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Der Kannenbruch ist ein 25 Hektar grosses Naturwaldreservat im Sudwesten der Hansestadt Lubeck in Schleswig Holstein Kannenbruch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Flora 3 Ehemaliges Forsthaus 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick in zwei von elf Schneisen von der Mitte des RondellsDer Kannenbruch liegt sudlich von Kronsforde und westlich von Krummesse im aussersten Sudwesten des Lubecker Stadtgebiets Der stadteigene Korperschaftswald ist in seiner heutigen Gestalt ein Produkt von Landschafts und Verkehrsplanung der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Seine Ursprungszelle bildet das sudliche Drittel der heutigen Flache reichte aber viel weiter ostlich bis an den Hof Krummesse Ab 1828 wurde das Gebiet von der neu erbauten Makadam Chaussee durchschnitten Dieses Teilstuck der Lubeck Hamburger Landstrasse heute Landesstrasse 92 Kronsforder Hauptstrasse erhielt eine neue schnurgerade Streckenfuhrung um den steilen Abstieg in Krummesse an der Stecknitz zu umgehen Da der Bau eine neue Verkoppelung notwendig machte schlug der Lubecker Forstinspektor Johann Georg Witthauer 1799 1876 vor den Wald auf der Westseite der Chaussee und die Felder auf deren Ostseite zu konzentrieren 1 Dafur wurden eine Reihe von Flurstucken Haukoppel Dullrade Spitzerienkoppel und Nieland neu aufgeforstet An die fruhere Nutzung erinnern die Reste von Knickwallen mitten im Wald Charakteristisch fur die Planung im Biedermeier war die Anlage eines Schneisensystems in Form eines elfstrahligen Sterns rund um ein zentrales Rondell Es findet sich in ahnlicher Form im Flurstuck Lustholz dem ersten Erholungswald Lubecks in Israelsdorf und erinnert an barocke Jagdsterne Auch der breite Heidestreifen im Westen ein Auslaufer der Bliestorfer Moorheide und eine moorige Partie an der damaligen Landesgrenze zum Herzogtum Lauenburg am heutigen Rabattenweg wurden aufgeforstet 1995 stellte der Stadtwald Lubeck auf Naturnahe Waldnutzung um Im Kannenbruch wurde die forstliche Nutzung eingestellt und der Kannenbruch als Naturwaldreservat Kennung 01 088 ausgewiesen 2 Flora Bearbeiten nbsp Eibe in der Mitte des RondellsDer Baumbestand ist gepragt durch die Aufforstung des 19 Jahrhunderts und umfasst vor allem Buche Kiefern und Fichten sowie ursprunglich eine Linde im Zentrum des Rondells 1927 listete Johannes Klocking noch einige Baume auf die aus der Zeit vor der Aufforstung stammten und unter Naturschutz standen so eine Eiche im Forstort Haukoppel vermutlich ein alter Knickbaum eine Birke mit spiralig gewundenem Stamm Kamelbirke genannt sowie zwei in 2 5 m Hohe durch einen Querast verbundene Eichen sogenannte Reckeichen Keiner dieser Baume ist in der heutigen Liste der Naturdenkmale in der Stadt Lubeck enthalten es ist davon auszugehen dass sie nicht mehr existieren Neben den einheimischen Baumarten pflanzte man im 19 Jahrhundert eine Reihe amerikanischer Eichen rund um das Rondell eine Platane und eine Akazie sowie Douglasfichten Der Kannenbruch hat bedingt durch mangelndes Gefalle und seine Bodenbeschaffenheit hohe Grund bzw Stauwasserstande und einen sumpfigen Bruchwald Charakter Dies fuhrt zu einer ausgesprochen artenreichen Fruhlingsvegetation Zu den Fruhlingsgeophyten die bluhen bevor die Baume ihr Blatterdach schliessen gehoren hier Primeln Buschwindroschen Lerchensporn und Goldstern 3 Im Juni bluht hier das sonst in Lubeck seltene Waldschaumkraut Auch findet sich hier das Gefleckte Knabenkraut Ehemaliges Forsthaus Bearbeiten nbsp Ehem Forsthaus KannenbruchIn der Nordostecke des Kannenbruchs entstand 1878 an der Chaussee Kronsforder Hauptstrasse 80 ein Forsthaus mit Nebengebauden in Backsteinbauweise Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebaude wurde 2017 von der Stadt Lubeck zum Verkauf angeboten 4 Literatur BearbeitenJohannes Klocking Die Krummesser Landstrasse Lubecker Heimathefte 5 6 Lubeck Coleman 1927 S 54 57 Dieter Buhrig In und um Lubeck 66 Lieblingsplatze und 11 Naturwunder Messkirch Gmeiner 2014 ISBN 978 3 8392 1154 0 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kannenbruch Sammlung von Bildern Steckbrief der Naturwaldzelle Kannenbruch UbersichtskarteEinzelnachweise Bearbeiten Klocking Lit S 55 Steckbrief der Naturwaldzelle Kannenbruch Erholungslandschaften Kannenbruch Expose abgerufen am 26 Oktober 201853 785926 10 610109 Koordinaten 53 47 9 3 N 10 36 36 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kannenbruch amp oldid 203990325