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Die Kolnstrasse ist eine 4 5 Kilometer lange nordwestliche Ausfallstrasse in Bonn Sie fuhrt vom Bonner Zentrum bis zur Stadtgrenze beim Ortsteil Buschdorf und bildet das sudliche Endstuck der Landesstrasse 300 L 300 zwischen Bonn und Koln KolnstrasseStrasse in BonnKolnstrasseStadtseitiger Beginn der Kolnstrasse rechts unten BasisdatenStadt BonnOrtsteil Bonn Zentrum Nordstadt Bonn Castell Auerberg BuschdorfPlatze Stiftsplatz Wilhelmsplatz ChlodwigplatzTechnische DatenStrassenlange 4 5 km Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 3 Bauwerke und Sehenswurdigkeiten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenDie Kolnstrasse fuhrt in Verlangerung der Bonngasse vom Bertha von Suttner Platz Oxfordstrasse im Bonner Zentrum knapp 100 m in nordliche Richtung bevor sie nach Nordnordwesten abbiegt und am Stiftsplatz vorbei zum Wilhelmsplatz fuhrt bis dahin leicht ansteigend Anschliessend verlasst sie das Zentrum und tritt abschnittsweise den Gleiskorper der Strassenbahnstrecke nach Auerberg aufnehmend in die Nordstadt ein wobei sie nach 100 m ab der platzartigen Einmundung der Strasse Am Johanneskreuz in nordwestlicher Richtung bis zum Chlodwigplatz verlauft und dort auf den Kaiser Karl Ring als Teil der Bonner Ringstrasse trifft Nachdem sie die Gumme Niederung durchquert und in dieser den Rheindorfer Bach uberbruckt hat uberquert die Kolnstrasse nach weiteren 700 m den Einschnitt der Bundesautobahn 565 und tritt an der Josefshohe in den Ortsbereich von Auerberg ein Diesen verlasst sie nach 1 5 Kilometern wieder und fuhrt nunmehr als Ausserortsstrasse nach 500 m am Rande von Buschdorf entlang bevor sie am Ausgang dieses Ortsteils auf die Stadtgrenze von Bornheim stosst und in die weiter nach Hersel fuhrende Elbestrasse ubergeht Geschichte Bearbeiten nbsp Kolntor 1821 Die heutige Kolnstrasse fasst zwei Strassenabschnitte zusammen die fruher keine Einheit bildeten sondern durch das seit 1290 nachweisbare Kolntor zwischen der Kasernenstrasse und dem heutigen Wilhelmsplatz als einem Teil der mittelalterlichen Stadtmauer getrennt waren 1 2 Der sudlich des Kolntors innerhalb der Stadtmauer gelegene Teil der heutigen Strasse je nach Schreibweise der Stadt Koln Collenstrasse 3 Colnstrasse 4 und zuletzt wie heute Kolnstrasse 5 genannt verlangerte die vom Marktplatz ausgehende Bonngasse von der Maargasse heutige Oxfordstrasse an bis zu diesem Tor Landseitig des Kolntors begann die von alters her als Handelsstrasse dienende Landstrasse nach Koln die 1393 up der Collerstrayssen 1516 up der Collerstrayss sowie 1603 Colnische straiss spater oftmals in variierenden Formen Colner Landstrasse oder einfach Land Strasse nach Coln 6 7 und nach Festlegung amtlicher Strassennamen Kolner Chaussee genannt wurde 8 Dort befand sich an der heutigen Kreuzung Kolnstrasse Rosental Am Johanneskreuz an der alten romischen Heerstrasse nach Trier 9 10 spatestens seit dem 14 Jahrhundert der Marktplatz des Johannesmarkts eines vom benachbarten Kloster Dietkirchen zwischen dem 23 und 29 Juni abgehaltenen Jahrmarkts 11 12 Seit dem Hochmittelalter lag an der Kolner Landstrasse in der Gemarkung sudostlich der heutigen Mauer des Nordfriedhofs bis Ende des 18 Jahrhunderts die Hinrichtungsstatte Galgenberg der Bonner Hochgerichtsbarkeit 13 und sudostlich davon das Leprosorium der Stadt Das Teilstuck der damaligen Landstrasse und heutigen Kolnstrasse nordlich der Ecke Antilopenweg bei Buschdorf damals zum Dingstuhl Widdig gehorend und dem heutigen Auerberg lag ausserhalb des Bonner Stadtbannes 14 1672 73 wurde am Kolntor ein der Stadtmauer vorgelagerter Festungsrayon geschaffen 1825 26 wurde das Kolntor im Zusammenhang mit dem Ausbau der Wilhelmstrasse damals Wallstrasse der ersten Stadterweiterung niedergelegt der auf diese Weise entstandene Platz erhielt 1830 den Namen Wilhelmsplatz 15 1 Der Festungsgraben vor dem ehemaligen Kolntor wurde erst nach 1855 aufgefullt Anschliessend war geplant die landseitige Strasse zu begradigen und dort Bauland auszuweisen was laut einem Stadtplan aus dem Jahre 1865 bis dahin noch nicht zur Umsetzung gekommen war 16 Nach Durchfuhrung dieser Begradigung entstand bis Ende des 19 Jahrhunderts an der und sudwestlich der bisherigen Landstrasse die nordliche Stadterweiterung Bonns Im April 1891 wurde eine der beiden ersten Pferdebahnlinien in Bonn vom Markt entlang der Kolnstrasse bis zum Wilhelmsplatz eroffnet und kurz darauf bis zur Heerstrasse verlangert Seit Juni 1906 nimmt die Kolnstrasse zwischen dem Wilhelmsplatz und dem Kaiser Karl Ring die heute bis nach Auerberg fuhrende Strassenbahnstrecke auf Durch einen Stadtratsbeschluss vom 18 Juni 1907 wurde die Bezeichnung Kolnstrasse anstelle der bisherigen Kolner Chaussee vom Wilhelmsplatz aus nach Norden verlangert 3 Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden in der Zeit der franzosischen Besatzung Bonns 1920 26 beiderseits der Kolnstrasse im heutigen Bereich Thuarstrasse Am Neuen Lindenhof ab 1921 umfangreiche Kasernenanlagen fur das 85 schwere Artillerie Regiment die nach den Generalen Herr und Fayolle benannt waren der rechts der Strasse gelegene Teil des Lagerkomplexes wurde spater als stadtische Barackensiedlung unter dem Namen Lindenhof weitergenutzt Ende der 1960er Jahre abgebrochen 17 Die Kolnstrasse war ab 1932 Bestandteil der Reichs Bundesstrasse 9 die zwischen Koln und Bonn zum 1 Januar 1998 zur Landesstrasse 300 abgestuft wurde 18 Bauwerke und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten von stadteinwarts nach stadtauswarts Stiftskirche St Johann Baptist Kolnstrasse 31Erbaut von 1879 bis 1886 nach Planen des Architekten Heinrich Wiethase in neugotischen Formen anstelle eines barocken Vorgangerbaus von 1729 30 der bis 1802 die Kirche des Stifts Dietkirchen war Pfarrkirche der altesten Pfarrgemeinde Bonns St Johannes Hospital Kolnstrasse 54Altestes Krankenhaus der Stadt in Betrieb von 1849 bis 2005 Heute Gesundheitszentrum St Johannes Hospital Johannes Klais Orgelbau Kolnstrasse 148 1501894 nach Planen von Gerhard Franz Langenberg errichtetes Wohn und Betriebsgebaude der hier noch immer beheimateten Orgelbauwerkstatt steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz 19 LVR Klinik Bonn Kolnstrasse Kaiser Karl Ring 20Der zur Kolnstrasse gelegene Neubau der psychiatrischen Klinik entstand von 1974 bis 1979 und ersetzte die sich nordostlich anschliessenden Altbauten der ursprunglichen Rheinischen Provinz Irrenanstalt aus dem Ende des 19 Jahrhunderts Sportpark NordErbaut von 1967 bis 1970 anstelle einer ehemaligen Mullkippe grosste Sportanlage der Stadt Bonn mit Fussballstadion und Sporthallenzentrum Redemptoristenkloster Josefshohe Kolnstrasse 415Auf ein im 14 Jahrhundert gegrundetes Leprosorium mit spater hinzugefugter Kapelle zuruckgehend ab 1713 von der stadtischen Armenverwaltung als Gutshof weitergefuhrt ab 1872 Unterrichts und Erziehungsanstalt St Joseph an der Hohe Von 1883 bis 1887 entstand nach Planen des Architekten Heinrich Wiethase der heutige neugotische Kirchenbau 1920 erwarb der Redemptoristenorden die Gebaude der dort bis heute das Ordensgymnasium Collegium Josephinum Bonn betreibt Basis Bonn1847 geschaffene geodatische Basislinie auf 2 1 Kilometern zwischen Josefshohe und Buschdorf entlang der Kolnstrasse mit drei Vermessungspunkten die bis heute als technik geschichtliches Denkmal erhalten und gekennzeichnet sind Nordfriedhof Kolnstrasse 481Ab 1884 als Neuer Friedhof angelegt seit 1933 mit kommunalem Ehrenfriedhof mit einer Flache von 27 Hektar grosster Friedhof der Stadt Bonn Preussischer Meilenstein Ecke Kolnstrasse EnglanderwegPreussischer Ganzmeilenobelisk aus dem 19 Jahrhundert an der heutigen Stadtgrenze zu Bornheim steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz 20 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kolnstrasse Bonn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Am Kolntor Eintrag im Bonner Strassenkataster Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Stadt und des Kreises Bonn L Schwann Dusseldorf 1905 S 150 151 Provinzialverband der Rheinprovinz Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 5 Abt 3 S 446 447 Unveranderter Nachdruck Verlag Schwann Dusseldorf 1981 ISBN 3 590 32113 X Internet Archive a b Eintrag im Bonner Strassenkataster Bonner Kalender auf das Gemeindejahr 1834 P Neusser Bonn online Erstes Adressbuch der koniglich preussischen Universitat Stadt Bonn fur 1856 amp 1857 H B Konig sche Verlagsbuchhandlung Bonn 1856 S 173 online Bernhard Hundeshagen Topographisch architectonischer Grundriss der Stadt Bonn und Umgebung 1819 Plan der Stadt Bonn nach den Catasterplanen bearbeitet im Maasstabe 1 25000 mit Andeutungen des Alignement Plans 1865 Josef Dietz Topographie der Stadt Bonn vom Mittelalter bis zum Ende der kurfurstlichen Zeit In Bonner Heimat und Geschichtsverein Stadtarchiv Bonn Hrsg Bonner Geschichtsblatter Jahrbuch des Bonner Heimat und Geschichtsvereins 1 Teil Band 16 1962 Alfred Philippson Die Stadt Bonn Ihre Lage und raumliche Entwicklung Carl Troll Hrsg Bonner geographische Abhandlungen Heft 2 Ludwig Rohrscheid Verlag Bonn 1947 S 19 Hermann Josef Roth DuMont Kunst Reisefuhrer Bonn von der romischen Garnison zur Bundeshauptstadt Kunst und Natur zwischen Voreifel und Siebengebirge DuMont Koln 1988 ISBN 978 3 7701 1970 7 S 15 Dietkirche Memento des Originals vom 9 Februar 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bonn castell de bonn castell de Informationstafel Am Johanneskreuz Wikimedia Commons Ruthild Stein Historische Entwicklung Auerbergs In Renate Schoene Karl Wilhelm Starcke Ruthild Stein Hrsg Bonn Auerberg gestern heute morgen Bonn 1992 S 19 35 hier S 19 Herbert Muller Hengstenberg Die Grenzsteine und Zeichen des alten Bonner Stadtbannes In Bonner Heimat und Geschichtsverein Stadtarchiv Bonn Hrsg Bonner Geschichtsblatter Jahrbuch des Bonner Heimat und Geschichtsvereins ISSN 0068 0052 Band 31 1979 Bonn 1980 S 17 25 Busso von der Dollen Der Kampf um das Sterntor In Bonner Heimat und Geschichtsverein Stadtarchiv Bonn Hrsg Bonner Geschichtsblatter Jahrbuch des Bonner Heimat und Geschichtsvereins ISSN 0068 0052 Band 31 1979 Bonn 1980 S 83 121 hier S 84 Olga Sonntag Villen am Bonner Rheinufer 1819 1914 Bouvier Verlag Bonn 1998 ISBN 3 416 02618 7 Band 1 S 18 19 Horst Pierre Bothien Bonn sur le Rhin Die Besatzungszeit 1918 1926 StadtMuseum Bonn Forum Geschichte Nr 14 morisel Verlag Munchen 2018 ISBN 978 3 943915 34 1 S 82 109 110 148 Drucksachen Nr 9701172 Mitteilungsvorlage Umstufung von Bundesstrassen hier Abstufung der B9 zur L300 vom 3 September 1997 Online PDF Online im Bonner Rats und Informations System Denkmalliste der Stadt Bonn Stand 15 Januar 2021 Nummer A 1230 Denkmalliste der Stadt Bonn Stand 15 Januar 2021 Nummer A 242 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolnstrasse Bonn amp oldid 221047722