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Das Judentor ist eines von drei erhaltenen Stadttoren der oberfrankischen Stadt Coburg Der Torturm grenzte das Stadtzentrum nach Westen hin ab und gehorte zum inneren Stadtmauerring Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Judentor Ostseite nbsp Judentor WestseiteDas wohl im fruhen 13 Jahrhundert errichtete Stadttor wurde erstmals 1321 als Judentor urkundlich erwahnt Der Torturm entstand an der Hochwassergrenze der Itz Der Name Judentor geht auf die judische Gemeinde Coburgs zuruck die westlich vom Judentor im 14 und 15 Jahrhundert beheimatet war Im Coburger Stadtbuch wurde im Jahr 1394 die Gasse die vom Markt zum Judentor fuhrte als Judengasse bezeichnet Westlich folgt die Judenbrucke als erstmals 1470 erwahnter Itzubergang Ausser dem inneren Judentor existierte auch ein ausseres Judentor das 1413 erstmals urkundlich genannt wurde Das Torhaus stand in der Hohe der heutigen Viktoriastrasse und wurde 1858 abgebrochen 1 Im Dezember 1938 benannte die Stadtverwaltung das Judentor in Markttor um Die Namensanderung wurde nach 1945 wieder ruckgangig gemacht Architektur BearbeitenDas Judentor hat einen rechteckigen Grundriss mit Abmessungen von 7 2 mal 6 0 Metern und eine Hohe von 33 8 Metern Die Mauerstarke betragt im Sockelgeschoss 1 75 Meter daruber 1 1 Meter Die spitzbogige Durchfahrt hat ein Tonnengewolbe dem drei Geschossebenen folgen Die stadtinnere Toroffnung ist 3 7 Meter breit und 5 0 Meter hoch die auf der ausseren Seite ist 3 1 Meter breit und 4 3 Meter hoch 1 Uber der Durchfahrt befindet sich auf der Ostseite ein Spitzbogenfenster und auf der Westseite ein Renaissancewappen mit der Darstellung eines mehrfach geteilten Schildes mit drei Helmen die ursprunglich das sachsisch coburgische Wappen trugen Oben sind auf allen vier Turmseiten je zwei grossere Rechteckfenster angeordnet 1 Im Jahr 1721 erhielt der Turm eine schiefergedeckte welsche Haube mit Laterne und geschweifter Uhrengaube Zuvor hatte er ein Pyramidendach und vier Eckturmchen als oberen Abschluss der baufallig wurde 2 Ausserdem wurden ein Uhrwerk und ein Glockenstuhl mit zwei Glocken eingebaut Die Glocken hatte der Coburger Glockengiesser Johann Heinrich Graulich gegossen Die grosse 1722 hergestellte Glocke hat 68 Zentimeter Durchmesser und 178 Kilogramm Masse Sie ist mit einer Inschrift mit einem Meissner Lowen und einem Abbild des Heiligen Mauritius versehen Die kleine Glocke hat einen Durchmesser von 37 Zentimetern und eine Masse von 30 Kilogramm Sie wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen und spater durch eine Kopie ersetzt 1 Ab 1776 begann in Coburg der Abbruch der Befestigungsanlagen Mit der Niederlegung des Vortores im Jahr 1899 und des nordostlichen Stadtmaueranschlusses im Jahr 1900 war der Turm freigelegt 1901 entstand als neue Erschliessung des Bauwerks eine Spindeltreppe an der Westseite und eine dreiseitig umlaufende Holzgalerie 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judentor Coburg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Christian Boseckert Eine Strasse erzahlt Coburgs Geschichte Aus der Vergangenheit der Judengasse und deren Bewohner Band 22 der Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e V Coburg 2008 ISBN 3 9810350 4 6 S 30 35 a b Peter Morsbach Otto Titz Stadt Coburg Ensembles Baudenkmaler Archaologische Denkmaler Denkmaler in Bayern Band IV 48 Karl M Lipp Verlag Munchen 2006 ISBN 3 87490 590 X S 145 50 25862 10 96276 Koordinaten 50 15 31 03 N 10 57 45 94 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judentor Coburg amp oldid 237793032