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Aloys Josef Knittel 20 April 1814 in Oberbach im Lechtal Tirol 23 Dezember 1875 in Freiburg im Breisgau war ein Bildhauer der nach seinem Studium hauptsachlich in Freiburg im Breisgau tatig war das damals zum Grossherzogtum Baden gehorte Alois Knittel auf einer Lithografie von Andreas Straub um 1859 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war mutterlicherseits der Neffe des Malers Joseph Anton Koch vaterlicherseits der Onkel von Anna Stainer Knittel die Geierwally und der Vater der Bildhauer Gustav Adolf 1852 1909 und Berthold Knittel 1853 1918 1 Der Sohn eines Schneidermeisters 2 wurde von seinem Zeichenlehrer Anton Falger entdeckt und nach Munchen vermittelt Dort begann er am 9 November 1835 ein Studium an der Kunstakademie 3 das ihn als Schuler zu Ludwig Schwanthaler und Peter von Cornelius fuhrte 4 Nach dem Ende seines Studiums am 22 Januar 1838 1 ging er 1847 nach Freiburg und liess sich dort nieder 4 Er heiratete 1848 Thekla Geiges die Tochter des Kreisrevisors Anton Geiges Zudem war sie die Schwester des Stadtebaumeisters Sigmund Geiges mit dem er in der Kunstlergesellschaft Ponte Molle verkehrte Im Jahr 1867 besuchte Anna Stainer Knittel Knittels Nichte ihn in Freiburg um ihn als Unterstutzer fur ihre geplante Hochzeit zu gewinnen die ihr Vater verhindern wollte 5 Nachdem ein eigener Sohn Gustav im Alter von sechs Monaten verstorben war 6 wurde Knittel Patenonkel seines Neffen des spateren Glasmalers Fritz Geiges 4 Der Bildhauer Joseph von Kopf lernte ab Oktober 1851 bei Knittel und Wilhelm Durr in Freiburg bevor er im September 1852 von dort zu Fuss in Richtung Rom aufbrach 7 Kopf fuhrte einige Werke Knittels aus die dieser zuvor modelliert hatte Den Auftrag des Burgermeisters Carl Rottinger bis zum April 1876 vier Statuen der Jahreszeiten fur die Anlagen um den Freiburger Bahnhof zu schaffen 8 konnte Knittel nicht mehr erfullen Er starb am 22 oder 23 Dezember 1875 an Herzversagen Nach dem Tod Knittels fuhrten seine Witwe und seine Sohne Gustav Adolf und Berthold das Atelier weiter 1 Werk Bearbeiten nbsp Berthold Schwarz Rathausplatz nbsp Albrechtsbrunnen KaiserstrasseWahrend seiner Zeit in Munchen wurde Knittel hauptsachlich vom religios motivierten neugotischen Stil des ehemaligen Professors Konrad Eberhard inspiriert Dieser war damals zwar bereits pensioniert hatte aber seine Spuren an der Akademie hinterlassen Knittel arbeitete hauptsachlich mit Sandstein Ein noch heute bekanntes Werk von ihm ist das Denkmal des Berthold Schwarz auf dem Freiburger Rathausplatz 9 Im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde ein Standbild des Herzogs Albrecht VI sowie das Relief des barmherzigen Samariters am Mutterhaus der Barmherzigen Schwester in der Zahringerstrasse 10 Die Oberrealschule deren Giebel die Kolossalfiguren Theorie und Technik von Knittel zierten uberstand zwar den Bombenangriff vom 27 November 1944 musste aber in der Nachkriegszeit dem Neubau der Universitatsbibliothek Freiburg weichen 11 12 Zudem schuf Knittel uber 100 Grabmaler auf dem Alten Freiburger Friedhof beginnend mit dem fur Karl Joseph Beck 1794 1838 aus dem Jahr 1845 Danach folgten beispielsweise Ferdinand Geminian Wanker 1758 1824 designierter Erzbischof Johann Leonhard Hug 1788 1846 Professor fur orientalische Sprachen und Exegese des Alten und Neuen Testaments Joseph Anselm Feuerbach 1798 1851 Altertumsforscher Amalia Koslowska 1852 Johann Michael Meissburger 1782 1854 Domkustos Joseph von Auffenberg 1798 1857 Dramatiker und Dichter 13 Franz Xaver Stegmann 1800 1858 Bierbrauer Pauline Schleip 1824 1862 Johann Baptist von Hirscher 1788 1865 Professor fur Theologie und Domdekan Marie de Colombi 1782 1872 Grafin Maria Antonia Gertrudis de Colombi 1809 1863 Tochter der Marie Christine de Zea Bermudez y Colombi 1841 1866 Tochter der Maria Madeleine Barone de Reinach 1765 1845 Im Jahr 1856 erstellte Knittel ein Tischdenkmal mit Ritterfigur Diese war vermutlich als Hochzeitsgeschenk fur den Grossherzog Friedrich I mit Prinzessin Luise von Preussen am 20 September 1856 gedacht Die Figur befindet sich heute im Museum fur Stadtgeschichte Freiburg im Breisgau Im Jahr 1869 wurde Knittel um ein Angebot fur ein neues Kreuz fur den Freiburger Unterlinden Platz gebeten Die Stadt konnte sich nicht mit ihm einigen So dauerte es bis 1890 bis eine neue Figurengruppe durch den Freiburger Bildhauer Julius Seitz geschaffen wurde 14 Beim Wettbewerb um den Entwurf und die Ausfuhrung des Siegesdenkmals im Jahr 1872 beteiligte er sich zwar konnte sich jedoch nicht gegen Karl Friedrich Moest durchsetzen Knittels Sohn Gustav Adolf war spater als Meisterschuler bei Moest an der Ausfuhrung der Soldaten beteiligt Im Jahr 1872 fertigte er fur ein Werder Denkmal in der Werder Strasse an der Villa Platenius eine Buste des Generals August von Werder aus weissem Marmor an 15 16 nbsp Gnadenstuhl in St PeterAuch ausserhalb von Freiburg finden sich Werke Knittels Im Tiroler Landesmuseum zu Innsbruck existiert e ein Gipsrelief oder eine Holzplastik 13 Christus heilt den Besessenen wahrend sich in der Klosterkapelle zu Bruchsal eine 1860 von Knittel geschaffene Holzskulptur befand Am Ortsausgang von Stegen findet sich eine Dreifaltigkeitssaule aus dem Jahr 1865 Im nahen St Peter befinden sich zudem zwei Gnadenstuhle aus der Zeit zwischen 1867 und 1872 Fur die Spitalkirche von Breisach am Rhein schuf er das Grabmal des Paters Pantaleon Rosmann 4 Marz 1853 17 sowie das fur den Philipsburger Neupriester August Rombach 9 November 1843 in Lenzkirch 18 Februar 1870 in Philippsburg 18 Die Strassburger Zitadelle erhielt von ihm eine Siegessaule 13 In Offenburg befindet sich eine uberlebensgrosse Christusstatue eine weitere in Freiburg wurde im Krieg zerstort 13 Fur die Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau in Waibstadt fertigte er eine fast Lebensgrosse Marienfigur an der Turmfassade uber dem Hauptportal der Kirche 19 Auszeichnungen BearbeitenKnittel erhielt zwei Verdienstmedaillen die Goldene Medaille fur Kunst und Wissenschaft von Grossherzog Friedrich I sowie eine weitere von Kaiser Franz Joseph I fur seinen Albrechtsbrunnen Literatur BearbeitenAlfred Biehler Der Grossvater Bildhauer Josef Alois Knittel In Heinz Spath Bildhauer Hugo Knittel ca 1956 Eva Boehm Das Werk des Bildhauers Alois Knittel Moglichkeiten der Thematisierung im Unterricht der Realschule Wissenschaftliche Abschlussarbeit an der Padagogischen Hochschule Freiburg 1998 PDF 46 6 MB online Michael Klant Die Kunstlerfamilie Knittel In Skulptur in Freiburg Kunst des 19 Jahrhunderts im offentlichen Raum Band 2 Modo Freiburg im Breisgau 2000 ISBN 3 922675 77 8 S 173 180 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Alois Knittel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Nachlass PDF 13 kB im Stadtarchiv Freiburg abgerufen am 3 Dezember 2012 nach anderen Quellen war der Vater ein Hofbauer und Buchsenmacher vgl dazu auch Klant S 207 Fussnote 1 Matrikel Akademie der Bildenden Kunste Munchen 02342 Aloys Knittel abgerufen am 20 Marz 2010 a b c Rosemarie Beck Roland Meinig Brunnen in Freiburg Rombach Freiburg im Breisgau 1991 ISBN 3 7930 0550 X S 43f Edelgard Spaude Eigenwillige Frauen in Baden Rombach Freiburg im Breisgau 1999 ISBN 3 7930 0890 8 S 49 f Michael Klant Die Kunstlerfamilie Knittel In Skulptur in Freiburg Kunst des 19 Jahrhunderts im offentlichen Raum Band 2 Modo Freiburg im Breisgau 2000 ISBN 3 922675 77 8 S 174 Landesarchiv Baden Wurttemberg Abt Hauptstaatsarchiv Stuttgart Bestand Q 2 14 Nachlass Josef Kopf 1827 1903 Vorbemerkung abgerufen am 20 Marz 2010 C1 Denkmaler PDF 13 kB im Stadtarchiv Freiburg abgerufen am 3 Dezember 2012 Zu beachten ist hier dass Alois Knittel offenbar trotz besseren Wissens das Erfindungsjahr des Schwarzpulvers auf das Jahr 1853 statt 1854 zuruckdatierte so Ute Scherb Wir bekommen die Denkmaler die wir verdienen Freiburger Monumente im 19 und 20 Jahrhundert Freiburg 2005 ISBN 3 923272 31 6 S 44f Mutterhaus der barmherzigen Schwestern auf alt freiburg de abgerufen am 21 Marz 2010 Rotteck Gymnasium Schulgeschichte abgerufen am 21 Marz 2010 Leonard Korth Die Pflege der bildenden Kunst in der Gegenwart In Badischer Architecten und Ingenieur Verein Oberrheinischer Bezirk Hrsg Freiburg im Breisgau Die Stadt und ihre Bauten H M Poppen amp Sohn Freiburg im Breisgau 1898 S 604 Scan Wikisource a b c d Alfred Biehler Der Grossvater Bildhauer Josef Alois Knittel in Heinz Spath Bildhauer Hugo Knittel ca 1956 Hermann Mayer Unterlinden in Freiburg In Schau ins Land 61 1934 S 78 84 hier S 80f Ute Scherb Wir bekommen die Denkmaler die wir verdienen Freiburger Monumente im 19 und 20 Jahrhundert S 70f Freiburg 2005 ISBN 978 3 923272 31 0 vgl Abbildung des Denkmals in Freiburg im Breisgau Die Stadt und ihre Bauten Freiburg 1898 S 497 Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 6 Kreis Freiburg Jacob Christian Benjamin Mohr Paul Siebeck Tubingen und Leipzig 1904 S 72 Stadt Philippsburg Schmerzhafte Madonna Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot philippsburg inmeco de Werner Wolf Holzapfel Kirchen Raum Kunst Sakrale Architektur und Kunst im Erzbistum Freiburg 1821 2021 Schnell amp Steiner GmbH Regensburg 2021 ISBN 978 3 7954 3661 2 Normdaten Person GND 11752462X lobid OGND AKS VIAF 3250760 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knittel Josef AloisALTERNATIVNAMEN Knittel Aloys JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher BildhauerGEBURTSDATUM 20 April 1814GEBURTSORT Oberbach im LechtalSTERBEDATUM 23 Dezember 1875STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Alois Knittel amp oldid 233614519