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Die Pfeifergasse ist eine verwinkelte Gasse in der Altstadt von Salzburg Sie fuhrt vom Mozartplatz bis zum Kajetanerplatz und hiess fruher nach den dort ebenfalls ansassigen Leinenwebern zeitweise auch Webergasse Nur der ostlichste Teil war fruher als Kumpfmuhlgasse bekannt Die Pfeifergasse war die Gasse der Spielleute und Berufsmusiker Unter Pfeifern waren namlich Musiker Spielleute im Allgemeinen und Holzblasinstrumentenspieler im Stadtischen Dienst im Besonderen zu verstehen Die Aufsicht uber die Pfeifer hatte ein Spielgraf ein Amt das in Salzburg zuerst im Jahr 1488 urkundlich erwahnt ist Der Name leitet sich von Chunrat Amayssl ab der Anfang des 16 Jahrhunderts Chef der Salzburger Stadtpfeifer war Inhaltsverzeichnis 1 Bekannte Gebaude 1 1 Stumpfeggerhaus Sebastian Stief Haus Mauermeisterhaus 1 2 Papagenoplatz und Papageno Brunnen 1 3 Rapplbad 1 4 Kumpfmuhlhaus 1 5 Zirkelwirt 1 6 Hofhaimerhaus 2 Quellen 3 WeblinksBekannte Gebaude Bearbeiten nbsp StumpfeggerhausStumpfeggerhaus Sebastian Stief Haus Mauermeisterhaus Bearbeiten Pfeifergasse 4 Dieses Haus das zuerst anlasslich des Verkaufes an die Priesterbruderschaft 1438 erwahnt ist befand sich 1680 im Eigentum des namhaften Baumeisters Sebastian Stumpfegger Nach ihm folgten die fruher ebenfalls sehr bekannten Maurermeister Heiss und Karlsdorfer als Eigentumer 1858 ist der bekannte Maler Sebastian Stief Eigentumer Das Marmorrelief uber dem Eingangsportal zeigt die Kreuzigung Jesu 1530 und stammt vermutlich von einem Grabstein des nahen einstigen Domfriedhofes Nach Sebastian Stief ist auch die nachstgelegene kleine Gasse benannt nbsp Papagenoplatz mit Papageno BrunnenPapagenoplatz und Papageno Brunnen Bearbeiten Der Papagenoplatz entstand durch schwere Bombentreffer am 16 Oktober 1944 als im Raum Pfeifergasse und Kaigasse 244 Tote zu beklagen waren Heute steht dort ein Brunnen den 1960 die Salzburger Bildhauerin Hilde Heger geschaffen hat Den Brunnen schmuckt eine Statue der volkstumlichsten Figur der Mozartopern der Vogelfanger Papageno aus der Zauberflote Die Figur ist eng verwandt mit der alten Figur des Salzburger Hanswurst Der bekannte Mozartinterpret und Salzburgkenner Bernhard Paumgartner zahlte diesen Brunnen zu den lieblichsten Denkmalern der Stadt Rapplbad Bearbeiten An der Stelle des nebenliegenden Hauses Nr 9 befand sich einst das Raplbad auch Rappelbad oder Altes Baderhaus das urkundlich zuerst 1304 erwahnt ist als der Bischof von Seckau das Bad samt Kumpfmuhle dem Domkapitel schenkte Der dort beschaftigte Bader war Bademeister Friseur und Arzt in einer Person 1384 war hier ein Rappl als Pader zu Salzburg tatig Hier befand sich so auch eine wesentliche Arbeitsstatte von Paracelsus der mit diesen Badern zusammenarbeitete Jener Rapplbader der im Testament von Paracelsus erwahnt wird hiess mit Nachnamen ebenfalls Rappl da die Familien Rappl uber mehrere Generationen bis 1549 Besitzer des Bades waren 1944 von amerikanischen Fliegerbomben arg beschadigt wurde das Haus 1962 64 im damals zeitgemassen Stil wieder aufgebaut aber bald dem mittelalterlichen Bestand in der Fassadengestalt weitestgehend angeglichen Kumpfmuhlhaus Bearbeiten Pfeifergasse 11 Dieses Haus direkt an die Stadtmauer der zweiten Stadtbefestigung angebaut ist in seiner mittelalterlichen Substanz besonders gut erhalten Die Fenster besitzen teilweise noch originale gotische Laibungen Die namensgebende Muhle die schon im 14 Jahrhundert nachweisbar ist wurde mit Wasser des Almkanals betrieben der noch heute verrohrt unter dem Haus hindurchfliesst Die Muhle wurde bereits um 1000 erbaut und besass ein unterschlachtiges Wasserrad welches allgemein Kumpfmuhlrad genannt war Hier lebte Theophrastus Bombastus von Hohenheim genannt Paracelsus vor seiner Flucht aus Salzburg 1525 Hinter dem grossen aber heute unscheinbaren Rundbogenportal des Hauses verbirgt sich der Rest eines einst prachtig ausgestalteten Salzburger Stadttores das Kumpfmuhltor ein Tranktor mit Zugang zum Salzachufer aus der Zeit der zweiten Stadtbefestigung Dieses Tor besass einst einen reprasentativ gestalteten zinnengekronten Torturm 1645 verschloss Paris Lodron dieses Tor indem er eine neue starkere Stadtmauer vorstellte Heute findet sich aber in der Lodronschen Stadtmauer dort wieder eine kleine Ture Wesentliche Teile des Tores samt Torturm wurden 1873 abgetragen Zirkelwirt Bearbeiten Pfeifergasse 14 Ein Wirtshaus ist hier seit 1595 nachgewiesen 1647 hiess das Lokal Gulden Zirkhl 1686 beim Golden Zjerggl Ausgeschenkt wurde wegen des erzbischoflichen Biermonopols Bier aus dem Kalten Brauhaus am Kai und spater aus dem Hofbrau Kaltenhausen Durch einen Bombenangriff am 16 Oktober 1944 wurde das Haus vollig zerstort 1950 aber wieder aufgebaut und beherbergt heute wieder das Gastlokal Zirkelwirt nbsp HofhaimerhausHofhaimerhaus Bearbeiten Pfeifergasse 18 Hier lebte etwa 13 Jahre lang der Salzburger Komponist Paul Hofhaimer ein Zeitgenosse von Paracelsus Schon vor 1526 scheint hier der Organist und Komponist als Eigentumer auf 1552 dessen Erben 1556 sind der Thumbkastner Adam Khapp und Katharina Hofhaymer Eigentumer Bemerkenswert ist der breite Erker im ersten Stock auf barocken Volutenkonsolen Dort ist auch eine Gedenktafel fur den Komponisten angebracht der in diesem Haus 1537 starb Quellen BearbeitenBernd Euler Ronald Gobiet Horst Huber Dehio Salzburg Stadt und Land Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1986 ISBN 3 7031 0599 2 F W Zillner Geschichte der Stadt Salzburg Sonderbande der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Salzburg 1885Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfeifergasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 47 797777777778 13 050277777778 Koordinaten 47 47 52 N 13 3 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfeifergasse Salzburg amp oldid 174946009