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Helfrich Bernhard Hundeshagen 18 September 1784 in Hanau 9 Oktober 1858 in Endenich war ein deutscher Germanist Bibliothekar und Kunst und Architekturhistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenSeine Eltern waren der Gymnasialprofessor Syndikus in Hanau Geheime Regierungs und Hofgerichtsrat Johann Balthasar Hundeshagen 1734 1800 und dessen Ehefrau Dorothea Charlotte Stein eine Schwester des Professors der Medizin Georg Wilhelm Stein Sein alterer Bruder war der Forstwissenschaftler Johann Christian Hundeshagen Leben BearbeitenHundeshagen studierte 1802 bis 1803 zusammen mit Jacob Grimm in Marburg bei Friedrich Carl von Savigny Rechtswissenschaft Sein Studium setzte er von 1804 bis 1806 in Gottingen fort Nach dem Examen war er am Hofgericht in Hanau tatig Nebenbei beschaftigte er sich mit der Kunstgeschichte vor allem mit der Architektur der Antike und des Mittelalters In Hanau setzte er sich vergeblich fur den Erhalt der Stadttore der Stadtbefestigung ein 1 und verfasste ein Werk uber die aus dem 12 Jahrhundert stammende Pfalz Gelnhausen 2 Er war einer der ersten der sich kunsthistorisch fur die Architektur der Romanik interessierte die damals noch unter der Bezeichnung neobyzantinisch lief 1808 schickte er ein Manuskript uber den Parthenon an Goethes Verleger Heinrich Meyer vielleicht in der Hoffnung Goethes Zustimmung zu seiner Arbeit zu bekommen 1813 wurde er als Bibliothekar nach Wiesbaden an die Offentliche Bibliothek berufen wo er u a die Auflosung der Klosterbibliotheken beaufsichtigte Hierbei gelang es ihm den Oculus Memoriae wieder zu erwerben und der wissenschaftlichen Forschung zuganglich zu machen 3 Wahrend seiner Tatigkeit in Wiesbaden kam es zu Kontakten mit Goethe und Carl Friedrich Zelter Goethe besuchte Wiesbaden zur Kur 1814 15 Hundeshagen betatigte sich dort auch als Archaologe Er begleitete die Freilegung der Thermen am Kochbrunnen beim weissen Lowen und berichtete Goethe der grosses Interesse daran zeigte daruber brieflich im Januar 1816 4 In Wiesbaden lernte er auch den preussischen Hofrath Wilhelm Dorow kennen der dort seit dem Spatherbst 1817 zur Kur weilte und in den folgenden Wochen in Wiesbadens Umgebung archaologische Untersuchungen durchfuhrte Hundeshagen zeichnete mehrere Fundstucke fur die Publikation Dorows die 1819 mit dem Titel Opferstatte und Grabhugel der Germanen und Romer am Rhein erschien 5 Hundeshagen war auch in den nachsten Jahren bei weiteren wichtigen Ausgrabungen Dorows und deren Auswertung beteiligt etwa im Kastell von Niederbieber bei Neuwied nbsp Hundeshagenscher Kodex Etzel lasst die Burgunderkonige zu Gast laden Heutzutage ist er in erster Linie fur den Hundeshagenschen Codex bekannt Im Jahre 1816 hatte er diese illustrierte Handschrift des Nibelungenliedes aus der 2 Halfte des 15 Jahrhunderts erworben die er dann in jahrelanger Arbeit akribisch restaurierte heute befindet sie sich in der Staatsbibliothek zu Berlin Die letzten zehn Jahre seines Lebens verbrachte er in der psychiatrischen Anstalt in Bonn Endenich Schriften BearbeitenDer alten gothischen Kapelle zu Frankenberg Grundriss Aufriss und Durchschnitt Nebst Gedanken uber die sogenannte gothische Kirchenbaukunst Frankfurt am Main 1808 Kaiser Friedrichs I Barbarossa Palast in der Burg zu Gelnhausen Eine Urkunde vom Adel der von Hohenstaufen und der Kunstbildung ihrer Zeit 1 Auflage Mainz 1819 Probeblatt 1810 Digitalisat bei Google Books Ausgabe von 1819 2 Auflage T Habicht Bonn 1832 Literatur BearbeitenAdalbert Elschenbroich Hundeshagen Helfrich Bernhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 62 f Digitalisat Eckhard Meise Bernhard Hundeshagen kein Denkmalschutz im Hanau des fruhen 19 Jahrhunderts In Neues Magazin fur Hanauische Geschichte 2006 S 3 61 Michael Muller Heute sieht man da Kartoffeln wachsen wo fruher Kanonen aufgepflanzt waren Veranderungen im Hanauer Stadtbild in der napoleonischen Zeit In Erhard Bus Markus Hafner Martin Hoppe Red Hanau in der Epoche Napoleons Herausgegeben vom Hanauer Geschichtsverein 1844 e V zur Erinnerung an die Schlacht bei Hanau am 30 und 31 Oktober 1813 Hanauer Geschichtsblatter 47 Hanau 2014 ISBN 978 3 935395 21 3 S 187 201 bes S 192 194 Julius Noll Helfrich Bernhard Hundeshagen und seine Stellung zur Romantik Frankfurt am Main 1891 Karl Siebert Hanauer Biographien aus drei Jahrhunderten Hanauer Geschichtsblatter NF 3 4 Hanauer Geschichtsverein Hanau 1919 S 89 91 Harald Tausch Das unsichtbare Labyrinth Zur Parkgestaltung und Architektur in Goethes Wahlverwandtschaften In Helmut Huhn Hrsg Goethes Wahlverwandtschaften Werk und Forschung Berlin New York 2010 S 89 136 darin das Kapitel ab S 109 zu Hundeshagen als Vorbild der Figur des Architekten in Goethes Roman Wahlverwandtschaften und zu Hundeshagens fruhen Studien romanischer Architektur Wolfgang Wagner Helfrich Bernhard Hundeshagen 1784 1858 Leben und Werk eines Romantikers In Zeitschrift des hessischen Vereins fur Geschichte und Landeskunde 93 1988 S 111 128 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Helfrich Bernhard Hundeshagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Hundeshagenscher Codex Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Helfrich Bernhard Hundeshagen nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Katrin Ahmerkamp Hundeshagenstrasse In General Anzeiger 28 Juli 2010 Brief von Bernhard Hundeshagen an Louis Spohr auf der Webseite Spohr Briefe Hundeshagen Helfrich Bernhard Hessische Biografie Stand 14 Oktober 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Meise Siehe Abschnitt Schriften Kaiser Friedrichs I Barbarossa Palast Winfried Schuler bewahren erleben verstehen 200 Jahre Verein fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Verein fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 9815190 1 3 S 49 Walter Czysz Wiesbaden in der Romerzeit Theiss Stuttgart 1994 ISBN 3 8062 1088 8 S 86 87 Wilhelm Dorow Opferstatte und Grabhugel der Germanen und Romer am Rhein 1 Auflage 1819 Digitalisat Normdaten Person GND 117068306 lobid OGND AKS LCCN no2018119549 VIAF 205303595 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hundeshagen Helfrich BernhardALTERNATIVNAMEN Hundeshagen BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher GermanistGEBURTSDATUM 18 September 1784GEBURTSORT HanauSTERBEDATUM 9 Oktober 1858STERBEORT Endenich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helfrich Bernhard Hundeshagen amp oldid 229068514