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Josef Bloderer 24 Dezember 1914 in Linz 1994 war ein osterreichischer Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Leben BearbeitenBloderer lebte als Kind bei seinen Grosseltern in Molln und besuchte nachdem er zu seiner Mutter gezogen war die Volks und Burger Haupt Schule Danach absolvierte er eine Lehre bei einem Backer in Sierning Schon in jungen Jahren war er bei sozialdemokratischen Organisationen aktiv So gehorte er der Freien Schule Kinderfreunde an war Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend und wurde deren Obmann in Sierning Nach einer dreiwochigen Inhaftierung in Folge des Februaraufstands des Republikanischen Schutzbundes im Jahr 1934 verlor er seinen Arbeitsplatz als Backer Nachdem er wie viele seiner Freundinnen und Freunde zum fur illegal erklarten Kommunistischen Jugendverband KJV ubergetreten war wurde er im Oktober 1934 wegen seiner politischen Tatigkeit verhaftet und zu sechs Wochen Polizeihaft verurteilt Nach der Entlassung bildete er sich weiter um als angelernter Schlosser in den Steyr Werken arbeiten zu konnen Anfang 1936 wurde er wieder verhaftet und zu einer sechsmonatigen Polizeistrafe verurteilt die er im Anhaltelager Wollersdorf verbussen sollte Im Dezember 1936 erfolgte seine Haftentlassung wieder war er ohne Arbeitsplatz Im Jahr 1937 war er eine Zeit lang fur den KJV in Wien als Instruktor fur die Arbeit unter Jugendlichen aktiv und wurde innerhalb der Partei in der Steiermark und Karnten verwendet Bloderer erkrankte schwer an Kinderlahmung und kehrte schliesslich obwohl er dort gesucht wurde nach einer heimlichen Krankenhausbehandlung in seine Heimatstadt Steyr zuruck Hier arbeitete er wieder fur den KJV Am 11 Janner 1938 erfolgte eine neuerliche Verhaftung kurz vor dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich am 12 Marz 1938 wurde er amnestiert kam jedoch noch im Marz fur drei Wochen in Schutzhaft nun in jene der Nationalsozialisten Im Juni des Jahres konnte er wieder bei den Steyr Werken zu arbeiten beginnen und im Juli heiraten Anfang Oktober 1938 folgte jedoch die nachste dreiwochige Schutzhaft Im Juli 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und musste als Sanitater an den Uberfall auf Polen und am Westfeldzug teilnehmen Im Jahr 1940 erhielt er auf Ansuchen der Steyr Werke Rustungsurlaub und wurde schliesslich 1942 aus der Armee entlassen da er unabkommlich gestellt worden war Nach der Ruckkehr wurde er in einer Fuhrungsposition fur die KPO aktiv und half als Leiter einer Widerstandszelle in den Steyr Werken mit den antifaschistischen innerbetrieblichen Widerstand zu organisieren 1 Im September 1942 wurde Bloderer im Steyr Werk von der Gestapo verhaftet Er wurde 1943 vor Gericht gestellt aufgrund eines erzwungenen Gestandnisses kam es aber zu keinem Urteil Von September 1943 bis Mai 1944 standen Bloderer und seine Genossen wieder vor Gericht 2 Im Rahmen der zweiten Verhandlung am 23 24 Mai 1944 wurden Bloderer und funf weitere aus dem Bezirk Steyr stammende Widerstandskampfer vom 5 Senat des Volksgerichtshofes zum Tode verurteilt weil sie durch die Grundung und Beteiligung an einer marxistischen Unterstutzungsaktion nach Art der Roten Hilfe den Hochverrat vorbereitet und dadurch zugleich den Feind begunstigt hatten 3 Von Mai bis November 1944 sass er in der Todeszelle im Gefangnis Munchen Stadelheim viele seiner Mithaftlinge wurden in dieser Zeit hingerichtet Nach zwei Monaten in der Zelle wurde Bloderer mit seinen Genossen Franz Draber und Karl Punzer zusammengelegt Am 30 November 1944 wagten die Drei wahrend sie Reinigungsarbeiten zu verrichten hatten einen Fluchtversuch durch eine unversperrte Tur des Gefangnisses Nur Karl Punzer wurde von den Wachen gefangen und funf Tage danach hingerichtet Draber und Bloderer gelang die Flucht Bloderer konnte sich zunachst unter Grabkranzen auf einem Friedhof verstecken Zu Fuss und ohne Nahrung gelangte er schliesslich mit Zwischenstationen in verschiedenen Verstecken zuruck auf osterreichisches Gebiet Am 8 Dezember kam er nach Leonstein wo er bei einem Bekannten Zuflucht fand 4 Die Steyrer Kommunistin Elisabeth Furschuss uberbrachte ihm ins Steyrtal gefalschte Ausweispapiere aus denen hervorging kriegsbeschadigt und U K unabkommlich zu sein Lebensmittel und eine Pistole 08 Bis zur Jahreswende 1944 45 konnte sich Bloderer auf dem Heuboden eines Bauern und schliesslich bis Ende April 1945 bei der Familie Wiesenberger in Kleinreifling verstecken Anfang Mai verliess Bloderer das Ennstal und beteiligte sich am Wieder Aufbau der Kommunistischen Partei und einer demokratischen Stadtverwaltung in Steyr Ost 5 Ab September 1945 sass er im ersten Steyrer Gemeinderat der Zweiten Republik 6 Nach dem Ende des NS Regimes wurde Bloderer Bezirksobmann der KPO in Steyr und Mitglied der Landesleitung in Oberosterreich von Februar 1946 bis April 1948 war er Landessekretar der KPO Auch erlebte er seine achte Verhaftung die US amerikanische Besatzungsmacht brachte ihn in Verbindung mit einem Sprengstoff Fund Bloderer heiratete nach dem Krieg zum zweiten Mal und arbeitete jahrelang als Personalchef in einem Grossbetrieb in Niederosterreich bis zu seiner Pensionierung war er in der Privatwirtschaft tatig 1979 erhielt er vom Bundesprasidenten das Ehrenzeichen fur Verdienste um die Befreiung Osterreichs Josef Bloderer starb im Jahr 1994 7 Im Wohngebiet Grundberg Fohrenschacherl Staffelmayrgrunde im Westen von Steyr wurde die Josef Bloderer Strasse nach ihm benannt Unweit davon eine nach Draber und im Osten in Steyr Munichholz eine nach Punzer Einzelnachweise Bearbeiten Peter Kammerstatter Dem Galgen dem Fallbeil der Kugel entkommen neun Lebensbilder aus dem Widerstand Hrsg KZ Verband Oberosterreich Franz Steinmassl Grunbach b Freistadt 2006 ISBN 978 3 902427 28 1 S 40 44 55 Peter Kammerstatter Dem Galgen dem Fallbeil der Kugel entkommen neun Lebensbilder aus dem Widerstand Hrsg KZ Verband Oberosterreich Franz Steinmassl Grunbach b Freistadt 2006 ISBN 978 3 902427 28 1 S 45 Abschrift des Urteils vom 26 Mai 1944 Peter Kammerstatter Dem Galgen dem Fallbeil der Kugel entkommen neun Lebensbilder aus dem Widerstand Hrsg KZ Verband Oberosterreich Franz Steinmassl Grunbach b Freistadt 2006 ISBN 978 3 902427 28 1 S 45 52 Otto Treml Elisabeth Furschuss 1882 1958 Eine mutige Frau leistet Widerstand ooe kpoe at gt Biografien 2 November 2013 abgerufen 6 Februar 2017 Manfred Brandl Neue Geschichte von Steyr Vom Biedermeier bis Heute Steyr 1980 S 167 Peter Kammerstatter Dem Galgen dem Fallbeil der Kugel entkommen neun Lebensbilder aus dem Widerstand Hrsg KZ Verband Oberosterreich Franz Steinmassl Grunbach b Freistadt 2006 ISBN 978 3 902427 28 1 S 42 PersonendatenNAME Bloderer JosefKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 24 Dezember 1914GEBURTSORT LinzSTERBEDATUM 1994 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Bloderer amp oldid 221575638