Arbeit Dort wirkte er massgeblich an der Formulierung des Einigungsvertrages fur den Bereich Arbeit und Soziales mit Fur seine Verdienste wurde Jung 1994 ein Jahr vor seiner Pensionierung zum Staatssekretar ernannt Wirken als Vorsitzender des Bundesausschusses Bearbeiten Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundesministerium fur Arbeit 1995 ubernahm Jung das Amt des Vorsitzenden des Bundesausschusses der Arzte und Krankenkassen Dort wirkte Jung an den Vorbereitungen fur die Einfuhrung der Arzneimittel Festbetrage mit mit welcher der Ausschuss per Gesetz beauftragt worden war Im Jahr 2001 ubernahm er zusatzlich den Vorsitz im Koordinierungsausschuss fur gemeinsame Aufgaben der ambulanten und stationaren arztlichen Versorgung gegrundet durch das Gesundheitsreformgesetz 2000 Wahrend seiner Tatigkeit als Vorsitzender wurden wichtige Entscheidungen getroffen so z B die Umsetzung der strukturierten Behandlungsprogramme fur chronische Erkrankungen sowie ca 100 leistungsrechtliche Richtlinien fur die Krankenkassen Beide Ehrenamter ubte Karl Jung bis zum 31 Dezember 2003 aus als beide Gremien durch das GKV Modernisierungsgesetz aufgelost und ab 1 Januar 2004 durch den Gemeinsamen Bundesausschuss ersetzt wurden Ab Januar 2004 engagierte sich Jung als Errichtungsbeauftragter fur eine geplante Stiftung fur Pravention und Gesundheitsvorsorge sowie als Berater in Fragen der sozialen Sicherung Gesundheitspolitik Rehabilitation und Pravention Am 13 Juli 2005 verstarb Karl Jung infolge einer Lungenerkrankung in der Berliner Charite Ehrungen BearbeitenGrosses Bundesverdienstkreuz 13 Oktober 1995 2 Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 12 Juli 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www altenheim net BundesprasidialamtNormdaten Person GND 170316149 lobid OGND AKS VIAF 214068374 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jung KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Staatssekretar im Bundesministerium fur ArbeitGEBURTSDATUM 7 September 1930GEBURTSORT Oberbrechen HessenSTERBEDATUM 13 Juli 2005STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Jung Jurist amp oldid 222851274