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Karl Heinrich Schafer oder Karlheinrich 27 Juli 1871 in Wetter 29 Januar 1945 im KZ Sachsenhausen war ein deutscher Historiker und Archivar Karl Heinrich Schafer ca 1940Gedenktafel der Martyrer der NS Zeit in der Krypta der Sankt Hedwigs Kathedrale in Berlin Mitte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach seinem Abitur 1891 studierte Schafer Evangelische Theologie in Greifswald Erlangen und Marburg und legte 1895 die 1 Theologische Prufung ab Nach seinem Aufenthalt im Domkanditatenstift in Berlin legte er 1898 sein Pfarrexamen in Kassel ab 1899 folgte die Oberlehrerprufung ab 1900 war er Hilfsarbeiter am Historischen Archiv der Stadt Koln und wurde 1902 in Tubingen mit einer Arbeit zur mittelalterlichen Kirchengeschichte zum Dr phil promoviert Am 8 Dezember konvertierte er in der Zwolf Apostel Kirche in Koln zum Katholizismus was zum Verlust seiner Stellung im Stadtarchiv Koln fuhrte Ab 1903 war er Mitarbeiter des Romischen Instituts der Gorres Gesellschaft Seinen Kriegsdienst wahrend des Ersten Weltkrieges leistete er zunachst als Sanitatssoldat beim Deutschen Roten Kreuz schliesslich als Landsturmmann und zuletzt als Unterrichtsoffizier ab Nach Kriegsende war er 1919 als kommissarischer Bibliothekar in Wolfenbuttel tatig habilitierte sich an der Technischen Hochschule Braunschweig und war dort ebenfalls Dozent fur Kulturgeschichte 1921 wurde er als Reichsarchivrat an das neugegrundete Reichsarchiv in Potsdam berufen 1928 wurde er 1 Vorsitzender des Geschichtsvereins Katholische Mark bzw Diozesangeschichtsvereins im Bistum Berlin 1934 wurde er nach Denunziation in den dauernden Ruhestand versetzt Nach einer weiteren Denunziation durch eine Hausangestellte wegen des Horens englischer Radiosender wurde er am 14 Oktober 1942 von der Geheimen Staatspolizei verhaftet und vom Sondergericht III Berlin am 27 Januar 1943 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt Am 8 Marz 1943 folgte der Entzug des Archivrattitels und des Ruhegehalts Nach der Verbussung der Haftstrafe in Luckau verhinderte die Gestapo eine Entlassung Ab 7 Januar 1945 befand er sich im Konzentrationslager Sachsenhausen wo er am 29 Januar verstarb Mit ihm wurde auch seine Luxemburger Ehefrau Barbara Schafer wegen des Abhorens von Feindsendern zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt Im April 1944 wurde sie aus dem Frauenzuchthaus Cottbus korperlich zermurbt aber durch ihren Glauben gestarkt entlassen Bereits 1947 als Opfer des Faschismus anerkannt erhielt sie erst ab 1965 in der DDR eine entsprechende Ehrenpension bevor sie am 20 November 1976 verarmt in Potsdam verstarb Der Nachlass des Ehepaares befindet sich im Diozesanarchiv Berlin und im Archiv der Katholischen Propsteipfarrei St Peter und Paul in Potsdam Die katholische Kirche hat Dr Karl Heinrich Schafer im Jahr 1999 als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts aufgenommen Schriften BearbeitenPfarrkirche und Stift im deutschen Mittelalter 1903 Die Kanonissenstifter im deutschen Mittelalter 1907 Markisches Bildungswesen vor der Reformation Berlin 1928 1 Literatur BearbeitenHelmut Holzapfel Bernhard Stasiewski Gedenkschrift fur Karl Heinrich Schafer Wurzburg 1946 Helmut Moll Hrsg im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz Zeugen fur Christus Das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts Paderborn u a 1999 7 uberarbeitete und aktualisierte Auflage 2019 ISBN 978 3 506 78012 6 Band I Seite 175 178 Dauerausstellung der Gedenkstatte Zuchthaus Cottbus 2013Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Heinrich Schafer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Heinrich Schafer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jurgen Meyer Wilmes Dr Karl Heinrich Schafer Bestandsubersicht des Nachlasses im Diozesanarchiv Berlin abgerufen am 29 April 2011 Meldung der Universitat Potsdam zur Verzeichnung der Potsdamer Bestande 2008 abgerufen am 29 April 2011Einzelnachweise Bearbeiten Vgl hierzu die Besprechung von Anna Sophie Herde in Die christliche Frau 27 1929 222f Normdaten Person GND 117097772 lobid OGND AKS LCCN n2011070607 VIAF 50230546 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schafer Karl HeinrichALTERNATIVNAMEN Schafer HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Kirchenhistoriker und ArchivarGEBURTSDATUM 27 Juli 1871GEBURTSORT WetterSTERBEDATUM 29 Januar 1945STERBEORT KZ Sachsenhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Heinrich Schafer Historiker amp oldid 226856438