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Josefine Bakhita 1869 in Olgossa Sudan 8 Februar 1947 in Schio Italien war eine italienische Ordensschwester sudanesischer Abstammung Sie wird in der romisch katholischen Kirche als Heilige verehrt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wechselnde Besitzer 1 2 Verkauf nach Italien 1 3 Eintritt in den Orden 2 Seligsprechung und Heiligsprechung 3 Werk 4 Literatur 5 Weblinks und Quellen 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBakhita wurde im Dorf Olgossa in der westsudanesischen Provinz Darfur geboren Ihr Vater war der Bruder des Dorfchefs Im Alter von sechs oder sieben Jahren wurde sie von arabischen Sklavenjagern verschleppt und in den folgenden acht Jahren funfmal auf den Markten von al Ubayyid und Khartum verkauft Das Trauma der Entfuhrung liess sie ihren eigenen Namen vergessen sodass heute nur der Name bekannt ist der ihr von den Sklavenjagern gegeben wurde Bakhita das arabische Wort fur glucklich Wechselnde Besitzer Bearbeiten Wahrend ihrer Gefangenschaft musste Bakhita immer wieder Brutalitat erleiden So schlug sie der Sohn einer ihrer Besitzer so sehr dass sie einen Monat lang nicht von ihrem Strohbett aufstehen konnte Als schlimmste Erinnerung bezeichnete sie spater diejenige an ihren vierten Besitzer einen turkischen General fur dessen Schwiegermutter sie Sklavendienste verrichten musste Dieser General liess sie wie seine anderen Sklaven durch eine Art Skarifizierung und Tatowierung als sein Eigentum markieren In ihren Aufzeichnungen die sie viele Jahre spater auf Italienisch niederschrieb beschreibt sie wie eine Frau Mehl Salz und eine Klinge brachte Muster auf ihre Haut zeichnete diesen entlang hineinschnitt und die Wunden dann mit Salz fullte um bleibende Vernarbung zu erzeugen Mehr als 60 solche Schnitte wurden ihr an Brust Bauch und Armen angebracht Verkauf nach Italien Bearbeiten Bakhitas letzter Kaufer war der italienische Konsul Callisto Legnani Er behandelte sie gut und hatte offenbar vor sie freizulassen Doch dann ubergab er die mittlerweile 16 Jahrige seinem Freund Augusto Michieli Sie wurde nach Italien gebracht und dort Kindermadchen von Michielis Tochter Mimmina 1888 oder 1889 wurden Bakhita und Mimmina in die Obhut der Canossianerinnen in Venedig gegeben wahrend die Michielis aus geschaftlichen Grunden an das Rote Meer zogen 1890 wurde Bakhita auf ihren Wunsch hin getauft und nahm bei der Taufe den Namen Giuseppina Margarita Josefine Margaret an 1 2 Als die Michielis ihre Tochter und Josefine wieder zu sich nach Hause nehmen wollten wollte diese nicht mitkommen Frau Michieli wollte ihre Ruckkehr in ihren Haushalt erzwingen aber die Vorsteherin der Ordensschule die Josefine und Mimmina in Venedig besucht hatten ging vor Gericht Ein italienisches Gericht befand dass die Sklaverei im Sudan vor ihrer Geburt gesetzlich abgeschafft worden war und dass das italienische Gesetz unabhangig davon keine Sklaverei anerkannte sodass Josefine gesetzlich nie Sklavin gewesen sei Josefine hatte unterdessen auch die Volljahrigkeit erreicht und konnte erstmals ihr Leben selbst bestimmen Sie entschied sich bei den Canossianerinnen zu bleiben Eintritt in den Orden Bearbeiten Am 8 Dezember 1895 legte Sr Josefine die ewige Profess ab 1902 wurde sie in ein Haus in Schio in der norditalienischen Provinz Vicenza entsandt wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte Einzig zwischen 1935 und 1938 verliess sie Schio um in Mailand bei der Vorbereitung junger Schwestern fur die Tatigkeit in Afrika zu helfen Wahrend ihrer 45 Jahre in Schio war Sr Josefine meist an der Pforte des Klosters tatig sodass sie regen Kontakt zur Bevolkerung hatte Ihre Freundlichkeit ihre angenehme Stimme und ihr stetiges Lacheln wurden wohlbekannt und bis heute kennt man sie in Vicenza als la nostra madre moretta unsere kaffeebraune Mutter Ihr Orden erkannte ihr besonderes Charisma und regte sie dazu an ihre Erinnerungen niederzuschreiben und uber ihre Erlebnisse zu sprechen diese machten sie in ganz Italien bekannt Ihre letzten Lebensjahre waren von Schmerz und Krankheit gepragt doch behielt sie ihre Frohlichkeit Gefragt wie es ihr gehe lachelte sie stets und antwortete wie der Herr es wunscht In ihren letzten Tagen war sie geistig zuruckversetzt in ihre Jahre in der Sklaverei und schrie in ihrem Delirium Bitte lockert die Ketten sie sind so schwer Sr Josefine Bakhita starb am 8 Februar 1947 In den drei Tagen in denen ihr Leichnam aufgebahrt war kamen Tausende um die Verstorbene zu ehren Seligsprechung und Heiligsprechung BearbeitenGleich nach ihrem Tod wurden Stimmen laut die ihre Heiligsprechung befurworteten und der Seligsprechungsprozess wurde 1959 eroffnet nur zwolf Jahre nach ihrem Tod Am 1 Dezember 1978 erhob Papst Johannes Paul II Josefine Bakhita zur Ehrwurdigen Dienerin Gottes Am 17 Mai 1992 sprach Papst Johannes Paul Josefine Bakhita selig und bestimmte den 8 Februar zu ihrem Gedenktag Am 1 Oktober 2000 wurde Josephine Bakhita heiliggesprochen Sie gilt als Schutzpatronin der katholischen Kirche im Sudan Papst Benedikt XVI schildert Josefine Bakhitas Lebens und Glaubensweg ausfuhrlich in seiner Enzyklika Spe salvi 3 Werk BearbeitenTagebuch it Giuseppina Bakhita Il Diario Edizioni San Paolo 2010 ISBN 88 215 6781 8 Literatur BearbeitenVeronique Olmi Bakhita Hoffmann und Campe Hamburg 2019 ISBN 3455006019 Ekkart Sauser Bakhita Josefina In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 66 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Ute Kuppers Braun Opfer oder Himmelskinder In comboni de 4 Dezember 2015 abgerufen am 12 April 2021 Weblinks und Quellen BearbeitenBiographie auf der Seite des Vatikan englisch Biographisches und Bilder Ausfuhrlichere Biographie auf www afrol com Josefine Bakhita im Okumenischen Heiligenlexikon Schwester Josephine Bakhita Lied der Freiheit TV Dokumentation der Papstlichen Stiftung Kirche in Not Ein Gemalde von Bakhita auf der Webseite des VatikanEinzelnachweise Bearbeiten In seguito la si vide spesso baciare il fonte battesimale e dire Qui sono diventata figlia di Dio Webseite des Vatican ital From then on she was often seen kissing the baptismal font and saying Here I became a daughter of God Webseite des Vatican engl Enzyklika SPE SALVI von Papst Benedikt XVI an die Bischofe an die Priester und Diakone an die gottgeweihten Personen und an alle Christglaubigen uber die christliche Hoffnung 3 korrigierte Auflage der deutschen Ubersetzung 2008 Nr 3 PDF S 6 8 Normdaten Person GND 128974605 lobid OGND AKS LCCN n84186357 VIAF 43250378 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bakhita JosefineALTERNATIVNAMEN Giuseppina Margarita Taufname Bakhita JosephineKURZBESCHREIBUNG sudanesische HeiligeGEBURTSDATUM 1869GEBURTSORT Olgossa Darfur SudanSTERBEDATUM 8 Februar 1947STERBEORT Schio Italien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josefine Bakhita amp oldid 231527923