www.wikidata.de-de.nina.az
Das mechanische Warmeaquivalent ist ein Konzept aus der Physik des 19 Jahrhunderts als man zu erkennen begann dass Warme eine Energieform ist Das Warmeaquivalent war dabei der experimentell ermittelte Umrechnungsfaktor zwischen mechanischer Energie und der daraus entstehenden Warme wenn eine vollstandige Umwandlung in Warmeenergie erfolgt Aus der Entdeckung des Warmeaquivalents folgte der Erste Hauptsatz der Thermodynamik als Spezialfall des Energieerhaltungssatzes Aus der Erkenntnis dass Warme eine Energieform ist ergab sich dass das ursprunglich als Naturkonstante betrachtete Warmeaquivalent nur ein Umrechnungsfaktor zwischen den Masseinheiten fur die mechanische Energie und fur die Warme war 1948 wurde beschlossen fur Warme kunftig die allgemeine Energieeinheit Joule und nicht mehr die thermische Einheit Kalorie zu verwenden 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Physikalische Begrundung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Joules Versuchsaufbau zum WarmeaquivalentEine alte Einheit fur Warmemengen war die Kalorie Sie war definiert durch die Warmemenge die benotigt wird um die Temperatur einer Gewichtseinheit reines Wasser um eine Einheit zu erhohen Die mechanische und elektrische Energie wurden zunachst nicht im Zusammenhang mit der Thermodynamik betrachtet Im Jahr 1798 entdeckte Benjamin Thompson beinahe das mechanische Warmeaquivalent Die Grosse des Aquivalents lasst sich aus den Versuchen Thompsons berechnen er selbst erkannte die vollstandige Bedeutung der Zusammenhange allerdings nicht 2 Im Jahr 1842 veroffentlichte Julius Robert von Mayer in den Annalen der Chemie und Pharmacie seine Untersuchungen zur Temperaturerhohung in einer Flussigkeit beim Verrichten von mechanischer Arbeit Er befasste sich unter anderem mit dem Zusammenhang zwischen verrichteter Reibungsarbeit und der dabei auftretenden Erwarmung Reiben wir z B zwei Metallplatten an einander so werden wir Bewegung verschwinden Warme dagegen auftreten sehen und es fragt sich jetzt nur ist die Bewegung die Ursache von Warme Mayer 3 Weiterhin bestimmte Mayer das Warmeaquivalent quantitativ und stellte fest dass die potentielle Energie eines Korpers in etwa 365 Metern Hohe der Erwarmung einer gleichen Masse Wasser um 1 C aquivalent ist daſs dem Herabsinken eines Gewichtstheiles von einer Hohe circa 365 m die Erwarmung eines gleichen Gewichttheiles Wasser von 0 auf 1 entspreche Mayer 3 In modernen Masseinheiten geschrieben bedeutet das berechnet mit einem Gewichttheil Masse von 1 kg 1 kcal0 365 kp m 3 58 kJ heutiger Wert 4 20 kJ Mayer spricht in seiner Publikation von einer Umwandlung der Krafte Dies liegt daran dass zu seiner Zeit der Begriff Kraft sowohl die Kraft selbst als auch die Energie bezeichnete Den Energiebegriff in seiner heutigen Form fuhrte erst der schottischen Physiker William Rankine zehn Jahre spater ein James Prescott Joule stellte etwa zur gleichen Zeit ahnliche thermodynamische Versuche an und bestimmte das mechanische und elektrische Warmeaquivalent Er verwendete als Erster den Begriff Warmeaquivalent und publizierte im Jahr 1850 in den Annalen der Physik und Chemie seine Ergebnisse 4 5 daſs die Warmemenge welche im Stande ist ein Pfund Wasser gewogen in Vacuo und genommen zwischen 55 und 60 F in seiner Temperatur um 1 F zu erhohen zu seiner Erregung den Aufwand einer mechanischen Kraft erfordert die durch den Fall von 772 Pfund durch einen Raum von einem Fuſs vorgestellt wird Joule 5 Dies bedeutet 5 9 1 l b 1 k g k c a l 15 772 1 l b 1 k g 1 f t 1 m k p m displaystyle frac 5 9 cdot frac 1 mathrm lb 1 mathrm kg mathrm kcal 15 mathrel widehat 772 cdot frac 1 mathrm lb 1 mathrm kg cdot frac 1 mathrm ft 1 mathrm m mathrm kp cdot m nbsp und somit 1 kcal15 4 24 kJ ein beeindruckend genaues Ergebnis Physikalische Begrundung BearbeitenWenn mechanische oder elektrische Arbeit dissipiert wird dann werden beispielsweise durch Reibung elektrische oder magnetische Felder die Teilchen eines Stoffes angeregt und ihre mittlere kinetische Energie nimmt zu Die Warmeenergie eines Systems entspricht der gesamten kinetischen Energie seiner Teilchen d h Energie einer anderen Form kann vollstandig aquivalent in Warmeenergie umgewandelt werden Weblinks BearbeitenWarmeaquivalent In Lueger Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften Bd 8 Stuttgart Leipzig 1910 S 809 810 Ein Praktikumsversuch zur Bestimmung des Warmeaquivalents Umwandlung mechanischer Arbeit in Warme pdf Hochschule fur angewandte Wissenschaften Munchen abgerufen am 24 Juni 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Resolution 3 of the 9th CGPM Triple point of water thermodynamic scale with a single fixed point unit of quantity of heat joule Bureau International des Poids et Mesures 1948 abgerufen am 30 August 2022 englisch Kanonen Blut und Energieerhaltung Auf uni kiel de a b Robert Julius von Mayer Bemerkungen uber die Krafte der unbelebten Natur In Annalen der Chemie und Pharmacie Band XLII Heft 1 Verlag C F Winter sche 1842 S 237 und 240 Verfugbar bei Google Books James Prescott Joule On the Mechanical Equivalent of Heat In Royal Society London Hrsg Philosophical Transactions of the Royal Society of London Band 140 1850 S 61 82 doi 10 1098 rstl 1850 0004 englisch royalsocietypublishing org abgerufen am 24 Juni 2017 a b James Prescott Joule Ueber das mechanische Waerme Aequivalent In Annalen der Physik und Chemie Band 4 Verlag J A Barth 1854 S 601ff Deutsche Fassung seiner 1850 erschienenen Veroffentlichung Verfugbar bei Google Books Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Warmeaquivalent amp oldid 232258841