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Die K Jetronic ist ein Saugrohreinspritzsystem fur Ottomotoren Die Entwicklung der Robert Bosch GmbH ist ein mechanisch hydraulisch gesteuertes antriebsloses Einzel Einspritzsystem bei dem der Kraftstoff in das Saugrohr eingespritzt wird indirekte Einspritzung Die Hohe der Kraftstoffzumessung ist ohne Rucksicht auf die Stellung der Einlassventile nur von der angesaugten Luftmenge abhangig und erfolgt kontinuierlich daher K Jetronic Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Eigenschaften der K Jetronic 3 Aufbau und Bauteile der K Jetronic 3 1 Kraftstoffpumpe 3 2 Kraftstoffspeicher 3 3 Kraftstoffmengenteiler 3 4 Luftmengenmesser 3 5 Systemdruckregler mit Aufstossventil 3 6 Warmlaufregler 3 7 Mechanisches Einspritzventil 3 8 Kaltstartventil 3 9 Thermozeitschalter 3 10 Zusatzluftschieber 4 KE Jetronic 4 1 Unterschiede zur K Jetronic 4 2 Systemdruckregler 4 3 Elektrohydraulischer Drucksteller 4 4 Der Luftmengenmesser 4 5 Das Steuergerat 5 Fehlerdiagnose 6 Wartung 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Begriff Jetronic wurde von der Robert Bosch GmbH 1967 als Wortmarke angemeldet und vom Deutschen Patent und Markenamt eingetragen 1 Zunachst wurde die Marke fur die D Jetronic mit elektronischer Steuerung benutzt Ab 1970 entwickelte Bosch dann die mechanische K Jetronic in enger Zusammenarbeit mit Porsche wo das System 1972 wegen der verscharften US Abgasbestimmungen zunachst nur in den fur den US Export bestimmten 911 des Modelljahres 1973 F Serie verwendet wurde Ausserhalb der USA kam die K Jetronic ab Mitte 1973 in den neuen 911 G Modellen 911 911 S und Turbo zum Einsatz Ab 1975 wurde das System generell in den neuen Porsche 924 eingebaut Lediglich der bis Mitte 1975 gebaute 911 Carrera RS 2 7 behielt die mechanische Bosch Sechsstempel Einspritzpumpe Ab Mitte der 1970er Jahre verwendeten auch andere Hersteller das System 1974 Volvo 144GL 1975 Mercedes 450 SEL 6 9 Saab 99 EMS und Audi 80 GTE 1976 Ford Granada 2 8i VW Scirocco GTi GLi VW Golf GTI und Audi 100 5E 1978 Saab 99 Turbo Ford rustete ab den 1980er Jahren viele weitere seiner Fahrzeuge mit K Jetronic aus wie z B Capri 2 8i Escort RS1600i XR3i und RS Turbo Auch der Ferrari 512 BB wurde ab 1981 als BBi mit K Jetronic ausgestattet Mitte der 1990er Jahre verschwand die K Jetronic nach und nach aus den Serien Pkw selbst die KE Jetronic mit ihrer elektronischen Steuerung war nicht mehr in der Lage allen damals aktuellen Abgasvorschriften gerecht zu werden Die elektronischen Einspritzsysteme waren mittlerweile gunstiger zuverlassiger und vor allem wesentlich leistungsfahiger geworden Eigenschaften der K Jetronic BearbeitenDas Grundsystem ist rein mechanisch Die Kraftstoffzumessung wird von einem Luftmengenmesser uber einen Mengenteiler realisiert ist eine Einheit Eine Lambdaregelung ist moglich KA bzw KE Jetronic Das System ist einfach aufgebaut und daher nicht sehr anfallig Die Kraftstoffeinspritzung erfolgt kontinuierlich Aufbau und Bauteile der K Jetronic BearbeitenKraftstoffpumpe Bearbeiten Die Kraftstoffpumpe besteht aus einem Elektromotor einem Uberdruckventil einem Ruckschlagventil und der eigentlichen Pumpe einer Rollenzellenpumpe Der Elektromotor treibt die Rollenzellenpumpe an und diese saugt den Kraftstoff aus dem Tank Die nur gefuhrten Rollen legen sich aufgrund der hohen Drehzahl und der daraus resultierenden Fliehkraft die auf die Rollen wirkt an die Pumpen Aussenwand an Durch die exzentrische Anordnung der Pumpenwelle vergrossert sich an der Saugseite der Pumpe der Raum zwischen zwei Rollen und Kraftstoff kann einstromen Durch die Rollen wird der Kraftstoff auf die andere Seite der Pumpe gefordert wo sich der Raum verkleinert und der Kraftstoff hinausgefordert wird Der Elektromotor wird zur Kuhlung von Kraftstoff durchstromt Die Forderleistung der Pumpe liegt bei etwa 120 l h gegen 5 bar Systemdruck Pumpen fur den Rennsport haben eine Forderleistung von bis zu 200 l h bei einem Gegendruck von 6 bar Das Uberdruckventil dient dem Schutz der Pumpe und des Systems und offnet bei einem Druck von etwa 7 bis 8 bar Der Kraftstoff wird dann teilweise in den Tank zuruckgefordert Das Ruckschlagventil hat die Aufgabe ein Ruckstromen des Kraftstoffs aus der Anlage zu verhindern Da die Pumpe bei einem Unfall und einer dadurch beschadigten Kraftstoffleitung moglichst keinen Kraftstoff auf die Strasse fordern soll ist das Kraftstoffpumpenrelais mit einer Sicherheitsschaltung versehen Dabei wird innerhalb des Relais oder im Steuergerat eine Drehzahl Information des Motors benotigt sonst schaltet das Relais nicht durch Die Pumpe wird meist in der Nahe des Tanks eingebaut und am Unterboden befestigt Kraftstoffspeicher Bearbeiten KraftstoffdruckspeicherDer Kraftstoffspeicher soll eine bestimmte Kraftstoffmenge speichern ca 20 cm den Systemdruck in der Anlage nach dem Motorstop halten somit ein gutes Heissstartverhalten gewahrleisten und naturliche Leckagen kurzfristig ausgleichen den Systemdruckaufbau verzogern um einen Steuerdruckaufbau zu ermoglichen die Fordergerausche der Kraftstoffpumpe mindern Druckschwankungen im Kraftstoffsystem ausgleichen Kraftstoffmengenteiler Bearbeiten Kraftstoffmengenteiler mit Kraftstoffleitungen Ford Escort XR3iDer Kraftstoffmengenteiler dient zusammen mit dem Stauscheiben Luftmengenmesser zur Dosierung der benotigten Kraftstoffmenge In den Mengenteiler ist ein Druckregler mit Aufstossventil integriert der den Systemdruck je nach Modell des Fahrzeugs zwischen 4 7 und 5 6 bar konstant halt Der zu viel geforderte Kraftstoff wird uber eine Rucklaufleitung zuruck in den Tank geleitet Der Systemdruck steht auch in den Unterkammern der Differenzdruckventile an Diese dienen zusammen mit den Steuerschlitzen zur Kraftstoffmengenbemessung und bilden mit dem Steuerkolben der die Steuerschlitze mehr oder weniger freigibt das Herzstuck des Kraftstoffmengenteilers Fur jeden Zylinder des Ottomotors gibt es ein Differenzdruckventil und einen Steuerschlitz durch den der Kraftstoff von der Unter zur Oberkammer des Differenzdruckventils stromen kann Die beiden Kammern sind durch eine Stahlmembran getrennt die von oben durch eine Feder belastet wird In der Oberkammer befindet sich ein Abstromnippel durch den der Kraftstoff zu den Einspritzdusen stromt Je weiter die Membran sich nach oben bewegt umso kleiner ist der Abstromquerschnitt am Nippel und umso weniger Kraftstoff wird eingespritzt Dadurch wird die Druckdifferenz zwischen Unter und Oberkammer auf 0 1 bar geregelt bei zu hohem Oberkammerdruck bewegt sich die Membran nach unten und lasst mehr Kraftstoff abstromen und umgekehrt Am Steuerschlitz liegt immer diese Druckdifferenz von 0 1 bar an Die durch den Schlitz stromende Kraftstoffmenge ist auch die die eingespritzt wird denn die Oberkammer hat nur einen Eingang Steuerschlitz und einen Ausgang Abstromnippel Die Steuerung der eingespritzten Menge erfolgt also uber den freigegebenen Querschnitt des Steuerschlitzes und somit uber den Hub des Steuerkolbens Storgrossen wie etwa der Verschleiss des Einspritzventils sinkender Offnungsdruck werden ausgeregelt und haben keinen Einfluss auf die Kraftstoffdosierung Ein Problem bei alteren Anlagen ist oft dass sich im Laufe der Zeit die Stahlmembran in die Abstromnippel einarbeitet und regelrechte Abdrucke hinterlasst Dadurch stimmt der Differenzdruck zwischen Unter und Oberkammer nicht mehr und damit auch die zugeteilte Kraftstoffmenge des betreffenden Zylinders Da dieser Verschleiss aber nicht bei allen Kammern gleich auftritt teilt der Mengenteiler nicht allen Zylindern gleich viel Kraftstoff zu Das macht sich vor allem an schlechtem Leerlauf fehlender Leistung und einem kaum noch korrekt einstellbaren CO Wert bemerkbar Luftmengenmesser Bearbeiten Unterseite Luftmengenmesser Escort XR3iBei der K Jetronic handelt es sich um einen sogenannten Stauscheiben Luftmengenmesser Er funktioniert nach dem Schwebekorper Prinzip Dieses besagt dass bei gleichbleibendem Kegelwinkel die Luftmenge und der Stauscheibenhub immer im gleichen Verhaltnis stehen Das bedeutet Die Hohe der Stauscheibe ist ein Mass fur die angesaugte Luftmenge Die Stauscheibe ist an einem drehbar gelagerten Hebel befestigt Der Hebel druckt auf den Steuerkolben des Mengenteilers und ubertragt so die Information uber die angesaugte Luftmenge Im kegeligen Trichter des Luftmengenmessers sind drei unterschiedliche Winkel vorhanden Je steiler der Winkel desto mehr Kraftstoff wird zugemessen wenn die Drosselklappe weiter geoffnet wird Diese Winkel dienen zur Korrektur in bestimmten Lastbereichen das untere Ende des Trichters ist etwas steiler leichte Anfettung fur einen glatten Leerlauf der mittlere Teil etwas flacher Abmagerung im mittleren Lastbereich fur optimalen Kraftstoffverbrauch und der obere Teil wieder steiler Anfettung unter Volllast zur Innenkuhlung der Verbrennungsraume und zum schnelleren Durchbrennen des Gemisches Die Stauscheibe ist in der Lage bei schnellem Offnen der Drosselklappe ein wenig uberzuschwingen Das gleicht den im Leerlauf vorhandenen Unterdruck aus und hat denselben Effekt wie die Beschleunigungspumpe am Vergaser Das Gemisch wird beim Gasstoss kurzfristig angefettet Die Schmierung des Hebels erfolgt durch die Oldampfe die im Motor entstehen Die Kurbelgehauseentluftung wird dazu mit dem Oberteil des Luftfilterkastens verbunden Die restlichen Dampfe werden wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben angesaugt und im Motor mit verbrannt Bei Anlagen mit elektronischer Erweiterung KE Jetronic ist am Luftmengenmesser noch ein Stauscheibenpotentiometer verbaut dieses misst die Lage der Stauscheibe und gibt per Widerstandswert die Lage der Scheibe an das Steuergerat Es verschleisst mit zunehmender Laufleistung des Motors und ist als Ersatzteil einzeln meist nicht mehr lieferbar Systemdruckregler mit Aufstossventil Bearbeiten Der Systemdruckregler regelt den Systemdruck der K Jetronic auf 4 7 bis 5 6 bar In ihm ist ein Aufstossventil integriert das dem Steuerdruck die Moglichkeit gibt sich in den Tank zu entspannen Warmlaufregler Bearbeiten Warmlaufregler mit rechts und ohne links Unterdruckanschluss zur VolllastanreicherungDer Warmlaufregler dient zur Gemischanreicherung in der Warmlaufphase Bei kaltem Motor kondensiert der Kraftstoff an den Saugrohrwanden und geht damit der Verbrennung verloren das Gemisch wird zu mager Der Warmlaufregler besteht aus einer Bimetallfeder die durch einen Heizdraht beheizt wird Die Bimetallfeder wirkt auf eine Membran die den Durchfluss des Steuerdrucks beeinflusst und somit auch dessen Hohe Sinkt nun der Steuerdruck durch eine weit geoffnete Membran so kann der Steuerkolben vom Luftmengenmesser weiter angehoben werden und die Kraftstoffmenge steigt an In manchen Fahrzeugen beinhaltet der Warmlaufregler eine Volllastanreicherung die neben dem steilen Winkel des Lufttrichters im Luftmengenmesser das Gemisch weiter anreichert Dabei wird der Warmlaufregler in zwei Kammern unterteilt In der Oberkammer herrscht der Saugrohrunterdruck in der Unterkammer der normale Atmospharendruck Wird die Drosselklappe nun voll geoffnet so bricht der Unterdruck zusammen Im Warmlaufregler sind die Drucke nun gleich die Volllastmembran wird durch eine Feder nach unten bewegt und wirkt somit auf den Querschnitt der Steuerdruckleitung Der Steuerdruck sinkt und es wird mehr Kraftstoff eingespritzt Mechanisches Einspritzventil Bearbeiten EinspritzventilDie Einspritzventile der K Jetronic arbeiten rein mechanisch Ihr Offnungsdruck liegt je nach Version zwischen 3 0 und 4 5 bar Ihr Spritzkegelwinkel betragt 35 2 Sie werden in einem Abstand von etwa 70 bis 100 mm vom Einlassventil eingebaut Im Einspritzventil ist noch einmal ein Metallsieb als Kraftstofffilter eingebaut Die Ventile haben keine Zumessfunktion Manche Hersteller verwenden auch luftumfasste Einspritzventile Dabei wird ein Teil der angesaugten Luft uber Luftkanale am Einspritzventil und der Drosselklappe vorbeigefuhrt Der Luftstrom reisst den Kraftstoff mit sich wodurch dieser besser verwirbelt wird die Verbrennung lauft gunstiger ab Luftumfasste Einspritzventile senken den Kraftstoffverbrauch und die Schadstoffemissionen Vorrangig dient diese Technik aber der Kuhlung der Einspritzventile und verhindert damit auch Dampfblasenbildung im Kraftstoff Weiterhin wird das Laufverhalten des Motors positiv beeinflusst Die Lebensdauer der Einspritzventile betragt etwa 100 000 km Verschleissbedingt sinkt der Offnungsdruck immer mehr unter 3 bar ist eine sichere Abdichtung nicht mehr gegeben Dann tropft das Ventil in den Ansaugkanal und Heissstart Schwierigkeiten sind die Folge da sich in der leergelaufenen Einspritzleitung Dampfblasen bilden Ausserdem wird meistens auch durch Verschleiss oder Verschmutzung das Spritzbild negativ beeinflusst was sich wiederum durch schlechten Leerlauf Startschwierigkeiten Nachdieseln Motor dreht nach dem Abstellen der Zundung noch weiter oder auch erhohten Kraftstoffverbrauch bemerkbar macht Die Einspritzventile der KE Jetronic haben bei einigen Fahrzeugtypen z B Mercedes S Klasse Ventilsitze aus Viton einem verschleissfesten Fluorkautschuk Diese Einspritzventile haben eine fast unbegrenzte Lebensdauer und zudem einen hoheren Offnungsdruck von etwa 4 5 bar so dass Nachtropfen und Spritzbildveranderungen fast nicht mehr zu beobachten sind Kaltstartventil Bearbeiten Leerlaufsteller bzw Leerlaufregelventil mittig und Kaltstartventil blau unten links eines Golf 2 16VDas Kaltstartventil dient zur Kaltstartanreicherung Kondensationsverluste des Kraftstoffs werden dadurch weitestgehend ausgeglichen Es wird elektromechanisch betatigt und uber Klemme 50 vom Starter mit Strom versorgt Die Masseverbindung geschieht uber den Thermozeitschalter Das Kaltstartventil ist im Sammelsaugrohr angebracht weil es alle Zylinder mit Kraftstoff versorgen muss Thermozeitschalter Bearbeiten Der Thermozeitschalter besteht aus einem beheizten Bimetallschalter Er dient zur Steuerung des Kaltstartventils in Abhangigkeit von der Temperatur Mit dem Startvorgang wird der Schalter beheizt Er bleibt dann bei 20 C fur etwa 7 bis 8 Sekunden geschlossen Diese Temperatur ist auf dem Schalter eingraviert genauso wie die Temperatur bei der er nicht mehr schliesst Die Einspritzdauer muss begrenzt werden da sonst der Motor uberfettet wurde und stehenbliebe Aus diesem Grunde ist der Thermozeitschalter auch in der Nahe des Motors angebracht sodass er durch die vom betriebswarmen Motor ausgehende Warme geoffnet bleibt Zusatzluftschieber Bearbeiten ZusatzluftschieberDer Zusatzluftschieber gleicht durch seinen Einfluss die erhohte innere Reibung des Motors beim Kaltstart aus und sorgt somit fur einen runden Leerlauf Er umgeht dabei die Drosselklappe und versorgt den Motor mit zusatzlicher Luft Diese wird ebenfalls gemessen und die eingespritzte Kraftstoffmenge steigt an Der Zusatzluftschieber wird ebenfalls durch ein beheiztes Bimetall gesteuert Einige altere Modelle werden durch ein Wachsdehnelement wie bei einem Thermostaten das in den Kuhlwasserkreislauf mundet gesteuert Mit steigender Temperatur wird der Querschnitt verengt Probleme verursacht der Zusatzluftschieber wenn er stark verschmutzt ist oder die Beheizung des Bimetalls defekt ist oder der Stecker dazu Dann stimmt entweder die Kalt oder Warmlaufdrehzahl nicht der Motor stirbt kalt ab oder dreht warm viel zu hoch Verschmutzte Schieber konnen sehr gut in einem Ultraschallbad gereinigt werden KE Jetronic Bearbeiten CVH Motor mit KE Jetronic in einem 1986er Ford Escort XR3iDie KE Jetronic ist eine um ein elektronisches Steuergerat erweiterte K Jetronic Sie kam 1982 auf den Markt 3 Das Steuergerat ermoglicht es z B eine Lambda Sonde in das System zu integrieren Sie ist eine der unempfindlichsten Einspritzanlagen die es gibt Durch das mechanische Grundsystem ist sie in der Lage das Fahrzeug auch noch bei ausgefallenem Steuergerat anzutreiben Bei technischen Defekten ist die Reparatur der meisten Zusatzeinrichtungen allerdings sehr kostspielig Aktuelle Abgasnormen konnen von der KE Jetronic nicht mehr eingehalten werden und so verschwand die Einspritzanlage in den 1990er Jahren aus der Serienproduktion KE steht fur kontinuierlich elektronisch Durch die elektronische Erweiterung war die KE Jetronic neben einem Einsatz in den ersten G Kat Fahrzeugen der 1980er und fruhen 1990er Jahre auch fur mittels Turbolader aufgeladene Motoren interessant da mit entsprechenden Steuergeraten die Benzinmenge exakt ermittelt und angepasst werden konnte und auch die gewunschte Anfettung jederzeit erreicht werden konnte So wurden z B die beiden Baureihen des Escort RS Turbo mit einer KE Jetronic ausgerustet Unterschiede zur K Jetronic Bearbeiten Der mechanische Aufbau ist ahnlich wie bei der K Jetronic jedoch ist das Steuergehause immer aus Aluminium gefertigt bei der K Jetronic waren viele Gehause auch aus Eisenguss Wahrend bei der K Jetronic die Druckregelfedern in der Oberkammer angeordnet sind hat die KE Jetronic die Regelfedern in der Unterkammer Der Grund war dass bei der KA Jetronic mit Lambda Regelung der Unterkammerdruck mittels eines Taktventils geregelt wurde Dieses hat jedoch eine recht hohe Stromaufnahme weil der volle Systemdruck am Taktventil anliegt Bei der KE umgeht man dieses Problem weil hier nur ein geringer entkoppelter Steuerdruck geregelt werden muss Es gibt eine elektrische Aufschaltung aller erforderlichen Zusatzfunktionen Die Regelung des Differenzdrucks ist moglich Bei gleichem hydraulischem Aufbau ist Lambdaregelung moglich Die Ansprechzeiten auf Gaspedalbewegungen sind kurzer Es ist kein klassischer Warmlaufregler mehr vorhanden Der Gegendruck auf dem Steuerkolben ist der Systemdruck Es gibt keinen Kolbendruckregler mit Aufstossventil mehr Dafur ist ein Membrandruckregler mit Schliessfunktion und Dichtfunktion verbaut Dadurch ergibt sich ein grosserer Unterschied zwischen Offnungs und Schliessdruck Heissstart Verbesserung Systemdruckregler Bearbeiten Bei der KE Jetronic wird als Druckregler ein Membrandruckregler verbaut der nicht mehr im Mengenteiler integriert ist sondern separat im Motorraum angebracht wird Der Druckregler hat mehrere Funktionen Er regelt den Systemdruck in Hohe von 5 2 bis 5 4 bar bei einigen Fabrikaten z B Audi 6 0 bis 6 5 bar Er ermoglicht den Rucklauf des Kraftstoffes aus den Unterkammern der Differenzdruckventile Er baut den Druck nach Abstellen des Motors schnell auf 2 5 bis 2 7 bar ab bei z B Audi 3 0 bis 3 4 bar um ein Nachdieseln des Motors zu verhindern Dieser Druck liegt unter dem Offnungsdruck der Einspritzventile Er dichtet das System in Richtung Tank ab Er halt den Druck von 2 5 bis 2 7 bar bei z B Audi 3 0 bis 3 4 bar um eine Dampfblasenbildung zu verhindern Um Undichtigkeiten nicht nach aussen zu lassen und die Kammer unter der Membran zu beluften wird ein Schlauch an das Saugrohr vor der Drosselklappe angebracht oder auch an den Luftfilterkasten Elektrohydraulischer Drucksteller Bearbeiten Er ist die eigentliche Regeleinheit der KE Jetronic Er besteht aus einer schwingend gelagerten Prallplatte einer Spule und einem Dauermagneten Beim Starten des Motors wird von der Kraftstoffpumpe ein Druck erzeugt Dieser Druck wird vom Druckregler auf 5 2 bis 5 4 bar begrenzt bei einigen Fabrikaten z B Audi auf 6 0 bis 6 5 bar Der Druck steht uber dem Steuerkolben als Gegendruck fur den Luftmengenmesser an aber auch als Vorrat zur Bemessung der Einspritzmenge in der Ringnut des Steuerkolbens Weiterhin kann der Druck uber eine Leitung durch den Drucksteller in die Unterkammern der Differenzdruckventile gelangen Aus den Unterkammern kann der Kraftstoff uber eine Festdrossel uber den Druckregler in den Tank zurucklaufen Die Unterkammern sind mit einer Feder versehen die gegen die Stahlmembran druckt Bei einem Systemdruck von 5 4 bar herrscht in den Unterkammern durch die Drossel ein Druck von 5 0 bar Die Federkraft von 0 2 bar wird dazu gerechnet das Ergebnis ist 5 2 bar In der Ringnut des Steuerkolbens herrscht wie gesagt Systemdruck von 5 4 bar sobald der Steuerkolben sich anhebt und die Steuerschlitze freigibt herrscht nun auch in den Oberkammern Systemdruck Infolge des Druckunterschiedes zwischen Ober und Unterkammer wird die Membran nach unten gewolbt der Kraftstoff kann zu den Einspritzventilen abfliessen Ein Stromfluss durch die Spule des elektrohydraulischen Druckstellers verbiegt die Prallplatte so weit dass sie den Zulauf mehr oder weniger freigibt Das geschieht folgendermassen Um den Dauermagnet verlaufen standig die magnetischen Feldlinien Durch das Anlegen einer Spannung an der Spule wird diese magnetisch und baut ein magnetisches Feld auf Dadurch dass die Spule ringformig angeordnet ist sind die magnetischen Feldlinien oben und unten gegenlaufig Das fuhrt dazu dass die Feldlinien sich auf einer Seite verstarken und auf der anderen Seite aufheben was die Prallplatte verbiegt Durch das Verbiegen wird der Kraftstoffdurchfluss mehr oder weniger gedrosselt Durch die Festdrossel am Ausgang der Unterkammern kann nur eine bestimmte Menge an Kraftstoff abfliessen Deshalb steigt der Druck in den Unterkammern entweder an oder er sinkt Hoherer Unterkammerdruck Differenzdruck bedeutet abmagern niedrigerer Druck bedeutet anfetten In der Warmlaufphase muss das Gemisch leicht angefettet werden damit der Motor sich nicht verschluckt und ordentlich zieht Das Steuergerat gibt dazu auf den Drucksteller einen Strom von 11 bis 30 mA Dieser geringe Strom reicht aus um die Spule genugend zu magnetisieren dass sie die Prallplatte verbiegen kann Bei betriebswarmem Motor wird kein Strom ausgesandt weil auch keine Anreicherung oder Abmagerung notig ist Die Steuerungen fur VW und Audi senden jedoch auch in dieser Stellung einen Steuerstrom von 10 mA aus Bei der spateren Version der KE III Jetronic wurde der Steuerstrom im Grundzustand dann auf 0 mA geandert Bei der Schubabschaltung wird die Stromrichtung umgekehrt somit wird die Prallplatte in die andere Richtung verbogen Der Drucksteller lasst mehr Kraftstoff durch und zwar so viel dass in der Unterkammer die Summe aus Kraftstoffdruck und Federdruck den Systemdruck in der Oberkammer ubersteigt Die Membran dichtet den Ausgang zum Einspritzventil komplett ab Die Grosse des Stromes liegt etwa bei 50 mA Der Luftmengenmesser Bearbeiten Der Luftmengenmesser ist in seinem Aufbau im Wesentlichen gleich dem der K Jetronic Jedoch gibt es einen Unterschied An der Hebellage der Stauscheibe ist ein Potentiometer angebracht Dieses dient im Zusammenspiel mit dem Drosselklappenschalter zur schnellen Erkennung eines Beschleunigungsvorgangs oder einer Schubphase wie auch zur Erkennung des Leerlaufs Der Drosselklappenschalter selbst ist durch seine zwei Schalter in den Anschlagpunkten in seiner Funktion als Sensor eingeschrankt und dient nur der Erkennung der Gaspedalstellungen Leerlauf und Volllast Die Stauscheibe hingegen reagiert sehr sensibel auf Veranderungen an der Drosselklappe Uber das Potentiometer wird die Stellung an das Steuergerat gemeldet dieses kann viel schneller auf die Wunsche des Fahrers eingehen und das Gemisch entweder anfetten oder abmagern Das Steuergerat Bearbeiten Wie auch in allen anderen elektronisch geregelten Systemen sammelt das Steuergerat die von den Sensoren empfangenen Signale verarbeitet diese und gibt an die sogenannten Aktoren einen entsprechenden Befehl der in einer hinterlegten Software vorgegeben ist Sensoren der KE Jetronic sind Stauscheibenpotentiometer Drosselklappenschalter Verteiler Drehzahlinformation Kuhlmitteltemperaturfuhler Batterie Versorgungsspannung Lambdasonde nur bei lambdageregelten Anlagen Aktoren der KE Jetronic sind Elektrohydraulischer Drucksteller Kraftstoffpumpe Zusatzluftschieber oder Leerlaufregelventil KaltstartventilDas Steuergerat der KE Jetronic verfugt uber einen Fehlerspeicher der im Diagnosemodus ausgelesen werden kann ausserdem uber eine Stellglieddiagnose mit der die Aktoren uberpruft werden konnen Fehlerdiagnose BearbeitenWahrend die KE Jetronic bereits uber einen Fehlerspeicher verfugt erfolgt die Fehlerdiagnose bei der K Jetronic vorwiegend mechanisch Thermozeitschalter Drosselklappenschalter und die Funktion der Relais kann z B sehr einfach mit einem handelsublichen Multimeter gemessen werden die Kontrolle von Systemdruck Steuerdruck etc erfolgt mittels einer Druckprufeinrichtung fur Kraftstoffsysteme Wartung BearbeitenDie meisten Bauteile der K und KE Jetronic sehen keine Wartung vor und mussen bei Defekten gegen Neuteile ausgetauscht werden Dazu zahlen u a die Einspritzdusen der Warmlaufregler das Kaltstartventil und der Zusatzluftschieber Fur den Kraftstoffmengenteiler bietet Bosch uber Bosch Classic eine Uberholung an 1982er Escort RS1600i mit K Jetronic 1985er Escort XR3i mit K Jetronic 1985er Escort RS Turbo S1 mit KE Jetronic Thermozeitschalter Bauteile K JetronicLiteratur BearbeitenGert Hack So wird er schneller VW Tuning Golf Scirocco Jetta 3 Auflage Motorbuchverlag Stuttgart 1981 ISBN 3 87943 790 4 Bosch Technische Unterrichtung K Jetronic 2 Ausgabe Robert Bosch GmbH Stuttgart 1978 VDT U 3 1 DeEinzelnachweise Bearbeiten Registerauskunft des Deutschen Patent und Markenamtes Bosch Erzeugniskennliste K Jetronic Einspritzventile Memento des Originals vom 25 Juni 2016 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot krusche bosch automotive tradition com PDF AutoBild klassik 12 2013 S 47Weblinks Bearbeiten Commons K Jetronic Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bosch K Jetronic PDF Robert Bosch GmbH 1978 abgerufen am 25 Juni 2016 Lehrtafel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title K Jetronic amp oldid 234772646