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Karl Heinrich Wilhelm Ernst 10 Marz 1806 25 Mai 1898 in Celle war ein deutscher evangelisch lutherischer zunachst landeskirchlicher spater freikirchlicher Geistlicher und Mitglied der Standeversammlung des Konigreichs Hannover Seine Enkelin war Agnes E Meyer amerikanische Gonnerin und Briefpartnerin Thomas Manns Karl ErnstLeben BearbeitenErnst stammte aus Gifhorn In Gottingen studierte er ab 1824 Theologie Von 1837 bis 1857 wirkte er als Pastor von Eddesse und Dedenhausen anschliessend bis 1868 in Grossgoltern Mit seiner Ehefrau Agnes hatte er elf Kinder funf Tochter und sechs Sohne Fur die Stifte Bardowick und Ramelsloh gehorte er von 1857 bis 1863 als Deputierter der Zweiten Kammer der Standeversammlung des Konigreichs Hannover an Darin wurde er dem rechten kirchlichen Flugel zugerechnet Er wurde 1863 nicht wiedergewahlt weil er sich bei den Debatten uber die Landesverfassung die Beamtengesetzgebung den Staatshaushalt und die Todesstrafe auf die Seite des reaktionaren Ministers Wilhelm von Borries gestellt hatte Mit den preussischen Annexionen 1866 ging das Konigreich Hannover in der preussischen Provinz Hannover auf Ernsts amerikanische Enkelin Agnes E Meyer die ihrem Grossvater nie begegnete berichtete in ihrer Autobiografie Out of These Roots The Autobiography of an American Woman 1953 er habe sich geweigert auf den Konig von Preussen zu schworen Seinen Eid habe er wie seine Vorfahren auf den Konig von Hannover abgelegt begrundete er seinen Widerstand einen zweiten konne er nicht ablegen 1867 wurde er vorzeitig in den Ruhestand versetzt unter Halbierung seiner Bezuge 1 Seinen Ruhestand verbrachte er in Celle Wegen des im Kulturkampf erlassenen Gesetzes uber die Eheschliessung das die Zivileheschliessung vorschrieb trat er 1876 aus der Hannoverschen Landeskirche aus Sie hatte ohne staatliche Aufforderung und trotz vieler Proteste eingefuhrt dass die kirchliche Trauung der zivilen Eheschliessung zu folgen habe Ernst schloss sich der Hannoverschen evangelisch lutherischen Freikirche an und verantwortete viele Jahre die Redaktion ihrer Wochenzeitung Unter dem Kreuze 2 In seiner Ablehnung des preussischen Militarismus drangte er seine Sohne dazu das Land zu verlassen Vier der Sohne wanderten in die Vereinigten Staaten aus Zwei von ihnen wurden dort wie ihr Vater Geistliche Der Sohn Friedrich H W Ernst wurde Jurist und heiratete 1878 Luise Schmidt Das jungste ihrer Kinder war Agnes Elizabeth Ernst die 1910 Eugene Meyer heiratete 3 Karl Ernst lernte die Vereinigten Staaten selbst kennen Seine Frau teilte in seinem Brief mit dass sie ihren Mann im Spatherbst 1872 von dort zuruck erwarte 4 An seinem Alterswohnsitz Celle fuhrte er ein zuruckgezogenes Leben Seine Gemeinde achtete ihn wegen seines Unabhangigkeitssinns Ernst starb 1898 zum Zeitpunkt seines Todes lebten noch neun seiner Kinder In seinem Testament hatte er sich jeden Nachruf im Kirchenblatt und jeder anderen offentlichen Zeitung verbeten Dennoch veroffentlichte der Hannoversche Courier in seiner Ausgabe vom 1 Juni 1898 einen kurzen Nachruf 5 Zu seinen Schriften gehoren die 1849 bei Velhagen amp Klasing erschienenen Grundzuge fur die kunftige Gestaltung des christlichen Volksschulwesens 6 Literatur BearbeitenErnst Karl In Wilhelm Rothert Hrsg Allgemeine Hannoversche Biographie Bd 1 Adolf Sponholtz Verlag Hannover 1912 S 339 Hans Rudolf Vaget Hrsg Einleitung In Thomas Mann Agnes E Meyer Briefwechsel 1939 1955 S Fischer Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 10 048200 X S 5 71 hier S 11 15 Einzelnachweise Bearbeiten Vaget S 12 13 Vaget S 13 Vaget S 15 16 S 19 Vaget S 15 Vaget S 12 Vaget S 14 Normdaten Person GND 1035104547 lobid OGND AKS VIAF 300552360 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ernst KarlALTERNATIVNAMEN Ernst Karl Heinrich Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Geistlicher Redakteur und Mitglied der Standeversammlung des Konigreichs HannoverGEBURTSDATUM 10 Marz 1806STERBEDATUM 25 Mai 1898STERBEORT Celle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Ernst Geistlicher amp oldid 236255215