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Josef Eduard Wackernell 22 November 1850 in Goflan in Sudtirol Italien 29 September 1920 in Innsbruck war ein osterreichischer Germanist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenJosef Eduard Wackernell war der uneheliche Sohn des Steinmetzes und Bildhauers Josef Wackernell 1861 und eines Bauernmadchens Nach der Heirat seiner Eltern wurde er legitimiert Seinen ersten Unterricht erhielt er in der Volksschule arbeitete dann aber zunachst in der Werkstatte seines Vaters mit Der Dekan Franz Leiter ermoglichte dem Knaben 1865 den Eintritt in das Gymnasium in Meran 1872 wechselte er in das Franziskanergymnasium in Hall in Tirol das er bis 1873 besuchte Im Herbst 1873 bezog Wackernell die Philosophische Fakultat der Universitat Innsbruck an der er Vorlesungen uber Geschichte Klassische Philologie und Germanistik horte In letztgenannter Disziplin war er Schuler des Professors Ignaz Vinzenz Zingerle der ihm indessen nicht geneigt war Fur die Finanzierung seines Studiums erhielt er ein von Minister Karl von Stremayr eingefuhrtes staatliches Stipendium und arbeitete daneben als Hofmeister im Haus des Kaufmannes Obexer Pragenden Einfluss auf ihn ubte damals der Schriftsteller und Naturwissenschaftler Adolf Pichler aus den er als seinen bedeutendsten Lehrer ansah Gemeinsam mit seinem Studienfreund Alois Brandl grundete er 1875 als er noch Student war den Innsbrucker Germanistenverein dessen erster Prasident und Ehrenmitglied er wurde Nachdem Wackernell 1877 in Innsbruck den Doktor der Philosophie erlangt hatte wechselte er im Sommer desselben Jahres an die Universitat Wien 1877 erschien auch seine erste Schrift Walther von der Vogelweide in Osterreich mit der er 1878 als erster Dissertant am Innsbrucker Seminar fur Germanistik promoviert wurde Er hatte zuvor ein Reisestipendium zur weiteren Ausbildung in der Germanistik an auslandischen Universitaten erhalten studierte ein Semester unter Michael Bernays in Munchen Winter 1877 1878 danach ein Semester in Berlin unter Wilhelm Scherer und Karl Mullenhoff Sommer 1878 und brachte den Winter 1878 1879 wieder in Wien zu um in den dortigen Bibliotheken die Ausgabe der Werke Georg Christoph Lichtenbergs fur die Hempelsche Bibliothek vorzubereiten Daneben verfasste er mehrere Abhandlungen zur Germanistik in verschiedenen Fachzeitschriften Im Sommer 1879 reichte er an der philosophischen Fakultat der Innsbrucker Hochschule ein Habilitationsgesuch mit seiner Schrift Uber Sprache und Metrik Hugos von Montfort ein Aber erst 1882 erlangte er tatsachlich seine Habilitation mit seinem Buch Hugo von Montfort Mit Abhandlungen zur Geschichte der deutschen Literatur Sprache und Metrik im 14 und 15 Jahrhundert als 3 Band der Sammlung Altere tirolische Dichter Innsbruck 1881 in der insbesondere die sprachlichen und metrischen Untersuchungen hervorzuheben sind Wackernell arbeitete nun als Privatdozent und wollte nur die neuere Literaturgeschichte unterrichten musste aber wie damals vorgeschrieben das Gesamtgebiet der deutschen Sprache und deutschen Literatur lehren 1887 erfolgte Wackernells Ernennung zum titularen ausserordentlichen Professor an der Universitat Innsbruck Im folgenden Jahr 1888 wurde die bisher einzige germanistische Lehrkanzel getrennt woraufhin Wackernell zum ersten ausserordentlichen Professor sowie 1890 zum ersten ordentlichen Professor fur Neuere deutsche Literaturgeschichte an derselben Hochschule berufen wurde Diese Professur behielt er bis zu seinem Tod 1920 und ausserdem bekleidete er von 1896 bis 1897 und von 1910 bis 1911 die Funktion des Dekans der philosophischen Fakultat Ab 1892 gehorte er dem Direktorium der Osterreichischen Leo Gesellschaft an Seit 1898 war er Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung AV Austria Innsbruck 1905 war er Mitbegrunder und bis 1908 Obmann des Tiroler Volksbunds Freundschaftliche Beziehungen pflegte Wackernell mit vielen bedeutenden Germanisten u a Otto Behaghel Michael Bernays Rudolf Hildebrand und Eduard Sievers Jahrelang sammelte er Materialien zur Tiroler Literaturgeschichte und gab altdeutsche Passionsspiele aus dem Tiroler Raum heraus Ferner widmete er sich dem Studium der Geschichte des Deutschen Volkslieds Im Rahmen seiner Lehrtatigkeit behandelte er aber auch neuere deutsche und osterreichische Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe Friedrich Schiller und Franz Grillparzer Grundlegende Studien fuhrte er zur neueren Tiroler Literatur durch Eine eingehende Biographie legte er 1903 uber den Tiroler Autor Beda Weber vor Am 19 Mai 1917 wurde Wackernell von Kaiser Karl I zum Mitglied des osterreichischen Herrenhauses ernannt und verblieb in dieser Position bis zum Ende der Monarchie im Jahr 1918 Er starb am 29 September 1920 im Alter von 69 Jahren in Innsbruck 1891 war er die Ehe mit Sidonie geb Dragoni 1911 eingegangen mit der er mindestens eine Tochter sowie einen Sohn hatte der 1917 im Ersten Weltkrieg fiel Werke Auswahl BearbeitenWalther von der Vogelweide in Osterreich Innsbruck 1877 Hugo von Montfort Mit Abhandlungen der deutschen Literatur Sprache und Metrik im 14 und 15 Jahrhundert Innsbruck 1881 Zur Schiller Literatur Halle 1882 Die altesten Passionsspiele in Tirol in den Wiener Beitragen 1887 Das deutsche Volkslied Hamburg 1890 Altdeutsche Passionsspiele aus Tirol Mit Abhandlungen uber ihre Entwicklung Composition Quellen Auffuhrungen und literarhistorische Stellung Quellen und Forschungen zur Geschichte Litteratur und Sprache Osterreichs und seiner Kronlander I Graz 1897 Digitalisat bei Google 1 Beda Weber 1798 1858 und die tirolische Literatur 1800 1846 Innsbruck 1903 Band 9 der von Wackernell mit Josef Hirn seit 1895 herausgegebenen Quellen und Forschungen zur Geschichte Literatur und Sprache Osterreichs und seiner Kronlander Literatur BearbeitenJohann Holzner Wackernell Joseph Eduard In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 15 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2018 ISBN 978 3 7001 8383 9 S 389 f Direktlinks auf S 389 S 390 Constantin von Wurzbach Wackernell Josef Eduard In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 52 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1885 S 156 158 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Josef Eduard Wackernell Quellen und Volltexte Josef Eduard Wackernell Kurzbiographie vom OCVNormdaten Person GND 117086541 lobid OGND AKS LCCN nr00004757 VIAF 5699832 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wackernell Josef EduardKURZBESCHREIBUNG osterreichischer GermanistGEBURTSDATUM 22 November 1850GEBURTSORT Goflan Sudtirol ItalienSTERBEDATUM 29 September 1920STERBEORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Eduard Wackernell amp oldid 239104238