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Karl Borromaus Frank auch Karl B Frank oder nur Karl Frank Pseudonyme Paul Hagen Wilhelm Muller Willi Muller Josef Maria L A Gruber 31 Mai 1893 in Wien Osterreich Ungarn 21 Mai 1969 in New Milford Connecticut war ein osterreichisch deutsch amerikanischer politischer Publizist Politiker und Psychoanalytiker Politisch beheimatet war er anfangs bei den osterreichischen und deutschen Kommunisten KPO KPD spater stand er der deutschen Sozialdemokratie SPD nahe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Kleinunternehmers trat mit 13 Jahren aus der katholischen Kirche aus Nach dem durch seine Kriegsteilnahme 1914 bis 1916 zeitweise unterbrochenen Studium der Psychologie Biologie und Philosophie an der Universitat Wien promovierte er 1918 ebenda zum Dr phil durch das Fronterlebnis zum Kriegsgegner geworden schloss er sich einer sozialistischen Studentengruppe an Nach dem Ersten Weltkrieg stand Frank dem Wiener Studentenkomitee vor welches er auch im Wiener Arbeiterrat vertrat und trat 1919 der Kommunistischen Partei Osterreichs KPO bei in welcher er als Funktionar und Redaktionsmitglied der Parteizeitung Rote Fahne wirkte Nach seiner Ubersiedlung ins Deutsche Reich war Frank von 1920 bis 1924 Mitglied und Funktionar der KPD In den fruhen 1920er Jahren war Frank mit der Schriftstellerin Alice Herdan verheiratet aus dieser Verbindung ging eine Tochter hervor 1924 ging Frank nachdem er in der Zeit des Hamburger Aufstandes zeitweise in Bayern tatig war und im Zusammenhang mit der Planung von Sabotageakten bis zu seiner Flucht bzw Entlassung aus dem Gefangnis mehrmals inhaftiert war nach Osterreich zuruck wo er ebenso wie in Deutschland als Parteifunktionar aktiv war 1926 bis 1929 war Frank in Deutschland wieder fur die KPD tatig so als Redakteur der Tageszeitungen Kampfer Chemnitz und Volksblatt Gotha und des KPD Pressedienstes parteiintern wurde er in dieser Periode zur Stromung der Versohnler gezahlt 1928 war Frank in die Entfuhrung des SPD Funktionars Wolfgang Schwarz verwickelt und wurde im Februar 1929 zu vier Monaten Haft verurteilt Nachdem er 1929 aus der Haft entlassen worden war wurde Frank wegen der Abfassung eines die Parteifuhrung kritisierenden Flugblattes aus der KPD ausgeschlossen trat der Kommunistischen Partei Opposition KPO bei deren Vorstand er angehorte und schloss sich zugleich der klandestin in anderen Arbeiterparteien arbeitenden Miles Gruppe um Walter Loewenheim an der Keimzelle der spateren Gruppe Leninistische Organisation Neu Beginnen 1932 trat er auf Veranlassung der Miles Gruppe zur neu gegrundeten SAPD uber war Mitglied des Parteivorstandes und der Redaktion des Parteiblattes Sozialistische Arbeiterzeitung und leitete kurzzeitig die SAPD nahe Selbstschutzorganisation Sozialistischer Schutzbund Ende 1932 wurde Frank von der Berliner Bezirksleitung der SAPD aus der Partei ausgeschlossen nachdem er den Anschluss der SAPD an SPD und Eiserne Front propagiert hatte Der Parteivorstand konstatierte hierzu dass der Beschluss des Berliner Bezirksvorstandes nicht statutengemass zustande gekommen sei ging der Frage allerdings nicht weiter nach da Frank zwischenzeitlich einen Aufnahmeantrag in die SPD gestellt hatte 1 In der Zeit von 1929 bis 1933 war Frank in Berlin als politischer Journalist tatig in diese Zeit fallt auch seine Ausbildung zum Psychoanalytiker Nach der NS Machtergreifung ging Frank der zwischenzeitlich der SPD wieder beigetreten war 1933 nach Wien zuruck 1934 ins Exil nach Prag wo er fur die sozialistische Widerstands und Emigrationsgruppe Neu Beginnen als Sekretar tatig war Gemeinsame Merkmale der Miles Gruppe und von Neu Beginnen waren dass beide politische Gruppierungen in der SPD arbeiteten und darin Mitglieder des linken SPD Flugels und ehemalige KPD Mitglieder zusammengefuhrt wurden Seit der Spaltung der Gruppe 1935 leitete Frank unter dem Pseudonym Wilhelm Muller die Exilstrukturen der Organisation eng arbeitete er mit den Revolutionaren Sozialisten Osterreichs und dem Neuen Roten Stosstrupp unter dessen Auslandsleiter Robert Keller zusammen Gemeinsam bildeten alle drei Gruppen vorubergehend ein Geheimes Kartell gegen die Exilparteileitung der SPD in Prag der sie den Alleinvertretungsanspruch fur die deutsche Sozialdemokratie sowie die Kontrolle uber das teilweise ins Ausland gerettete Parteivermogen streitig machten 2 Auf Prag folgten 1938 39 Paris und 1939 40 London 1940 erfolgte die Ubersiedlung in die USA wo er bei den American Friends of German Freedom und leitend im Emergency Rescue Committee mitarbeitete 1944 war Frank zusammen mit namhaften Sozialdemokraten Linkssozialisten Kommunisten und Linkskatholiken an der Grundung der Emigrantenorganisation Council for a Democratic Germany beteiligt welche in der Zeit ihres Bestehens 1944 45 Plane fur eine zukunftige Nachkriegsordnung in Deutschland und Europa entwickelte Eigene Plane hinsichtlich der Rolle eines besiegten Nachkriegsdeutschlands hatte Frank bereits 1943 in seinem Buch Deutschland nach Hitler Germany after Hitler entworfen Nach 1945 blieb Frank zumal ihm trotz des Einsatzes von Ernst Reuter die Einreise nach Deutschland zeitweise verweigert wurde im Emigrationsland USA wo er vor allem als Psychoanalytiker wirkte Einer Partei schloss sich Frank der sich weiterhin als Sozialist und Pazifist verstand nicht mehr an da er diese politische Form fur nicht mehr zeitgemass hielt Literatur BearbeitenFrank Karl In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Kurzbiographie in Widerstand in Berlin gegen das NS Regime 1933 bis 1945 Ein biographisches Lexikon Band 11 Erster Erganzungsband Berlin 2005 S 177 Guy Stern Karl Frank In John M Spalek Konrad Feilchenfeldt Sandra H Hawrylchak Hrsg Deutschsprachige Exilliteratur seit 1933 Band 3 USA Teil 5 Bern K G Saur 2005 ISBN 3 908255 42 2 S 53 71 hier nicht verwendet Weblinks BearbeitenReinhard Muller Karl B Frank alias Paul Hagen 1893 1969 PDF 2 16 MB Newsletter 12 des Archivs fur die Geschichte der Soziologie in Osterreich S 11 19 Nachlass Karl Borromaus Franks ED 213 im Archiv des Instituts fur Zeitgeschichte Munchen Berlin PDF 5 97 MB Bio bibliographische Informationen zu Karl B Frank auf der Seite des Archivs fur die Geschichte der Soziologie in Osterreich Katharina Kniefacz Karl Josef B Frank In Universitat Wien Hrsg Gedenkbuch fur die Opfer des Nationalsozialismus an der Universitat Wien 1938 The German Resistance in New York Karl B Frank and the New Beginning Group 1935 1945 eine Dissertation von Terence Renaud englisch Einzelnachweise Bearbeiten Zu den Funktionen und der Rolle Franks in der SAPD siehe Hanno Drechsler Die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands SAPD Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung am Ende der Weimarer Republik Meisenheim am Glan 1965 S 172 S 298 f und S 364 Dennis Egginger Gonzalez Der Rote Stosstrupp Eine fruhe linkssozialistische Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus Lukas Verlag Berlin 2018 insb S 205 bsi 259 Normdaten Person GND 11637974X lobid OGND AKS LCCN n88172767 VIAF 15518459 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frank Karl BorromausALTERNATIVNAMEN Frank Karl B Frank Karl Hagen Paul Pseudonym Muller Wilhelm Pseudonym Muller Willi Pseudonym Josef Maria Pseudonym Gruber L A Pseudonym KURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutsch amerikanischer politischer Publizist Politiker und PsychoanalytikerGEBURTSDATUM 31 Mai 1893GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 21 Mai 1969STERBEORT New Milford Connecticut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Borromaus Frank amp oldid 236490675