www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Paul Theodor Friederichs 13 Oktober 1878 in Wismar 21 Juni 1969 in Gottingen war ein deutscher Zoologe Entomologe und Kolonialbeamter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenKarl Friederichs war ein Sohn des Kaufmanns Adolf Friederichs 1850 1903 und dessen Ehefrau Emilie geborene Paulsen 1848 1893 Er besuchte die Grosse Stadtschule in Wismar studierte anschliessend ab Oktober 1896 Rechtswissenschaft an den Universitaten Munchen Berlin und Rostock und legte im November 1900 die erste juristische Staatsprufung ab Von November 1900 bis Oktober 1901 leistete er als Einjahrig Freiwilliger Militardienst Ab Oktober 1901 studierte Karl Friederichs Naturwissenschaften an den Universitaten Strassburg und Rostock und wurde 1905 in Rostock mit seiner Dissertation Untersuchungen uber die Entstehung der Keimblatter und Bildung des Mitteldarms bei Kafern zum Dr phil promoviert Anschliessend war er bis August 1906 Volontar bei der Kaiserlich Biologischen Anstalt fur Land und Forstwirtschaft in Berlin Dahlem bis April 1907 Erster Assistent am Zoologischen Institut der Universitat Tubingen und bis Marz 1908 Erster Assistent am Zoologischen Institut der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin Von 1908 bis 1911 wirkte er fur den Fischerei Verein Brandenburg als Generalsekretar und wissenschaftlicher Berater und von 1911 bis 1912 als Entomologe am Tropeninstitut in Hamburg Im August 1912 wurde Karl Friederichs als Pflanzenpathologe in den Reichskolonialdienst ubernommen und als Kolonialbeamter zunachst von Oktober 1912 bis Oktober 1913 in Samoa eingesetzt Hier untersuchte er die fur die ortliche Pflanzungswirtschaft gefahrlichen Schadlinge wie den Nashornkafer als Schadling der Kokospalme und den Kakaokrebs als Krankheit des Kakaos und forschte nach Bekampfungsmoglichkeiten Von 1913 bis 1914 unternahm er im Auftrag des Reichskolonialamtes ausgedehnte Forschungsreisen in die ostlichen Tropenlander die Sudsee und Afrika Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er von Juli 1914 bis Herbst 1916 auf Madagaskar interniert war bis 1917 in Gefangenschaft in Sudfrankreich und wurde Ende 1917 an die Schweiz ausgeliefert Im Juni 1918 wurde er nach Deutschland entlassen wurde formal beim Reichskolonialamt in Berlin noch weiterbeschaftigt und habilitierte sich im Dezember 1918 in Rostock mit seiner Habilitationsschrift Studien uber Nashornkafer als Schadlinge der Kokospalme Ab Februar 1919 war er erster Privatdozent fur Angewandte Zoologie und nahm die Lehrbefugnis an der Universitat Rostock wahr Das Reichskolonialamt beforderte Karl Friederichs 1920 zum Regierungs und Okonomierat und entliess ihn 1921 mit einer kleinen Pension Im Juni 1921 wurde er auf eigenen Antrag zum nichtbeamteten ausserordentlichen Professor Titularprofessor mit Lehrauftrag fur Angewandte Zoologie ernannt und fuhrte unter Beurlaubung von der Universitat Rostock von Juni 1921 bis September 1924 Schadlingsforschung und Schadlingsbekampfung auf den Kaffeeplantagen in Java durch Im Jahr 1926 grundete er das mit Reichsmitteln unterhaltene Entomologische Seminar der Universitat Rostock in dem er von Herbst 1927 bis 1939 als Mitdirektor und von 1939 bis 1941 als Direktor wirkte Zwischenzeitlich wurde er 1927 Mitglied des Beirates des Internationalen Landwirtschaftlichen Instituts Rom und war von 1928 bis 1929 Gastprofessor an der University of Minnesota in Minneapolis Im Juli 1934 trat er als Mitglied dem NS Lehrerbund und dem Opferring der NSDAP bei Von 1941 bis 1945 wirkte Karl Friederichs als ordentlicher Professor fur angewandte Zoologie und Direktor des Instituts fur Angewandte Zoologie an der Reichsuniversitat Posen In seinem Ruhestand lebte Karl Friederichs in der Zeit nach 1945 spater in Eschwege Nordhessen und in Gottingen Er war seit Marz 1913 mit Karla 1892 geborene Bastmann verheiratet Von den vier Kindern des Ehepaars sind spater drei gefallen gestorben Ehrungen Bearbeiten1928 Auswartiges Mitglied der Russischen Entomologischen Gesellschaft 1935 Mitglied Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 1937 Ehrenmitglied des Vereins amerikanischer Wirtschaftsentomologen 1952 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft fur angewandte Entomologie 1954 Verleihung der Karl Escherich Medaille 1957 Ehrenvorsitzender der Deutschen Gesellschaft fur angewandte Entomologie 1960 Ehrenmitglied der Zoologisch botanischen Gesellschaft Wien 1963 Ehrenmitglied der Deutschen Entomologischen GesellschaftSchriften Auswahl BearbeitenUntersuchungen uber die Entstehung der Keimblatter und Bildung des Mitteldarms bei Kafern In Nova Acta Leopoldina Band 85 Nr 3 Halle 1906 Digitalisat In Studien uber Nashornkafer als Schadlinge der Kokospalme Bericht an das Reichs Kolonialamt uber eine 1913 14 im Auftrage ausgefuhrte Studienreise In Monographien zur angewandten Entomologie Beihefte zur Zeitschrift fur angewandte Entomologie 4 Parey Berlin 1919 Die Grundfragen und Gesetzmaessigkeiten der land und forstwirtschaftlichen Zoologie insbesondere der Entomologie Band 1 Okologischer Teil Parey Berlin 1930 Die Grundfragen und Gesetzmaessigkeiten der land und forstwirtschaftlichen Zoologie insbesondere der Entomologie Band 2 Wirtschaftlicher Teil Parey Berlin 1930 Okologie als Wissenschaft von der Natur oder biologische Raumforschung Barth Leipzig 1937 Digitalisat Die Selbstgestaltung des Lebendigen Synoptische Theorie des Lebens als ein Beitrag zu den philosophischen Grundlagen der Naturwissenschaft Reinhardt Munchen 1955 Lebensdauer Altern und Tod in der Natur und im Menschenleben Klostermann Frankfurt am Main 1959 Literatur BearbeitenMichael Buddrus Sigrid Fritzlar Die Professoren der Universitat Rostock im Dritten Reich Ein biographisches Lexikon Saur Munchen 2007 ISBN 978 3 598 11775 6 S 134 135 Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern Das Personenlexikon Hinstorff Verlag Rostock 2011 ISBN 978 3 356 01301 6 S 2944 2945 Theophil Gerber Personlichkeiten aus Land und Forstwirtschaft Gartenbau und Veterinarmedizin Biographisches Lexikon Verlag NORA Berlin 4 erw Aufl 2014 ISBN 978 3 936735 67 3 S 209 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Friederichs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Karl Friederichs in der Landesbibliographie MV Mitgliedseintrag von Karl Friederichs bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Friederichs Karl in der Deutschen Biographie Eintrag zu Karl Friederichs im Catalogus Professorum RostochiensiumNormdaten Person GND 121531899 lobid OGND AKS VIAF 169575670 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friederichs KarlALTERNATIVNAMEN Friederichs Karl Paul Theodor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Zoologe Entomologe und KolonialbeamterGEBURTSDATUM 13 Oktober 1878GEBURTSORT WismarSTERBEDATUM 21 Juni 1969STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Friederichs Zoologe amp oldid 235788375