www.wikidata.de-de.nina.az
Der Sanskrit Begriff Kaivalya in Devanagari क वल य steht fur Befreiung und ist das letztendliche Ziel im Raja Yoga Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Definition und Charakterisierung 3 Kaivalya in den Yogasutras 4 Kaivalya in den Upanishaden 5 Kaivalya im spateren Hinduismus 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenKaivalya ist eine Vrddhi Ableitung von kevala mit der Bedeutung selbstbezogen allein isoliert Kaivalya kann somit als Einsamkeit Absonderung Abgehobenheit Losgelostheit Isolation ubersetzt werden Definition und Charakterisierung BearbeitenKaivalya wird als Absonderung des Purusha Mensch von Prakriti Natur mit anschliessender Befreiung vom Kreislauf der Wiedergeburten definiert Menschen die Kaivalya erlangt haben befinden sich im Dauerzustand des Samadhi voll integriertes Bewusstsein Diese innere Befreiung ist das eigentliche Ziel des Yoga Menschen in diesem Zustand haben ein intimes Verstandnis der Welt beziehen aber dennoch Distanz Sie lassen sich nicht beeinflussen konnen aber ihrerseits sehr wohl Einfluss geltend machen Sie benehmen sich zwar wie normale Menschen tragen aber nicht an der Last der Welt Sie leben in der Welt sind aber ihr nicht untertan Zwar sind auch sie nicht frei von Sinneswahrnehmungen und auch nicht frei vom Korper dennoch sind sie anders Menschen im Zustand des Kaivalya sind sich ihrer selbst sicher Krafte aus der Aussenwelt mit der sie ausgezeichnet vertraut sind haben uber sie keine Macht mehr Gemass den Prinzipien des Yoga hat die gesamte Schopfung den alleinigen Zweck uns den Kontext zu unserem Selbstverstandnis zu liefern zu wissen was und wer wir sind und was und wer nicht Begreifen wir dies so eroffnet sich Kaivalya und Prakriti tritt in den Hintergrund da sie jetzt ihre Aufgabe erfullt hat Die materielle Welt wird dann genau als das erfahren was sie wirklich ist und nicht mehr Kaivalya wird als ein Kontinuum erlebt das sich nach dem Wegbrechen alter Konditionierungen Verhaltensmuster Gewohnheiten und Erfahrungen eroffnet Kaivalya in den Yogasutras BearbeitenDie 34 Yogasutras des Patanjali behandeln in Kapitel IV die psychischen Eindrucke die endlose Zyklen von Wiedergeburten auf uns hinterlassen haben Ferner wird die Notwendigkeit begrundet derartige Eindrucke auszuloschen Der Kaivalya verwirklichte Yogi wird als Personlichkeit dargestellt der alle Banden abgeworfen und absolutes wahres Bewusstsein ritambhara prajna wie es im Samadhi Pada beschrieben wird erlangt hat oder von einem anderen Standort aus betrachtet lasst sich die Kraft reinen Bewusstseins in ihrer ureigenen reinen Natur nieder Kaivalya Pada Sutra 34 Nur der aus Meditation hervorgegangene Geist ist frei von Eindrucken des Karmas Kaivalya Pada Sutra 6 Da der Lebenswunsch seit urewigen Zeiten existiert sind auch die Eindrucke anfanglos Letztere werden von Ursache und Wirkung Grundlage und Unterstutzung zusammengehalten Verschwinden diese vier so vergehen auch die Eindrucke Kaivalya Pada Sutra 10 11Kaivalya in den Upanishaden BearbeitenDie Begriffe kevala kaivalya kaivalya mukti finden sich auch in den Upanishaden so beispielsweise in der Svetasvatara Upanishad I und IV in der Kaivalya Upanishad Vers 25 in der Brahma bindu Upanishad Vers 29 und in der Muktika Upanishad I 18 26 31 1 In den Versen 16 18 der Yogatattva Upanishad heisst es Kaivalya ist die grundlegende Natur des Selbst seine hochste Ebene paramam padam Es lasst sich nicht weiter unterteilen und es ist makellos Es ist direkte Intuition des Wirklichen Dasein Intelligenz und Seligkeit Sat Chit Ananda Es wird weder geboren noch zerstort und es kennt weder Existenz Anerkennung noch Erfahrung Diese Erkenntnis ist wahres Wissen Yogatattva Upanishad 16 18 1 Kaivalya im spateren Hinduismus BearbeitenMit dem Erstarken des machtigen Vijayanagar Reichs im 14 Jahrhundert und damit des Hinduismus konnte sich der Veerashaivismus in Sudindien ausbreiten Einige Gelehrte des Veerashaivismus wie Nijaguna Shivayogi ca 1500 versuchten den Veerashaivismus mit Shankaras Advaita zu vereinigen Sein am besten bekanntes Werk ist Kaivalya Paddhati eine Sammlung von svara cavhanas in Form von klassischen Ragas Andere bekannte Autoren dieser Tradition sind neben Nijaguni Shivayogi Muppina Shadakshari Mahalingaranga und Chidanandavadhuta Die Kaivalya Literatur wurde ausschliesslich in Kannada verfasst Vijnanabhiksu war ein Vedanta Philosoph des 16 Jahrhunderts der im vierten und letzten Kapitel seines Yogasarasamgraha explizit uber Kaivalya schreibt 2 In Assam besteht die Kaval Dharma Sekte Bei ihnen wird der hochste Seinszustand als kevali bezeichnet in welchem der bhagat jeden bewussten Kontakt zur Realitat verliert und nur noch die alldurchringende Wesenheit wahrnimmt 3 Wesentliche Satras der Keval Sekte sind Moamara Satra und Kardoiguria Satra Siehe auch BearbeitenKaivalya Upanishad MokshaEinzelnachweise Bearbeiten a b Radhakamal Mukherjee Hrsg Astavakragita The Song of the Self Supreme S 130 Andrew J Nicholson Unifying Hinduism philosophy and identity in Indian intellectual history S 120 Padmeswar Gogoi Tai Ahom Religion and Customs S 43 44 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaivalya amp oldid 184263076