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Die Kupenfarberei auch als Kuperei bezeichnet bedient sich in der Regel wasserunloslicher Pigmente zum Farben von Textilien auf Cellulosebasis Obwohl diese Farbstoffklasse auch Affinitat zu Protein und Polypeptidfasern Wolle Seide und Polyamid zeigt findet sie fast ausschliesslich noch auf Baumwolle und Leinen selten auf Celluloseregeneratfasern Viskose Celluloseacetat sowie deren Mischungen mit Polyethylenterephthalatfasern Polyester Verwendung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Prinzip des Farbens 3 Farbeverfahren 3 1 Reduktionsmittel 3 2 Oxidationsmittel 3 3 Elektrochemische Reduktion und Oxidation 4 Geeignete Farbstoffe 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Indigokupe in der Blaudruckerei Wagner Bad LeonfeldenDie Kupenfarberei gehort zu den altesten Farbeprozessen Bereits im Altertum waren waschechte Farbungen mit vergorenem Farberwaid Indigo und Purpur 1 bekannt Als Kupe wird die Farbflotte bezeichnet Der Begriff leitet sich ursprunglich von der Bezeichnung des Kupe genannten Gefasses eines Bottichs her Prinzip des Farbens BearbeitenDie Farbstoffe werden unter Anwendung von Reduktionsmitteln in wasserlosliche andersfarbige Leukoverbindungen uberfuhrt Voraussetzung ist dass der Farbstoff in wassrigem Medium fein verteilt vorliegt Die Korngrosse der Farbstoffe ist fur die Geschwindigkeit der Reduktionsreaktion wie fur die gleichmassige Verteilung auf dem textilen Material von entscheidender Bedeutung Die uberwiegend in reduzierter Form vorliegenden in Wasser gelosten Farbstoffe werden als Kupe bezeichnet Bei anderen Farbeverfahren wird das Analogon meist Farbeflotte genannt Im einfachsten Fall wird das zu farbende Gewebe einfach in die Kupe getaucht ausgewrungen und an der Luft verhangt Der Luftsauerstoff oxidiert die losliche Leukoverbindung wieder zum ursprunglichen wasserunloslichen Pigment das fest in der Faser haftet Anstelle von Luftsauerstoff konnen geeignete die Faser kaum schadigende Oxidationsmittel eingesetzt werden um die Leukoverbindung zu oxidieren Die Farbungen sind sehr echt konnen durch Luft nicht angegriffen oder verandert werden und haften sehr gut auf der Faser Farbeverfahren BearbeitenDie Wahl des richtigen Farbeverfahrens ist neben der elementar wichtigen Auswahl der Farbstoffkombination von entscheidender Bedeutung um ein befriedigendes Farbeergebnis zu erhalten Dabei orientiert es sich neben der zu erzielenden Farbtiefe in erster Linie an der Farbemaschine oder apparat auf dem die Farbung abhangig von der Aufmachungsform des textilen Substrates durchgefuhrt werden soll Von industrieller Bedeutung sind heute ausschliesslich das Klotzdampfverfahren Pad Dry Pad Steam Verfahren und das Nassdampfverfahren Pad Steam Verfahren Siehe auch Farbung mit echtem Purpur und Farbeverfahren fur Indigo Reduktionsmittel Bearbeiten Bis ins 19 Jahrhundert wurden als Reduktionsmittel verschiedene auf Harnstoff basierende Mischungen verwendet insbesondere direkt Urin Weitere mogliche Reduktionsmittel sind Natriumhydrogensulfit NaHSO3 Natriumdithionit Na2S2O4 Natriumhydroxymethansulfinat oder Borhydride 2 Industrielle Bedeutung hat dabei allerdings nur Natriumdithionit erlangt etwa bei der Uberfuhrung des wasserunloslichen Indigos in das wasserlosliche Indigoweiss N a 2 S 2 O 4 2 N a O H I n d i g o 2 N a 2 S O 3 I n d i g o w e i s s 2 H 2 O displaystyle mathrm Na 2 S 2 O 4 2 NaOH Indigo longrightarrow 2 Na 2 SO 3 Indigoweiss 2 H 2 O nbsp Elektrochemische Prozesse funktionieren technisch konnten aber bis heute keine wirtschaftliche Bedeutung erlangen Oxidationsmittel Bearbeiten Neben Luftsauerstoff dienen hierzu insbesondere bei den Leukokupen Farbstoffestern anorganische Perverbindungen Wasserstoffperoxid H2O2 Kaliumdichromat K2Cr2O7 alkalische Natriumhypochlorit Losung NaClO oder Gemische aus Natriumchlorit NaClO2 und Essigsaure CH3COOH 2 Industrielle Bedeutung hat heute vor allem Wasserstoffperoxid Luftsauerstoff spielt bei der Farbung von Garn als Kreuzspule bei einigen Farbstoffen eine wichtige Rolle Er wird mittels Vakuum durch die Spule gesaugt Elektrochemische Reduktion und Oxidation Bearbeiten Nach den Ergebnissen einer Forschungsgruppe des Forschungsinstitutes fur Textilchemie und Textilphysik der Universitat Innsbruck ist es moglich bestimmte Kupenfarbstoffe durch elektrochemische Verfahren zu reduzieren und zu oxidieren Dadurch liesse sich eine Verringerung der Chemikalien und eine Verbesserung des Umweltschutzes in der Farberei erreichen 3 Geeignete Farbstoffe Bearbeiten nbsp Naturliches Indigo Zeugfarberei Gutau Hauptartikel Kupenfarbstoffe Fur die Kupenfarberei sind folgende Farbstoffe und Farbstoffgruppen geeignet die sich durch Reduktion in eine farbungsgeeignete und durch Oxidation in eine haftende pigmentartige Form bringen lassen Indigoide Farbstoffe Indigo Indirubin Isoindigo Purpur Dibromindigo Indanthrenfarbstoffe anthrachinonide Farbstoffe Phthalocyaninfarbstoffe mit besonderer Reaktionsgruppe NaphthalinfarbstoffeLiteratur BearbeitenHeinrich Zollinger Chemie der Farbstoffe Zurich Weblinks BearbeitenFarben mit KupeEinzelnachweise Bearbeiten Franz Maria Feldhaus Die Technik der Vorzeit der geschichtlichen Zeit und der Naturvolker Engelmann Leipzig und Berlin 1914 S 843 a b Eintrag zu Kupenfarberei In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 15 Juni 2014 Heureka LFU Forschungsprojekt wird ausgestellt In uibk ac at 20 Marz 2007 abgerufen am 27 August 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kupenfarberei amp oldid 236799742