www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Eduard Freiherr von Liphart 16 Mai 1808 auf Alt Kusthof estnisch Vana Kuuste Kirchspiel Kamby Kreis Tartu Estland 15 Februar 1891 in Florenz war ein livlandischer Baron Mediziner Naturwissenschaftler Kunsthistoriker und sammler Karl Eduard von LiphartFranz von Lenbach Portrat Karl Eduard von Liphart 1880 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Familie 3 Portrats Karl Eduard von Liphart 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenLiphart stammte aus der alten livlandischen Familie von Liphart die auf Schloss Ratshof bei Dorpat wohnte Sein Vater der Landrat Carl Gotthard von Liphart hatte in Colmar die Ecole militaire Gottlieb Konrad Pfeffels besucht war dort vom liberalen Geist der franzosischen Aufklarung gepragt worden und hatte Schloss Ratshof zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt fur die gebildeten Einwohner Dorpats entwickelt Neben seinen zahlreichen eigenen Sohnen und Tochtern kummerte er sich auch um die Erziehung und Forderung anderer junger Menschen wie dem spateren Maler Woldemar Friedrich Kruger Zudem beschaftigte er 1829 bis 1834 eine private Quartettkapelle in der unter anderem der Hamburger Geigenvirtuose Ferdinand David sein spaterer Schwager als Primarius und der Cellist Johann Benjamin Gross mitspielten Dieses liberale den Wissenschaften und Kunsten offen zugewandte Milieu pragte Eduards Kindheit Nach verschiedenen Reisen in Deutschland insbesondere zu den Kunstschatzen in Dresden und Munchen ging er ab 1834 mit Kruger nach Italien wo er am Meeresbiologischen Institut von Neapel forschen wollte sich stattdessen aber endgultig fur die Kunst entschied In Rom trat er in Verbindung mit der deutschen Kolonie um die Preussische Gesandtschaft beim Heiligen Stuhl die zu der Zeit von Christian Karl Josias Freiherr von Bunsen geleitet wurde und mit der Kunstlergruppe der Nazarener um Friedrich Overbeck und Bertel Thorvaldsen Von Januar bis Mai 1836 begleitete er den Philologen Gustav Kramer aus Berlin spater Direktor der Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale mit dem er sich in Florenz und Rom angefreundet hatte auf einer Studienreise um die Insel Sizilien Nach Deutschland zuruckgekehrt liess sich Liphart zunachst wieder in Berlin nieder Am 2 Januar 1839 heiratete er in Koln Caroline Grafin von Bylandt Rheydt 1809 1891 eine Schwester des spateren osterreichischen Kriegsministers Artur Maximilian von Bylandt Rheidt und zog fur einige Jahre nach Bonn Zusammen mit einem jungeren Bruder bereiste er 1843 Spanien und besuchte die grossen Kunstsammlungen namentlich in Madrid Nachdem er 1844 vorubergehend mit seiner Familie nach Estland zuruckgekehrt war liess er sich 1863 endgultig mit Frau und Kindern als Privatgelehrter in Florenz nieder Er erwarb eine Wohnung in der Via Romana die bald zu einem lebendigen Treffpunkt fur reisende Gelehrte wurde Er betatigte sich als Kunstkenner als Sammler und Berater Hier machte er auch 1871 die Bekanntschaft des Berliner Kunsthistorikers Wilhelm von Bode den er auf seinen Reisen in Italien begleitete und beim Ankauf von italienischer Kunst fur die Berliner Museen beriet und unterstutzte Zeitweise war er Lehrer des mit seiner Mutter Grossfurstin Maria Nikolajewna von Russland in Florenz lebenden Sergei Maximilianowitsch Sohn von Maximilian Napoleon Furst Romanowsky Schloss Ratshof das noch kurz vor seinem Tode durch Erbschaft in seinen Besitz kam beherbergte seit 1923 das Estnische Nationalmuseum dessen Bestand zum grossen Teil auf die Kunstsammlungen von Lipharts Vorfahren zuruckging Es wurde im Zweiten Weltkrieg durch sowjetische Bombenangriffe zerstort und nicht wieder aufgebaut Auf dem Areal waren bis in die fruhen 1990er Jahre sowjetische Militareinheiten stationiert In den letzten Jahren wurde das Parktor und das Haus des Torwarters restauriert Familie BearbeitenLiphart war seit dem 2 Januar 1839 1 verheiratet mit Grafin Caroline von Bylandt Rheydt aus Koln 14 Juni 1809 in Bruggen 12 Februar 1891 in Florenz Tochter von Johann Nepomuk Carl Heinrich von Bylandt 7 August 1755 2 August 1822 in Koln Aus der Ehe stammen funf Kinder Reinhold Karl 13 November 1839 in Berlin 25 Marz 1870 in Leipzig Dr phil Leipzig 1861 Helene Henriette David Tochter des Geigenvirtuosen Ferdinand David Karl Heinrich 16 August 1841 in Dorpat 17 29 April 1893 in Worishofen Guido Karl Hyppolit 1845 in Bonn 28 September 1848 in Dorpat Ernst Friedrich 21 August 1847 in Dorpat 1932 in St Petersburg Maler und Archivar aller kaiserlichen Museen Russlands Sophie 13 November 1874 Leipzig 29 Mai 1866 mit dem Geigenvirtuosen August Wilhelmj 21 September 1845 in Usingen 22 Januar 1908 in London Portrats Karl Eduard von Liphart BearbeitenFranz von Lenbach Karl Eduard von Liphart als Heiliger Josef in Flucht nach Agypten um 1865 Munchen Stadtmuseum ders 1865 68 Munchen Schloss Nymphenburg ders 1867 68 Munchen Stadtmuseum ders 1880 Berlin Berlin Museum ders um 1880 Bonn Kunstmuseum ders um 1880 Munchen Schloss Nymphenburg Ernst von Liphart Karl Eduard von Liphart in seinem Studio 1883 Florenz Galleria d arte moderna di Palazzo Pitti Werke BearbeitenNotice historique sur un tableau de Raphael representent Julien de Medicis duc de Nemours J Claye Paris 1867 Literatur BearbeitenWilhelm von Bode Karl Eduard von Liphart In Repertorium fur Kunstwissenschaft Bd 14 1891 Wilhelm von Bode Mein Leben Nicolai Berlin 1912 Neudruck in 2 Banden Nicolai Berlin 1997 ISBN 3 87584 637 0 Erik Thomson Schloss Ratshof in Estland vom Musenhof zum Nationalmuseum Nordostdeutsches Kulturwerk Luneburg 1985 ISBN 3 922296 32 7 Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Bd XIX Starke Limburg 1990 Giacomo Agosti Una famiglia di studiosi leonardeschi nei ricordi di Adolfo Venturi i Liphart padre e figlio In Maria Teresa Fiorio Hrsg I leonardeschi in Milano Electa Mailand 1991 ISBN 88 435 3730 X S 255 266 Hans F Schweers Gemalde in deutschen Museen I 2 Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 24042 2 Kataloge zu verschiedenen Versteigerungen seiner Kunstsammlungen Weblinks BearbeitenBaltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Karl Eduard von Liphart In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalEinzelnachweise Bearbeiten Heiratsurkunden der Burgermeisterei Koln Koln 1838 Nro 1 Digitalisat aus dem historischen Archiv der Stadt Koln abgerufen am 17 Februar 2021 4 Seite der Sammlung Normdaten Person GND 117042277 lobid OGND AKS LCCN no2011175530 VIAF 25369189 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liphart Karl Eduard vonALTERNATIVNAMEN Liphart Karl Eduard Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG livlandischer Baron Mediziner Naturwissenschaftler Kunsthistoriker und sammlerGEBURTSDATUM 16 Mai 1808GEBURTSORT Alt Kusthof estnisch Vana Kuuste Kirchspiel Kamby Kreis TartuSTERBEDATUM 15 Februar 1891STERBEORT Florenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Eduard von Liphart amp oldid 232193281