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Joseph Georg Oberkofler 17 April 1889 in St Johann Sudtirol 12 November 1962 in Innsbruck war ein osterreichischer Jurist Erzahler und Lyriker und gilt als wichtigster Tiroler Autor der Ersten Republik Seine Werke wurden im Stile der Heimatkunstbewegung verfasst Unter anderem schrieb er Bauernromane im Saga Stil die volkische Motive der Blut und Boden Literatur aufgreifen Er ist der altere Bruder des Malers Johann Baptist Oberkofler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 1889 1914 1 2 Erster Weltkrieg 1 3 1919 1922 1 4 Bozen 1 5 Innsbruck 1 6 Krankheit und Ehrung 2 Werke 3 Literatur 4 Quellen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben Bearbeiten1889 1914 Bearbeiten Joseph Georg Oberkofler war der alteste Sohn von neun Kindern Oberkofler war in einer Welt aufgewachsen die von bauerlichen und katholischen Einflussen sehr gepragt war Sein Vater war Bauer und Pfarrmesner in St Johann im Ahrntal Auf dem sogenannten Gfollberg in St Johann hatte er seine Kindheit verbracht Jener Berg war immer wieder Bezugspunkt in seinem Leben und wurde fur ihn zum Symbol seiner Heimat Nach einem Wallfahrtserlebnis nach Ehrenburg glaubte der damals Zehnjahrige seinen Sinn des Lebens gefunden zu haben und wollte Priester werden Als er vom Lehrer vom Pfarrer und seinen Eltern als studiertauglich bezeichnet worden war kam er 1901 in die Bischofsstadt Brixen Dort sollte er eine humanistische Bildung erfahren und fur das kunftige Priesterleben ausgebildet werden Zunachst war er ein arbeitsamer Schuler der dem Internatsleben mit Begeisterung beiwohnte Der Wissbegierige vertiefte sich immer mehr in die Bucher bis er schlussendlich zum Aufruhrerischen wurde Man verbot ihm das Begrabnis seines geliebten und von ihm bewunderten Grossvaters zu besuchen Daraufhin verliess er Brixen und ging nach Trient wo er 1908 am deutschen Gymnasium die Reifeprufung ablegte Spater ging Oberkofler nach Innsbruck und zeigte dem Verleger Ludwig von Ficker einige Gedichte 1911 wurden zwei seiner Gedichte im Brenner veroffentlicht Der ehemalige Bauernjunge geriet immer mehr in Konflikt mit seiner Familie die ihn als Priester sehen wollte und nicht als Literaten 1913 sagte Oberkofler zu Ficker der in einem freundschaftlichen Verhaltnis zu ihm stand Allmahlich werde ich meinen Leuten selbst in der Familie fremd Tagelang vermag ich nicht zu reden Und je mehr ich vereinsame desto mehr trifft mich ihre Verachtung In Innsbruck wo er sich verstanden fuhlte begann er mit dem Studium der Philosophie Erster Weltkrieg Bearbeiten Im Jahr 1915 meldete er sich als freiwilliger Soldat Er wurde jedoch nur kurz an der Front eingesetzt bevor er zuruck ins Ahrntal gerufen wurde um die Aufsicht und Soldzahlungen der russischen Gefangenen zu ubernehmen Nach 1918 war Oberkofler geistig sowie korperlich geschwacht Die k u k Monarchie war zerfallen und Sudtirol kam zu Italien Das Schreiben an seinem Gedichtband verhalf ihm mit der prekaren politischen Situation zurechtzukommen 1919 1922 Bearbeiten 1919 besuchte er das Priesterseminar in Brixen und entdeckte nun seine wahre Berufung als Dichter Oberkofler war innerlich zermurbt und fluchtete zuruck in seine Heimat auf den Gfollberg Oberkofler schrieb Und jetzt da ich an der aussersten Grenze stand wachte die Bauernwelt strahlend in mir auf und nahm mich in ihre Unverganglichkeit So wurde das Vatererbe mein endgultiger Anteil und Besitz Es wird mir nicht mehr genommen werden Was noch entsteht wird aus diesem Grunde wachsen Da er inzwischen 30 Jahre alt war musste er ein Studium abschliessen um einen Beruf ausuben zu konnen Er begann Medizin zu studieren brach das Studium allerdings ab Er versuchte es nun mit den Rechtswissenschaften und erhoffte sich einen baldigen Abschluss 1922 promovierte er an der rechts und staatswissenschaftlichen Fakultat an der Universitat Innsbruck Bozen Bearbeiten 1923 wurde Oberkofler Redakteur der Tageszeitung Der Tiroler Wahrend der Zeit des Faschismus in Bozen erlebte er die Machtlosigkeit der Sudtiroler gegenuber der fortschreitenden Italianisierung Als die Faschisten den Namen des Landes Sudtirol und der Zeitung Der Tiroler verboten schrieb er 1923 den Artikel Ade mein Land Tirol Innsbruck Bearbeiten 1925 bekam Oberkofler in Innsbruck eine Stelle als Lektor bei der Verlagsanstalt Tyrolia In dieser Zeit schrieb er in knapp zwei Monaten den Roman Sebastian und Leidlieb Im darauffolgenden Jahr heiratete er die Boznerin Olga Tasser 1929 schrieb er das Nikolausspiel das im Radio Wien ausgestrahlt wurde und 1930 als Buch im Buhnenbundverlag Berlin erschien Am 7 Februar 1929 erblickte sein Sohn Wolfgang das Licht der Welt Oberkofler war von Heimweh geplagt denn die Einreise nach Sudtirol wurde nur selten erlaubt Umso mehr drang der Literat in deutschsprachige Gebiete vor Er gab Lesungen in Wien Salzburg Nurnberg Rheinland und im Schwarzwald 1935 und 1938 gestattete man Oberkofler die Einreise nach Sudtirol und er schrieb Wahrlich erst mit den Jahren lernt man Schonheiten fur die Seele zu sammeln dort wo sie Tag fur Tag vor uns stehen in der Heimat In der Zwischenzeit seiner Besuche entstand auch der Gedichtband Nie stirbt das Land Krankheit und Ehrung Bearbeiten nbsp Grab von Joseph Georg Oberkofler auf dem Friedhof Innsbruck MuhlauNach dem so genannten Anschluss Osterreichs 1938 an das Deutsche Reich beteiligte sich Oberkofler mit einem Beitrag am so genannten Bekenntnisbuch osterreichischer Dichter herausgegeben vom Bund deutscher Schriftsteller Osterreichs 1 das den Anschluss begeistert begrusste und wandte sich immer starker der Blut und Boden Ideologie zu 1938 wurde dem Dichter das osterreichische Verdienstkreuz 1 Klasse fur Kunst und Wissenschaft verliehen Im selben Jahr entstand der Roman Das Stierhorn uber den es in der Zeitschrift Germania hiess Oberkofler ist im Stierhorn eine Bauern Saga des Alpengebietes gelungen die nur mit den nordischen Gegenspielen verglichen werden kann 1939 erschien der Roman Der Bannwald fur den Oberkofler im gleichen Jahr den nationalsozialistisch umgedeuteten und von der NSDAP vergebenen Wilhelm Raabe Preis erhielt 2 wodurch man ihm den Weg zum freischaffenden Schriftsteller in Deutschland ermoglichte 1942 vollendete er den Roman Flachsbraut Zehn Jahre spater erlitt Oberkofler einen Schlaganfall Die Folgen waren Lahmungen die ihn sehr einschrankten Seine Heimat Sudtirol besann sich des im Ausland lebenden Kunstlers Der Sudtiroler Kunstlerbund kurte ihn 1953 zum Ehrenmitglied Im Jahre 1954 wurde er zum Ehrenburger seiner Heimatgemeinde Ahrntal ernannt Auch die osterreichische Regierung begluckwunschte Oberkofler 1954 und ernannte ihn zum Professor 1956 bekam er das Ehrenzeichen des Landes Tirol 1959 wurdigte man Oberkofler mit dem Ehrenring des Bruder Willram Bundes und dem der Stadt Innsbruck Am 12 November 1962 starb Joseph Georg Oberkofler in Nordtirol Er wurde im Dichterfriedhof in Muhlau in der Nahe von Innsbruck neben Trakl und Leitgeb begraben Werke BearbeitenDie Knappen von Prettau Roman 1922 Sebastian und Leidlieb Roman 1926 Triumph der Heimat Gedichte 1927 Reimmichl eines Volksdichters Leben und Schaffen Beitrage 1927 Drei Herrgottsbuben 1934 Nie stirbt das Land Gedichte 1937 Das Stierhorn Roman 1938 Der Bannwald Roman 1939 Die Flachsbraut Roman 1942 Sudtirol Land europaischer Bewahrung Kanonikus Michael Gamper zum 70 Geburtstag et al 1955 Marienlob und Gloriasang Gedichtband mit Farbbildern des Malers seines Bruders Johann Baptist Oberkofler Tyrolia Verlag 1959Literatur BearbeitenIlse Ausserlechner Die Mythisierung des Bauerntums bei Joseph Georg Oberkofler Univ Hausarb Innsbruck 1977 Johann Holzner Joseph Georg Oberkofler im Strom der tirolischen Literatur 1918 1945 o O 1990 Bernhard Schretter Die Joseph Georg Oberkofler Bibliothek im Paulinum Innsbruck 1986 Karl Paulin Der Dichter unserer Bauernwelt In Bozner Tagblatt Ausgabe vom 3 Mai 1944 S 3 Karl Waldner Die Mythisierung des Bauerntums bei Joseph Georg Oberkofler Univ Hausarb Innsbruck 1977 Hansjorg Waldner Joseph Georg Oberkofler Der Bannwald 1939 In Deutschland blickt auf uns Tiroler Wien 1990 S 185 193 Hermine Zodl Die dichterische Form der Lyrik J G Oberkoflers Univ Diss Wien 1943 Quellen BearbeitenErich Kofler Joseph Georg Oberkofler Gedichte und Prosa Bozen Athesia 1983Einzelnachweise Bearbeiten Bund Deutscher Schriftsteller Osterreichs Hrsg Bekenntnisbuch Osterreichischer Dichter Krystall Verlag Wien 1938 Zur Einordnung des Wilhelm Raabe Preises und seiner Preistrager in die nationalsozialistische Kulturpolitik vgl Horst Denkler Der Wilhelm Raabe Preis Eine deutsche Geschichte Radio Essay In Hubert Winkels Hrsg Rainald Goetz trifft Wilhelm Raabe der Wilhelm Raabe Literaturpreis seine Geschichte und Aktualitat Wallstein Verlag 2001 ISBN 3892444897 S 20 46 Oberkofler ist als Preistrager des Jahres 1939 erwahnt auf S 34 in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Joseph Georg Oberkofler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass im Brenner Archiv der Universitat Innsbruck Eintrag im Lexikon Literatur in TirolNormdaten Person GND 117076511 lobid OGND AKS LCCN n88105099 VIAF 32764393 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oberkofler Joseph GeorgKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Jurist Erzahler und LyrikerGEBURTSDATUM 17 April 1889GEBURTSORT St Johann SudtirolSTERBEDATUM 12 November 1962STERBEORT Innsbruck Tirol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Georg Oberkofler amp oldid 239413880