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Die Kaigasse liegt in der Altstadt von Salzburg und entwickelte sich entlang des einstigen Hauptstrassenzuges vom Domplatz uber den Kajetanerplatz uber das Erentrudistor spater Kajetanertor nach Hallein und Berchtesgaden Die heutige Gasse setzt sich aus mehreren mittelalterlichen Gassen zusammen und wurde ab dem 12 Jahrhundert allmahlich bebaut Von der Kaigasse fuhrt eine kleine Verbindungsgasse zur Pfeifergasse die Krotachgasse heisst Der Name dieser Krotachgasse erinnert an ein altes kleines Bachlein das vom Festungsberg uber die Krotachgasse in den Gries der Salzach fuhrte und das als einst krotenreich bekannt war Krot Ach Krotenache Inhaltsverzeichnis 1 Bekannte Gebaude der Kaigasse 1 1 Die ehemalige Kirche St Salvator 1 2 Das Rote Bruderschafts Mesnerhaus 1 3 Die Schwarzbruderschaftskirche 1 4 Die Schneiderherberg Hotel Weisse Taube 1 5 Die Alte Domdechantei 1 6 Der Hogelworther Hof 1 7 Die ehemalige Kirche St Nicolai 1 8 Das Kasererbrauhaus 1 9 Die romische Tempelanlage 2 Die Krotachgasse und ihre geistlichen Herrensitze 2 1 Der Chiemseehof 2 2 Der Berchtesgadener Hof 2 3 Der Gurkerhof 3 Sonstiges 4 Einzelnachweise 5 Weblinks 6 QuellenBekannte Gebaude der Kaigasse Bearbeiten nbsp Kaigasse 4Die ehemalige Kirche St Salvator Bearbeiten Das vorspringende Haus Kaigasse 4 ist aus der ehemaligen Salvatorkirche Rote Bruderschaftskirche s u hervorgegangen Dieses Haus ist erstmals 1421 genannt und gehorte wohl von Anfang an zum dortigen Domkapitelspital welches es an Stadtburger vermietete Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau liess das Gebaude das haufig zu Streit um die Zinshohe und die Bezahlung von Reparaturen Anlass gab schliesslich abreissen Unter dem Nachfolger Markus Sittikus von Hohenems wurde 1618 hier die St Salvator Kirche errichtet und 1619 eingeweiht die auch Sitz der Corpus Christi Bruderschaft wurde Diese Bruderschaft war in Zeiten der Gegenreformation eine bekannte religiose Laien Bruderschaft die wegen ihrer typischen roten Gewander auch Rote Bruderschaft genannt war Die Kirche besass ein Marmorportal mit dem Wappen von Erzbischof Markus Sittikus sowie einen hohen Kirchengiebel der von einer kleinen Kuppel mit Kreuz gekront war Das Giebelfeld zeigte ein Bild der Heiligen Dreifaltigkeit mit zwei anbetenden Engeln Die seitlichen Fenster der Kirche waren zwischen den angrenzenden Burgerhausern grossteils blind Unter dem Maurermeister Laschensky wurde die Kirche 1788 zuletzt noch einmal renoviert dann aber wurde sie 1805 als Kirche endgultig aufgelassen nachdem sie schon um 1800 als Binderwerkstatte gedient hatte Der Kirchgiebel wurde zwischen 1890 und 1895 entfernt und durch ein neues Walmdach ersetzt Heute zeigt das Haus eine neobarocke Fassadengestalt Das Burgerhaus wurde im Inneren im 19 und 20 Jahrhundert mehrfach umgebaut nbsp Kaigasse 6Das Rote Bruderschafts Mesnerhaus Bearbeiten Auch dieses im Kern spatgotische Haus Kaigasse 6 das spater barock uberpragt wurde gehorte zuerst wie das Nebenhaus zum Domkapitelspital Fursterzbischof Wolf Dietrich liess es grossteils abbrechen um hier das Mesnerhaus der Salvatorkirche errichten zu konnen Die grosse Nische im Garten des Hauses Kaigasse 6 wurde lange als fruhere Apsis der Salvatorkirche gedeutet tatsachlich befand sich hier wohl ein kleines Gartchen im Lustgarten Wolf Dietrichs Das Rote Mesnerhaus wurde 1805 versteigert den Zuschlag erhielt der Fruchtehandler Dismas Widerwald 1 Heute tragt das Portal zur Gasse die Jahreszahl 1897 und die Buchstaben WL Werner Laschensky Die Schwarzbruderschaftskirche Bearbeiten Die Scharzbrudershaftskirche auch Kirche zur Schwarzen Bruderschaft genannt war neben der Kirche der Roten Bruderschaft St Salvator Kirche und der Nikolaikirche eine von ursprunglich drei heute alle aufgelassenen Kirchen in der Kaigasse Sie Kirche stand an der Stelle des heutigen Hauses Kaigasse Nr 10 Ecke Kapitelgasse Erbaut wurde sie im Jahr 1628 zum Troste der armen Seelen vom Domherrn Marquard von Freyberg und besass ein kleines aber hohes spitzes Turmchen Der Hauptaltar zeigte die Auferstehung Christi die zwei Seitenaltare v on Niclas Streicher gestaltet waren aus marmoriertem Holz und stellten die Heiligen Christoph und Barbara dar Fursterzbischof Paris Graf Lodron ubergab das Kirchlein der armen Seelen Bruderschaft Aufgelassen wurde diese Kirche im Zuge der fransosichen Besatzung und der folgenden osterreichischen Regierung im Jahr 1805 nbsp Kaigasse 9Die Schneiderherberg Hotel Weisse Taube Bearbeiten Hauptartikel Altstadthotel Weisse Taube Kaigasse 9 Heute ist dieses Haus das Hotel bzw der Gasthof Weisse Taube Das Haus wurde zuerst 1365 als Haus gegen der Tumber Spital Haus beim Domherrnspital erwahnt 1491 kaufte die Schneiderzeche Schneider Innung dieses Haus um es dann bis 1809 als Herberge zu nutzen 1809 erwarb das Gebaude Josef Reisenberger der dem Haus in Zeiten der Napoleonischen Kriege den Namen Gasthaus zum golden Frieden gab benannt nach dem Schonbrunner Frieden 1904 erwarb Gemeinderat Josef Haubner das Haus seither heisst es Zur Weissen Taube Heute wird das Hotel und Gasthaus von der funften Generation dieser Familie gefuhrt nbsp Kaigasse 12Die Alte Domdechantei Bearbeiten Kaigasse 12 Kapitelgasse 6 Das stattliche Haus an der Ecke zur Kapitelgasse wurde zwischen 1605 und 1613 erbaut Im Vorgangerbau dem Keutschachhof wohnte Fursterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau nach seiner Wahl bis zum Empfang des Palliums An der Hauskante findet sich ein Wappen des ersten Erbauers Wolf Dietrich von Raitenau Das Haus ist die ehemalige Domdechantei in dessen quadratischen Innenhof heute der Traklbrunnen steht den Toni Schneider Manzell 1957 geschaffen hat 1675 wohnte hier Domdechant Wilhelm Freiherr von Furstenberg nbsp Kaigasse 17Der Hogelworther Hof Bearbeiten Kaigasse 17 Zuerst urkundlich 1434 als Hogelworther Hof erwahnt diente damals der Hof als Stadtpalais der Abte und Pralaten des Klosters Hoglworth Das aufgelassene Kloster liegt heute in Oberbayern 1604 ubernahm dann auf Betreiben von Wolf Dietrich von Raitenau das Salzburger Domkapitel das Haus fur die Domherren Zeitweise hiess es nun auch Furst Schwarzenbergischer Kanonikalhof Nach dem Ende des Fursterzbistums wurde 1810 das Haus im ararischen Eigentum der Monarchie umgebaut und bekam eine neue Fassade An der nordlichen Grundgrenze fliesst unter dem Haus der Kapitelarm des Almkanales Die ehemalige Kirche St Nicolai Bearbeiten Nicolaistockl Kaigasse 20 nbsp Gedenktafel fur die St Nikolai KircheDas Haus Ecke Herrengasse ist aus der ehemaligen Nicolaikirche hervorgegangen Die Kirche St Nikolai wurde im Mittelalter von einem ungenannten Bischof von Lavant erbaut und besass zwei Altare einer zu Ehren des Apostels Matthias und einer zu Ehren des Hl Nikolaus Wolf Dietrich von Raitenau liess die baufallig gewordene gotische Kirche die offensichtlich auch nicht mehr dem Zeitgeschmack entsprach weitgehend abreissen und ersetzte sie 1603 durch eine neue Kirche die dem Heiligen Nikolaus geweiht wurde Diese Kirche war auch der Sitz der Laienbruderschaft Aller Christlichen Seelen Allerseelenbruderschaft und Filialkirche der Dompfarre Etliche Salzburger Landmanner und adelige Schiffsherren von Salzachschiffern genannt Erbausfergen besassen in dieser Kirche eine Familiengruft 1782 wurde die Kirche unter Erzbischof Hieronymus von Colloredo aufgelassen und verkauft Der Hofmaurermeister Laschensky baute als Kaufer darauf die ehemalige Kirche weitgehend um sie als Wohnhaus zu nutzen Damals entstand auch die bis heute sichtbare Fassadengestalt nbsp Kaigasse 33Das Kasererbrauhaus Bearbeiten Hauptartikel Altstadthotel Kasererbraeu Hauptartikel Mozartkino Altstadthotel Kasererbrau und Mozartkino Kaigasse 33 Das im Kern spatgotische Haus ist urkundlich zuerst 1421 als Braugasthof genannt und wieder 1526 als Georg Stellners Brewhaus 1713 fuhrt es den Namen Kasserers Wurthsbehausung beim weissen Lewen Kaserers Wirtshaus zum Weissen Lowen und 1775 erstmals Kasererbrau Die Fassade des Hauses stammt aus dem Ende des 18 Jahrhunderts Das hier errichtete Mozartkino ist das alteste bestehende Kino in Salzburg und geht in seinen Vorlaufern auf das Jahr 1905 zuruck Frieds Original Elektro Biograph zeigte damals im ersten Stock des Hauses bewegte Bilder Der strassenabgewandten Teil des Hauses wurde im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben schwer beschadigt Beim Wiederaufbau der zerstorten Hausteile wurde unter dem spateren Kinosaal ein romischer Tempel gefunden 1948 wurde das Mozartkino in den heutigen Raumen untergebracht Beim erneuten Umbau des Kinos 1987 wurde im Zuge weiterer Grabungen im Bereich des romischen Tempels ein Brunnen geborgen der im Museum Carolino Augusteum ausgestellt ist Der im Keller gelegene Saal heisst nach dem darunterliegenden Tempelteilen und freigelegten Mauerresten heute Romerkino 2008 wurde das Kino mit dem Altstadthotel Kasererbrau baulich zusammengelegt Eine Umstellung auf digitale Projektoren scheiterte an den Kosten und so wurde das Mozartkino im August 2013 geschlossen 2 Aufgrund des Wirtschaftstreiber Altstadthotel Kasererbraeu und der Unterstutzung vom Land Salzburg konnte das Mozartkino 3 am 7 November 2014 mit neuen digitalen Projektoren wieder neu eroffnet werden Die romische Tempelanlage Bearbeiten nbsp Asklepios Tempel in der KaigasseDer verwinkelte Strassenzug ergibt sich auch aus einer romischen Tempelanlage gestaltet als Peripteros die den Gottern Asklepios Hygieia und Kybele geweiht war Sie stand einst zwischen den heutigen Gassen Kaigasse und Krotachgasse Seine Grundmauern wurden 1945 1955 und 1987 ergraben Die Lange des Tempels betrug 100 romische Fuss 45 5 m die Breite 100 Fuss 29 6 m Die starken Fundamente des Tempels waren teilweise in Gusstechnik ausgefuhrt Die Krotachgasse und ihre geistlichen Herrensitze BearbeitenDer Chiemseehof Bearbeiten Der Chiemseehof ist einer der grossen geistlichen Herrenhofe die fursterzbischoflicher Zeit in der Stadt Salzburg bestanden Als Stellvertreter des Erzbischofes hatte der vom Erzbischof ernannte Bischof von Chiemsee auch wichtige Aufgaben in Salzburg Der Chiemseehof wurde erstmals 1216 erwahnt und um 1300 zur Residenz der Bischofe von Chiemsee ausgebaut Die Kapelle des Hofes wurde in erweiterter Grosse die man getrost eine Kirche nennen konnte 1497 eingeweiht Der Gebaudekomplex blieb bis 1812 Sitz dieser Bischofe Er wurde in der ararischen Zeit der Habsburger Monarchie in einem nuchternen Stil umgebaut Von 1812 bis 1861 residierten hier die Salzburger Erzbischofe Seit 1861 ist er der Sitz des Salzburger Landtages und der Salzburger Landesregierung Der heutige Sitzungssaal des Landtages wurde in einem Gebaude eingerichtet das Bischof Silvester Phlieger 1438 1451 als Getreidekasten errichtet hatte Einige Wappen und Inschriften erinnern an die glanzvolle fursterzbischofliche Zeit nbsp Zufahrtstor zum Berchtesgadener Hof nbsp Gedenktafel im Berchtesgadener HofDer Berchtesgadener Hof Bearbeiten Der Berchtesgadener Hof war in fursterzbischoflicher Zeit der Sitz des Furstpropstes von Berchtesgaden Berchtesgaden war zur Zeit Pilgrims II von Puchheim fur einige Jahrzehnte Teil des weltlichen Herrschaftsgebietes des Fursterzbistums Salzburg wurde aber dann ein sehr kleines eigenstandiges geistliches Furstentum im romisch deutschen Reich 1813 wurde dieser Hof der Berchtesgadener Propste verkauft da Berchtesgaden nun bayrisch geworden war Zwischen 1840 und 1847 war das Gebaude an das neu gegrundete Erzbischofliche Knabenseminar vermietet aus dem 1849 nach dem Umzug in den wieder aufgebauten Primogeniturpalast das Collegium Borromaeum und 1879 das Privatgymnasium Borromaeum hervorging 4 Danach war hier der k u k Poststall untergebracht 1882 wurde es vom Lande Salzburg erworben und 1931 neu erbaut Zum Berchtesgadener Hof im Krotach gehorten neben dem grossen Herrenhof vier kleine Gebaude darunter des Caplaneihausel und das Haus des Berchtesgadener Hofrichters Die kleine Kapelle im Berchtesgadener Hof ist erhalten grossteils aber fiel das Gebaude gemeinsam mit dem nachstliegenden Gurkerhof im Zweiten Weltkrieg amerikanischen Fliegerbomben zum Opfer und wurde in neuem Stil wieder aufgebaut Der Gurkerhof Bearbeiten Der Hof des Furstbischofs von Gurk befand sich ursprunglich ebenfalls in der Kaigasse bzw im Raum der heutigen neuen Residenz Er wurde von Fursterzbischof Wolf Dietrich im Zuge der Stadtneugestaltung abgerissen Der Gurkerhof in der Krotachgasse hiess damals Haus des Bischofs von Gurk Dieser neuere Gurkerhof ist erstmals 1424 erwahnt als Ernst Bischof von Gurk den Sohnen des Salzburger Hauptmannes Virgil Uiberackers und damit der Sighartsteiner Linie des Geschlechtes diesen Hof ubergab Diese Linie des Adelsgeschlechtes starb um 1747 aus weshalb der Hof ans Domkapitel zuruckfiel das den Hof 1748 an die Salzburger Adelsfamilie Hagenauer versteigerte Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1932 von Martin Knoll 5 Sonstiges Bearbeiten Hauptartikel Liste der Stolpersteine in der Stadt Salzburg Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wurden in der Kaigasse 8 und 20 und in der Krotachgasse 2 vom Kolner Kunstler Gunter Demnig und dem Personenkomitee Stolpersteine Salzburg mehrere Stolpersteine verlegt Einzelnachweise Bearbeiten Rupert Klieber Bruderschaften und Liebesbunde nach Trient Peter Lang Frankfurt am Main u a 1999 ISBN 3 631 34044 3 S 145 Das Mozartkino im Hotel Kasererbraeu Altstadthotel Kasererbraeu Salzburg abgerufen am 9 Februar 2014 Geschichte des Mozartkinos Memento des Originals vom 29 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mozartkino at Mozartkino das Kino in Salzburg Geschichte Von einer Wohngemeinschaft zum katholischen Privatgymnasium borromaeum at Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band I Residenz Verlag Salzburg und Wien 1980 S 268Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaiviertel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen BearbeitenBernd Euler Ronald Gobiet Horst Huber Dehio Salzburg Stadt und Land Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1986 ISBN 3 7031 0599 2 Franz Valentin Zillner Geschichte der Stadt Salzburg Sonderbande der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Salzburg 1885 47 797222222222 13 048888888889 Koordinaten 47 47 50 N 13 2 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaigasse und Krotachgasse amp oldid 237384761