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Josef Emil Nunlist 18 August 1875 in Olten 22 Mai 1952 in Bern war ein Schweizer katholischer Geistlicher mit Burgerort Hagendorf Pfarrer Josef Emil Nunlist um 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Die Berner Wirkungszeit 1 2 Seelsorgerische Tatigkeit 1 3 Reisen 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJosef Emil Nunlist war der Sohn des Emil Nunlist 1850 1876 Lehrer und Buroangestellter von Hagendorf und dessen Ehefrau Mathilde geb Brunner von Laupersdorf die drei Jahre vor der Primiz des Sohnes verstarb An der Primarschule in Hagendorf erhielt Nunlist erste Lateinstunden von dem Pfarrer und spateren Domherrn Jakob Probst Darauf konnte er 1888 in die zweite Klasse des Gymnasiums Einsiedeln eintreten wo er 1895 die Matura mit der Bestnote bestand Von 1895 bis 1897 studierte er im Pariser Seminar von Saint Sulpice wobei er sich auch in der franzosischen Sprache ausbildete Die Ferien benutzte er zu Studienaufenthalten in Oxford um sich in Englisch fortzubilden Seine italienische Sprachkenntnis konnte er bei Ferienaufenthalten in Italien vervollstandigen und spater als Priester eignete er sich auch noch das Spanische an und konnte dann in funf Sprachen predigen Von 1897 bis 1898 studierte Nunlist an der Universitat Freiburg i U Von 1898 bis 1899 setzte er seine Studien an der theologischen Fakultat in Tubingen fort wo er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KStV Alamannia Tubingen wurde und schloss das Studium am Diozesanseminar in Luzern mit der Priesterweihe am 22 Juli 1899 ab Die Primiz fand am 12 August 1900 in Hagendorf statt 1 Den ersten Wirkungsstatten als Vikar waren fur kurze Zeit in Basel und in San Niccolo In Florenz folgte eine Anstellung als Vikar an der Franziskanerkirche in Luzern Bereits im Oktober 1901 sandte ihn der Bischof Leonhard Haas nach Grellingen als Pfarrer der St Laurentiuskirche wo auf seine Veranlassung neue Kirchenfenster mit Glasmalerei eingesetzt wurden Ausserdem grundete er in seiner Wirkungszeit dort mehrere katholische und sozial tatige Vereine 2 Nachdem 1906 Jakob Stammler zum Bischof gewahlt wurde ubernahm Nunlist als dessen Nachfolger die weitlaufige Berner Dreifaltigkeitspfarrei Die Berner Wirkungszeit Bearbeiten Die damals noch einzige romisch katholische Pfarreikirche Dreifaltigkeit in Bern und vierzig umliegenden Gemeinden war erst acht Jahre zuvor gebaut worden Noch vieles wartete auf die Fertigstellung und die hohe Schuldenlast hemmte weitere Vorhaben Zur Vervollstandigung der von Franz Vettiger begonnenen Wandbilder im Stil der Nazarener wurde der Kunstler August Muller Warth beauftragt eine bessere Orgel wurde angeschafft und auch das schlechtgebaute Dach musste schon bald erneuert werden So wurde Nunlist zum Bettelpfarrer Es gelang ihm Unterstutzung von allen Seiten zu bekommen Er konnte das Areal der Campagne La Prairie und weitere angrenzende Parzellen erwerben und damit unter anderem den Bau des Gesellenhauses ermoglichen und dem nach dem Kulturkampf heimatlos gewordenen Gesellenverein eine sichere Bleibe schaffen Die wachsende Zahl der Katholiken in Bern erforderte eine Dezentralisierung und neue Kirchen in den Aussenquartieren Dank der Initiative Nunlists wurde 1910 als erstes ein Areal im Breitenrain gekauft und 1931 darauf die Marienkirche gebaut Das Marienheim in der Langgasse wurde bereits 1919 gegrundet 1926 wurde Land in Bumpliz gekauft und ein Jahr spater dort das Pfarrhaus und die Vorgangerkirche der jetzigen Antonius Kirche erstellt Weiter beschaffte der Pfarrer Land fur die 1937 gebaute Guthirtkirche in Ostermundigen und Baugrund fur die erst 1954 entstandene Bruder Klaus Kirche im Berner Burgernziel Fur die immensen Bauvorhaben und den Auf und Ausbau der Pfarreien genugten die freiwilligen Steuereinnahmen des Kultusvereins nicht Seit dem Kulturkampf musste der privatrechtlich organisierte Kultusverein der romisch katholischen Gemeinde ohne staatliche Unterstutzung die Kultussteuer einziehen die zusammen mit dem Kirchopfer die ordentlichen Einnahmen bildeten Daneben beschaffte Nunlist Spendengelder durch Predigten und Aufrufe im In und Ausland siehe dazu den Abschnitt Reisen Erst 1939 mit der staatlichen Anerkennung der Berner Pfarreien und Gleichstellung zu der evangelisch reformierten und der christkatholischen Kirche war die Finanzierung besser geregelt Seelsorgerische Tatigkeit Bearbeiten nbsp Gedenkplatte im PrarieparkNeben der Aufbauarbeit war die Seelsorge fur die Gemeindemitglieder das wichtigste Anliegen des Pfarrers Er fuhrte die Hausbesuche ein unterrichtete die Kinder und predigte in den Gottesdiensten Dabei erhielt er Unterstutzung von bis zuletzt vier Vikaren Rund dreissig Vereine mit religioser Grundausrichtung wurden wahrend der 38 jahrigen Wirkungszeit Nunlists gegrundet 1944 demissionierte er und ubergab sein Amt an Ernst Simonett 1886 1981 der als Pfarrer der Marienkirche vom Bischof dazu berufen wurde 3 Mit seiner treuen Pfarrhaushalterin Ida Zemp der Tochter von Bundesrat Josef Zemp lebte er fortan in der als Alterswohnung ausgestatteten und von ihm selbst erworbenen La Prairie Am 22 Mai 1952 starb Pfarrer Josef Emil Nunlist im Alter von 77 Jahren Nach der Trauerfeier am 27 Mai in seiner Dreifaltigkeitskirche mit vielen namhaften Trauergasten wurde er im Bremgartenfriedhof in der Zerstreuung beerdigt Die Grabplatte wurde spater als Gedenkstein im Prairiepark an der linken Apsis der Kirche eingesetzt 4 Reisen Bearbeiten Bei den vorwiegend in den Sommermonaten begangenen Bettelreisen sammelte Pfarrer Nunlist rund drei Millionen Franken fur die Berner Diaspora Pfarreien Dabei bereiste er von 1919 bis 1925 die ganze Schweiz 1922 die USA und Ost Kanada und 1923 Spanien Trotz seiner durch das anstrengende Reisen ausgelosten Erschopfungskrankheit folgte Nunlist 1928 der Aufforderung des Diozesanbischofs als dessen Vertreter zum Eucharistischen Weltkongress in Sydney zu reisen Die Reiseerinnerungen wurden als Buchlein veroffentlicht und verkauft der Erlos beim Bau der Marienkirche verwendet 5 Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1915 wurde Josef Emil Nunlist der Titel Papstlicher Geheimkammerer verliehen 1932 1942 Ernennung durch Bischof Ambuhl zum Dekan der Berner Pfarreien Verleihung der Pralatur 6 Ernennung zum Ehrenchorherrn der Abtei Saint Maurice 1926 Mitglied des Komitees der Eucharistischen Weltkongresse in Sidney 1928 und Karthago 1930 Literatur BearbeitenAngelika Boesch et al Katholisch Bern von 1799 bis 1999 Ein Zwischenhalt Romisch kathol Gesamtkirchgemeinde Bern 1999 S 32 43 Vikariat der romisch kath Gemeinde Bern Zum Pfarrjubilaum von Mgr J Emil Nunlist Romisch kathol Pfarramt Bern 1931 S 16 Adolf Burgi et al Berner Kirchen aus der katholischen Zeit Ein Beitrag zu ihrer Geschichte Buchdr Eicher amp Roth Bern 1935 J Emil Nunlist Eine Fahrt um die Welt zum internationalen eucharistischen Kongress von Sydney Reiseerinnerungen eines Schweizer Pfarrers aus dem Jahre 1928 Benziger amp Co AG Einsiedeln 1931 S 40 J Emil Nunlist Die Kirchenbauten des Dekanates Bern O Walter A G Fr Lindner Olten Basel 1937 S 20 J Emil Nunlist Die katholische Kirche im Bernbiet Zur Geschichte der Pfarreien des Dekanates Bern Selbstverlag Bern 1941 S 76 J Emil Nunlist P Gregor Girard 1765 1850 der erste Schweizer Diasporapfarrer und der erste kathol Pfarrer von Bern Benziger amp Co AG Einsiedeln 1939 S 40 J Emil Nunlist Die Marienkirche und die rom kathol Gemeinde Bern Benziger amp Co AG Einsiedeln 1933 S 63 J Emil Nunlist Das mittelalterliche Bern Seine religiosen und kirchlichen Verhaltnisse Buchdr Eicher amp Roth Bern 1936 S 88 Romisch katholische Gemeinde Pfarramt der Dreifaltigkeitskirche Bern Hrsg 150 Jahre romisch katholische Gemeinde Bern 50 Jahre Dreifaltigkeitskirche Jubilaumsschrift Pfarramt der Dreifaltigkeitskirche Bern 1949 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Josef Emil Nunlist im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Kurzel Hr Mgr Joseph Emil Nunlist In Schweizerische Kirchenzeitung Band 120 Heft 124 Seite 303 304 Deutschschweizerische Ordinarienkonferenz 1952 abgerufen am 3 Oktober 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Vikariat Dreifaltigkeit Bern Zum Pfarrjubilaum von Mgr J Emil Nunlist Romisch katholisches Pfarramt Bern 1931 S 16 Nunlist Joseph Emil 1875 1952 Abgerufen am 28 September 2019 Romisch katholische Gemeinde Pfarramt der Dreifaltigkeitskirche Bern Hrsg 150 Jahre romisch katholische Gemeinde Bern 50 Jahre Dreifaltigkeitskirche Jubilaumsschrift Pfarramt der Dreifaltigkeitskirche Bern 1949 S 46 Angelika Boesch et al Katholisch Bern von 1799 bis 1999 Ein Zwischenhalt Romisch kathol Gesamtkirchgemeinde Bern 1999 S 32 43 J Emil Nunlist Eine Fahrt um die Welt zum internationalen eucharistischen Kongress von Sydney Reiseerinnerungen eines Schweizer Pfarrers aus dem Jahre 1928 Benziger amp Co AG Einsiedeln 1931 S 40 Nunlist Joseph Emil 1875 1952 Abgerufen am 28 September 2019 Normdaten Person GND 1127557904 lobid OGND AKS LCCN no2013031263 VIAF 306128814 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 7 November 2019 GND Namenseintrag 126752362 AKS PersonendatenNAME Nunlist Josef EmilALTERNATIVNAMEN Nunlist J EmilKURZBESCHREIBUNG Schweizer katholischer GeistlicherGEBURTSDATUM 18 August 1875GEBURTSORT OltenSTERBEDATUM 22 Mai 1952STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Emil Nunlist amp oldid 228498061