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Kathe Augenstein 20 Dezember 1899 in Kessenich als Katharina Christine Augenstein 29 Dezember 1981 in Bonn war eine deutsche Fotografin Zu ihrem Werk gehoren bedeutende Portrataufnahmen zu Beginn der 1930er Jahre in Berlin und ab den spaten 1940er Jahren im Rheinland Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKathe Augenstein kam 1899 als jungste von drei Tochtern von Helene und Joseph Augenstein in Kessenich zur Welt Sie wuchs in einer gutburgerlichen Familie auf und erhielt eine hohere Schulbildung Ihre Eltern forderten fruh ihre kunstlerischen Interessen Schon als junges Madchen interessierte sie sich fur Fotografie und bekam eine eigene Plattenkamera Wahrend des Ersten Weltkriegs arbeitete sie im Postuberwachungsdienst Ihre Ausbildung zur Fotografin erhielt sie in einem Bonner Fotoatelier Sie war mit dem expressionistischen Maler Hans Thuar befreundet der ihr spateres Wirken asthetisch beeinflusste und sie mit anderen Kunstlern bekannt machte 1927 zog Augenstein nach Berlin und besuchte dort bis 1930 den Meisterkurs der Fotografischen Lehranstalt des Lette Vereins Sie pflegte eine intensive Freundschaft mit dem expressionistischen Maler Werner Scholz und verkehrte in der Kunstszene des Berliner Westens Als Pressefotografin arbeitete sie fur den Ullstein Verlag der ihre Fotos in Zeitungen wie Uhu Tempo und der Berliner Illustrirten Zeitung veroffentlichte Zudem war sie fur das Filmunternehmen UFA tatig und arbeitete ab 1929 fur die Berliner Fotoagentur Dephot Ihre Aufnahmen aus dieser Zeit dokumentieren das Kulturleben zum Ende der Weimarer Republik Es entstanden Portrats von Personlichkeiten wie den Kunstlern Max Liebermann Renee Sintenis Milly Steger und Otto Dix dem Physiker Max Planck dem Schauspieler Hans Albers dem Verleger Gustav Kiepenheuer oder dem Schriftsteller Thomas Mann Hinzu kamen Reportagen etwa von der Gerichtsverhandlung bei der 1930 die Kunstler Wieland Herzfelde und George Grosz wegen Gotteslasterung angeklagt waren Daruber hinaus schuf sie Bildgeschichten aus dem Alltagsleben beispielsweise vom Strandleben am Wannsee Nach der Insolvenz der Fotoagentur Dephot 1932 bestand diese zunachst als Deutsche Photogemeinschaft Degephot weiter wurde jedoch 1933 von der Nationalsozialistischen Regierung verboten Augenstein arbeitete fortan fur andere Presseagenturen Nach der Arisierung des Ullstein Verlages und der Umbenennung in Deutscher Verlag ubernahm Harald Lechenperg 1937 als Chefredakteur die Berliner Illustrirte Zeitung und gab wenig spater Kathe Augenstein eine Festanstellung im hauseigenen Fotoatelier von Elsbeth Heddenhausen In der Folgezeit wurde Augenstein mit einigen Fotoreisen beauftragt In Berlin war sie Gast in Hanna Bekker vom Raths Atelierwohnung die dort heimliche Kunstausstellungen organisierte auch um den in finanziellen Schwierigkeiten stehenden verfehmten Kunstlern eine Einnahmequelle zu ermoglichen Ob sie dort Kunstwerke erwarb ist nicht bekannt 1 Im Zweiten Weltkrieg ubernahm sie im Atelier die Entwicklung von Farbnegativen Als Ende des Krieges ihre Berliner Wohnung ausbrannte gingen dabei ihre Kameraausrustung und ihr gesamtes Fotoarchiv verloren Augenstein kehrte 1945 in ihre Heimatstadt Bonn zuruck Sie eroffnete dort ihr erstes eigenes Fotoatelier und war bis 1972 selbstandig tatig Ihre Nachkriegsfotos zeigen beispielsweise Arbeiter beim Wiederaufbau der Kolner Hohenzollernbrucke oder den Bonner Siedlungsbau Zudem schuf sie Politikerportrats von Personlichkeiten wie Helene Weber und Carlo Schmid Auch fotografierte sie die junge Szene der abstrakten Kunstler im Rheinland Kathe Augenstein starb 1981 Ihr Nachlass gelangte ins Stadtarchiv Bonn Dieses stellte 2011 erstmals ihre Werke in einer Einzelschau aus und veroffentlichte ein Buch uber die Fotografin Ausstellungen Bearbeiten2011 Stadtarchiv Bonn 2013 2014 Das Verborgene Museum Berlin 2017 2018 Liebermann Villa BerlinLiteratur BearbeitenPetra Rosgen Frauenobjektiv Fotografinnen 1940 bis 1950 Ausstellungskatalog Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn Wienand Koln 2001 ISBN 3 87909 752 6 Sabine Krell Kathe Augenstein 1899 1981 Fotografien Edition Lempertz Bonn 2011 ISBN 978 3 941557 95 6 Rolf Sachsse Die Erziehung zum Wegsehen Fotografie im NS Staat Philo Fine Arts Dresden 2003 ISBN 3 364 00390 4 Weblinks BearbeitenBiografische Informationen im Frauenarchiv der Universitat Dusseldorf Informationen zur Augenstein Ausstellung im Verborgenen Museum Artikel im Tagesspiegel uber die Augenstein Ausstellung 2013 2014 in Berlin Informationen zur Augenstein Ausstellung in der Liebermann Villa 2017 2018Einzelnachweise Bearbeiten Marian Stein Steinfeld Hanna Bekker vom Rath Handelnde fur Kunst und Kunstler Biografie der Malerin Mazenin Sammlerin und Vermittlerin Frankfurt 2018 S 978 3 934123 27 4 Normdaten Person GND 116380748 lobid OGND AKS LCCN no2013059355 VIAF 37665651 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Augenstein KatheALTERNATIVNAMEN Augenstein Katharina ChristineKURZBESCHREIBUNG deutsche FotografinGEBURTSDATUM 20 Dezember 1899GEBURTSORT KessenichSTERBEDATUM 29 Dezember 1981STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathe Augenstein amp oldid 230403829