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Jules Louis Gabriel Violle 16 November 1841 in Langres 12 September 1923 in Fixin war ein franzosischer Physiker Das Violle Aktinometer Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Leben und Wirken 3 Spate Jahre 4 Ausgewahlte Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseJugend und Ausbildung BearbeitenViolle stammt aus einer Familie von Mathematikern Bereits sein Grossvater Bernard Violle beschaftigte sich mit mathematischen Ratseln 1 und sein Vater war Mathematiklehrer am College de Langres Nach Abschluss der Sekundarstufe studierte er versuchsweise an der Ecole polytechnique und der Ecole normale superieure ENS um sich schliesslich fur die Ecole normale zu entscheiden Dort schloss er 1864 seine Studien in Physik ab Im selben Jahr wurde er Lehrer am Gymnasium in Besancon und schliesslich 1865 in Dijon 1870 dissertierte Violle uber das mechanische Warmeaquivalent Leben und Wirken BearbeitenIm Jahr 1872 wurde er zum Professor der Physik an der faculte de Sciences in Grenoble berufen Violle beschaftigte sich zu dieser Zeit mit der Intensitat von Sonnenstrahlung Er konstruierte ein Messgerat zur Erfassung der Warmemenge Dabei wollte er wissen wie viel Warmestrahlung auf eine Flache von 1 cm auftrifft Dazu platzierte er ein Thermometer in einer evakuierten Glaskugel Er stellte dabei unter anderem fest dass sich die Messergebnisse trotz klaren Wetters stark unterschieden Das brachte ihn dazu seine Messungen auf einem Ort mit moglichst grossen Hohenunterschieden dem Mont Blanc durchzufuhren Dazu benutzte er eine Versuchsanordnung bei der zwei gleich grosse und gleich schwere Metallkugeln auf unterschiedlichen Hohen am Berg aufgestellt wurden Eine Kugel am Gipfel und eine am Fuss des Glacier des Bossons Er mass dabei die Erwarmung der Kugeln innerhalb eines Zeitraums von einer Minute Dadurch konnte er nachweisen dass die Atmosphare einen Einfluss auf die Warmemenge hat die auf die Erdoberflache trifft Seine Erkenntnisse veroffentlichte er 1875 in dem Buch Une expedition au Mont Blanc Aufgrund seiner Erkenntnisse war Violle bestrebt die Solarkonstante zu ermitteln Er vertrat dabei den Ansatz der Empirie Durch eine Vielzahl von Messungen an verschiedenen Orten sollte ein Durchschnittswert ermittelt werden Unter anderem liess er 1877 an der Nordgrenze der Sahara in Laghouat von Paul Flatters Messungen durchfuhren Weiterhin fuhrte er zusammen mit Teisserenc Messungen mit Wetterballons bis in 15 Kilometer Hohe durch 1879 erfolgte die Berufung an die faculte de Sciences in Lyon Dort nahm er die Auswertung seiner Forschung vor Diese fasste er zu einem 76 seitigen Bericht mit dem Titel Sur la radiation solaire zusammen den er im selben Jahr beim 2 Internationaler meteorologischen Kongress in Rom vortrug Ebenfalls trat 1879 Theodore Vautier in das Physikalische Labor Violles ein Dort bereitete er die Experimente vor und wurde spater sein engster Mitarbeiter 2 1881 fuhrte er auf dem Internationalen Elektrizitatskongress in Paris eine neue Masseinheit fur die Lichtstarke ein die den Namen Violle Einheit erhielt Sie entsprach der Menge des Lichts die von der Oberflache eines Quadratzentimeters Platin beim Erreichen des Schmelzpunkts ausgesandt wird Es handelte sich um die erste Einheit zur Lichtmessung die nicht von einem bestimmten Lampentyp abgeleitet war Diese Definition wurde spater fur die ab 1946 international gultige Einheit Candela ubernommen In den Jahren 1881 bis 1882 wandte er sich wieder dem Verhalten von Metallen bei Warmeeinwirkung zu Dabei erhitzte er Platin Palladium und Iridium in einem Glaskolben an den ein Gasthermometer angeschlossen war und studierte das Verhalten der Metalle bei unterschiedlichen Temperaturen Das Wissen nutze er um ein Aktinometer zu entwickeln 1891 wurde er an das Conservatoire National des Arts et Metiers in Paris zum Professor berufen Dort experimentierte er mit dem Lichtbogen Er beobachtete dass die Lichtabgabe der Graphit Elektroden trotz immer weiter erhohter Stromzufuhr gleichbleibend war Daraus schloss er dass auch die Temperatur sich nicht mehr erhohte Aus diesen Erkenntnissen schloss er auf den Siedepunkt fur Graphit den er damals mit 2 600 bestimmt zu haben glaubte Violle widmete sich auch der Bestimmung der Schallgeschwindigkeit Bewusst uber den Einfluss von Temperatur und Luftfeuchtigkeit machte er bereits 1885 einen ersten Versuch mit einer 13 km langen Rohre die einen Durchmesser von 70 cm hatte Er nahm auch an dass Amplitude und Wellenform die Schallgeschwindigkeit beeinflussten 1895 Wiederholte er die Versuche mit Rohren verschiedener Langen zwischen 3 und 25 km Er kam zum Schluss dass bei 0 C und trockener Luft die Schallgeschwindigkeit 331 15 m s betrage Violle veroffentlichte von Anfang an seine Zwischenergebnisse zu diesem Forschungsgebiet immer unter Nennung Theodore Vautiers als Mitarbeiter Spate Jahre BearbeitenViolle war Mitglied in vielen Gremien und Institutionen so wurde er 1897 in die Academie des Sciences gewahlt und 1899 Mitglied der Royal Institution of Great Britain Weiterhin ab 1907 Mitglied der Academie d agriculture Ebenfalls von 1906 bis 1908 war er Prasident der Societe francaise de photographie 1915 wurde er Leiter der Commission superieure des inventions interessant la defense national Kommission fur Verteidigungswichtige Erfindungen Ausserdem gehorte er zu den Grundern des Institut d optique theorique et appliquee und der Ecole superieure d optique Des Weiteren war Violle Kommandeur der Ehrenlegion 3 Ausgewahlte Veroffentlichungen BearbeitenSur l equivalent mecanique de la chaleur Dissertation Herausgegeben von Gauthier Villars Paris 1870 4 Une expedition au Mont Blanc Herausgegeben von J Claye Paris 1875 5 Sur la radiation solaire Herausgegeben von Gauthier Villars Paris 1879 6 Cours de Physique I Herausgegeben von G Masson Paris 1883 7 Sur la vitesse de propagation du son mit Theodore Vautier 1885 Cours de Physique II Herausgegeben von G Masson Paris 1888 8 La role de la Physique a la Guerre Herausgegeben von Berger Levrault Paris Nancy 1915 9 Literatur BearbeitenMemoires de l Academie des sciences arts et belles lettres de Dijon Imprimerie Jobard Dijon 1928 Seiten 25 bis 40 10 Weblinks BearbeitenAngaben zu Jules Violle in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Einzelnachweise Bearbeiten Traite complet des carres magiques in der Bibliotheque nationale de France abgerufen am 16 August 2016 Institute de Sciences de l Homme Theodore Vautier abgerufen 29 August 2016 Revue generale de l electricite in der Bibliotheque nationale de France Seite 394 abgerufen am 30 August 2016 Sur l equivalent mecanique de la chaleur in der Bibliotheque nationale de France Memento des Originals vom 3 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot jubilotheque upmc fr abgerufen am 24 August 2016 Une expedition au Mont Blanc in der Bibliotheque nationale de France abgerufen am 24 August 2016 Sur la radiation solaire im Katalog der Bibliotheque nationale de France abgerufen am 23 August 2016 Cours de Physique II bei archive org abgerufen am 24 August 2016 Cours de Physique II bei archive org abgerufen am 24 August 2016 La role de la Physique a la Guerre in der Bibliotheque nationale de France abgerufen am 24 August 2016 Memoires de l Academie des sciences arts et belles lettres de Dijon in der Bibliotheque nationale de France Seiten 25 bis 40 abgerufen am 29 August 2016Normdaten Person GND 172643384 lobid OGND AKS LCCN nr2004022748 VIAF 56721970 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Violle JulesALTERNATIVNAMEN Violle Jules Louis Gabriel vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Physiker und ErfinderGEBURTSDATUM 16 November 1841GEBURTSORT LangresSTERBEDATUM 12 September 1923STERBEORT Fixin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jules Violle amp oldid 225904352