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Karl Gottlieb Pfander 3 November 1803 in Waiblingen Wurttemberg 1 1 Dezember 1865 in Richmond London war ein deutscher protestantischer Missionar der zunachst im Auftrag der Basler Mission anschliessend fur die Church Mission Society arbeitete Er sah sein Lebensziel darin Muslime zum Christentum zu bekehren Leben BearbeitenKarl Gottlieb Pfander wurde als eines von neun Kindern eines Backermeisters in Waiblingen geboren wo pietistische Einflusse beispielsweise von Johann Albrecht Bengel und Friedrich Christoph Oetinger das Alltagsleben pragten Er besuchte zunachst eine Lateinschule und erhielt ab 1819 eine Ausbildung in der neu errichteten Brudergemeinde Korntal Von 1821 bis 1825 liess er sich an der Evangelischen Missionsgesellschaft in Basel zum Missionar ausbilden und lernte in dieser Zeit Persisch Turkisch und Arabisch Nach seiner Ordination 1825 wurde er nach Schuscha im transkaukasischen Bergkarabach entsandt wo er sich bis 1829 der Missionierung der islamischen Minderheit zuwandte wahrend andere Mitarbeiter der Basler Mission ihren Schwerpunkt auf die Reform der Armenisch Apostolischen Kirche legten Nach einer zweijahrigen Zusammenarbeit mit Anthony Norris Groves in Bagdad und einem kurzen Aufenthalt in Konstantinopel wurde er von der CMS nach Britisch Indien geschickt wo er 1841 seine Missionstatigkeit in Agra aufnahm Hier erwarb er sich Bekanntheit durch einen offentlichen Disput mit dem sunnitischen Gelehrten Rahmatallah al Kairanawi im April 1854 Der britische Kolonialbeamte und Islamwissenschaftler William Muir beschrieb das Streitgesprach zwischen Pfander und Kairanawi bei dem unter anderem die Bedeutung des Barnabasevangeliums zur Sprache kam unter dem Titel The Mohammedan Controversy im Jahre 1897 Nach einem dreijahrigen Einsatz ab 1855 in Peschawar wurde er 1858 von der CMS nach Konstantinopel entsandt wo er infolge seiner missionarischen Tatigkeit zusammen mit weiteren Missionaren verhaftet und gefangen genommen wurde Nachdem Grossbritannien die Entlassung der Gefangenen erwirkt hatte verbot das Osmanische Reich die Fortfuhrung der missionarischen Tatigkeit Pfander zog sich nach England zuruck und liess sich in Richmond bei London nieder wo er 1865 starb Als sein Hauptwerk gilt die apologetische Schrift Mizan al Haqq die er aus dem deutschen Original unter dem Titel Waage der Wahrheit ubersetzt hatte und im Rahmen seiner Tatigkeit in weitere Sprachen ubertrug Spatere Ausgaben des Mizan referenzierte er mit Auszugen aus Gustav Weils biographischen Arbeiten uber Mohammed 2 Pfander war zweimal verheiratet Seine erste Frau Sophia Reuss aus Deutschland heiratete er im Juli 1834 in Moskau sie starb zehn Monate spater in Schuscha im Kindbett Mit seiner zweiten Frau der Englanderin Emily Swinburne die er 1841 in Kalkutta heiratete hatte er drei Sohne und drei Tochter Literatur BearbeitenKarl Friedrich Ledderhose Pfander Karl Gottlieb In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 25 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 597 600 Christine Schirrmacher Mit den Waffen des Gegners Christlich muslimische Kontroversen im 19 und 20 Jahrhundert dargestellt am Beispiel der Auseinandersetzung um Karl Gottlieb Pfander Mizan al ḥaqq und Raḥmatullah Ibn Halil al ʿUtmani al Kairanawis Izhar al ḥaqq und der Diskussion uber das Barnabasevangelium Berlin Klaus Schwarz Verlag 1992 ISBN 3 87997 247 8 Inhaltsverzeichnis Islamkundliche Untersuchungen 162 Gerald H Anderson Biographical Dictionary of Christian Missions 1999 Online Teilansicht Atanas Damianov Die Arbeit der Deutschen Orient Mission unter den turkischen Muslimen in Bulgarien von Anfang des 20 Jahrhunderts 2003 Online Teilansicht Hans J Munk und Michael Durst Christliche Theologie und Weltreligionen Grundlagen Chancen und Schwierigkeiten des Dialogs heute 2003 Online Teilansicht Hermann Goltz Hrsg Deutschland Armenien und die Turkei 1895 1925 Dokumente und Zeitschriften aus dem Dr Johannes Lepsius Archiv Drei Teile Saur Munchen 1998 2004 Teil 3 Thematisches Lexikon zu Personen Institutionen Orten Ereignissen zusammengestellt und verfasst von Hermann Goltz und Axel Meissner Saur Munchen ISBN 3 598 34409 0 Online Teilansicht Einzelnachweise Bearbeiten The Legacy of Karl Gottlieb Pfander Memento vom 23 November 2015 im Internet Archive The Legacy of Karl Gottlieb PfanderNormdaten Person GND 119069512 lobid OGND AKS LCCN n87815475 VIAF 66780842 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfander Karl GottliebKURZBESCHREIBUNG deutscher protestantischer MissionarGEBURTSDATUM 3 November 1803GEBURTSORT Waiblingen WurttembergSTERBEDATUM 1 Dezember 1865STERBEORT Richmond London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Gottlieb Pfander amp oldid 232981262