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John Tileston Edsall 3 November 1902 in Philadelphia 12 Juni 2002 in Boston war ein US amerikanischer Biochemiker und Molekularbiologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Auszeichnungen Auswahl 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJohn T Edsalls Vater David Linn Edsall auch David Lynn Edsall 1869 1945 war Professor fur Pharmakologie und Innere Medizin an der University of Pennsylvania und spater Professor fur klinische Medizin am Massachusetts General Hospital und Dekan der Harvard Medical School Kurz vor seinem 17 Geburtstag 1919 schrieb sich John T Edsall am Harvard College ein wo er unter anderem bei Lawrence Joseph Henderson Vorlesungen in Biochemie hatte 1923 begann Edsall sein Studium der Medizin an der Harvard Medical School unterbrach dies aber ab 1924 fur zwei Jahre um bei dem spateren Nobelpreistrager Frederick Hopkins in Cambridge England Kurse in Biochemie zu nehmen Zu seinen Mitstudenten dort gehorten u a Joseph Needham und Malcolm Dixon zu den weiteren Forschen in Cambridge gehorte u a David Keilin Edsall unternahm in dieser Zeit Reisen mit Jeffries Wyman und Robert Oppenheimer Zuruck in Harvard setzte Edsall seine Forschungen unter Edwin Cohn fort dem Leiter der Abteilung fur physikalische Chemie an der Medical School Hier entwickelte Edsall ein Verfahren um Actomyosin aus Muskelpraparaten zu isolieren und untersuchte gemeinsam mit Alexander von Muralt die optischen Eigenschaften dieses Isolates Nach Abschluss des Medizinstudiums 1928 blieb Edsall bei Cohn dessen Arbeitsgruppe sich mit den physikochemischen Eigenschaften von Peptiden und Aminosauren befasste um letztlich die Struktur von Proteinen aufzuklaren Mittels Raman Spektroskopie konnte Edsall zeigen dass Aminosauren dipolare Ionen sind da bei neutralem pH Wert sowohl die Amino als auch die Carboxygruppe geladen sind 1932 wurde er Assistant Professor und 1938 Associate Professor an der Harvard University 1940 1941 fuhrte ihn ein Guggenheim Stipendium an das California Institute of Technology Caltech in Pasadena Kriegsbedingt verschoben sich die Interessen der Cohn Arbeitsgruppe in Harvard zur industriellen Trennung und Aufreinigung von Eiweissbestandteilen des Blutplasmas Albumin Gammaglobuline Prothrombin und Fibrinogen In Edsalls Verantwortungsbereich fielen die Entwicklung von Fibrinogen und Fibrinogen Polymer Produkten die insbesondere in der Neurochirurgie benotigt wurden Edsall erhielt eine ordentliche Professur Nach dem Krieg wendete sich die Cohn Arbeitsgruppe wieder der Protein Grundlagenforschung zu Edsall untersuchte mittels Debye Scherrer Verfahren die Dimerisierung verschiedener Eiweisse Ephraim Katchalski und Harold Scheraga gehorten zu seinen Postdoktoranden Alexander Rich Gary Felsenfeld Jared Diamond und David Eisenberg zu seinen Doktoranden Nach dem Tod von Edwin Cohn 1953 wurde dessen Labor an der Harvard Medical School in Boston aufgelost Edsall wechselte 1954 in die Abteilung fur Biologie an der Harvard University im benachbarten Cambridge wo er sich mit der Enzymkinetik der a Carboanhydrasen roter Blutkorperchen befasste Ausserdem half er dort einen Studiengang fur Biochemie aufzubauen und wurde erster Vorsitzender des Committee on Higher Degrees in Biochemistry aus dem 1967 die eigenstandige Abteilung fur Biochemie und Molekularbiologie wurde 1954 auf dem Hohepunkt der McCarthy Ara war Edsall fuhrend in der Positionierung der American Society of Biological Chemists gegen die Praxis als unsicher eingestuften Forschern die Forschungsmittel des United States Public Health Service PHS zu kurzen ohne diesen Wissenschaftlern Gelegenheit zu geben Stellung zu den jeweiligen Vorwurfen zu beziehen Gemeinsam mit Wendell Stanley und anderen erwirkte Edsall dass die National Academy of Sciences sich ebenfalls gegen diese Praxis stellte Bis zur Abschaffung des Verfahrens weigerte sich Edsall Forschungsgelder des NHS anzunehmen Edsall wurde 1966 fur seine pragnanten experimentellen Errungenschaften bei der Analyse der physikalisch chemischen Grundlagen der Struktur und biologischen Aktivitat von Aminosauren Peptiden und Proteinen fur seine einflussreiche Fuhrungsrolle bei der Forderung eines physikalisch chemischen Ansatzes fur biochemische Probleme und fur sein Dienst an der Biochemie und der medizinischen Wissenschaft durch seinen Einsatz in den Fachgesellschaften mit dem Passano Award ausgezeichnet Edsall war Hauptherausgeber der wissenschaftlichen Fachzeitschriften Journal of Biological Chemistry 1958 1968 und Advances in Protein Chemistry 1944 1994 und gehorte zu den Herausgebern von Journal of the American Chemical Society 1948 1958 und Proceedings of the National Academy of Sciences PNAS Edsall schrieb wichtige Reviews uber die Hydratation von Eiweissen und den hydrophoben Effekt der eine wichtige Rolle bei der Proteinfaltung spielt 1973 wurde Edsall emeritiert blieb aber noch 20 Jahre lang wissenschaftlich aktiv 1975 veroffentlichte er eine grundlegende Arbeit uber die Freiheit der Wissenschaft und die damit verknupften Fragen der Wissenschaftsethik und der Geheimhaltung von Forschungsergebnissen die er nur in wenigen Ausnahmefallen als gerechtfertigt ansah John T Edsall war seit 1929 mit Margaret Dunham 1987 verheiratet das Paar hatte drei Sohne Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1937 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1 1949 Guggenheim Stipendium 2 1951 Mitglied der National Academy of Sciences 1955 Mitglied der American Philosophical Society 3 1958 Mitglied der Leopoldina 4 1966 Passano Award 5 1968 Harvey Lecture 1972 Willard Gibbs Medal 6 1988 AAAS Philip Hauge Abelson Prize Edsall erhielt Ehrendoktorate der University of Chicago der Case Western Reserve University der University of Michigan des New York Medical College und der Universitat Goteborg Die wissenschaftliche Fachzeitschrift Biophysical Chemistry widmete Edsall ihre 100 Ausgabe als Festschrift 7 Schriften Auswahl BearbeitenMit Edwin Cohn Proteins Amino Acids and Peptides as Ions and Dipolar Ions 1943 Mit Jeffries Wyman Biophysical Chemistry Vol 1 Thermodynamics Electrostatics and the Biological Significance of the Properties of Matter 1958 Mit Herbert Gutfreund Biothermodynamics 1983 Literatur BearbeitenKonrad E Bloch A Tribute To John T Edsall Editor 1958 1967 In The Journal of Biological Chemistry 243 10 April 1968 S 1333 1336 PDF 490 kB Howard K Schachman Cyril M Kay John Tileston Edsall November 3 1902 June 12 2002 In Biographical Memoirs National Academy of Sciences Washington 2010 PDF 179 kB Weblinks BearbeitenJohn T Edsall bei der Harvard Gazette abgerufen am 18 Februar 2016 Informationen zu und akademischer Stammbaum von John T Edsall bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Book of Members 1780 present PDF 121 kB der American Academy of Arts and Sciences amacad org abgerufen am 10 Juli 2012 John Simon Guggenheim Foundation John T Edsall In gf org Abgerufen am 12 Februar 2016 englisch Dr John T Edsall bei der American Philosophical Society amphilsoc org abgerufen am 10 Juli 2012 Mitgliedseintrag von John T Edsall bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 11 Juni 2022 Past Recipients The Passano Foundation Inc In passanofoundation org Abgerufen am 20 April 2019 englisch The Willard Gibbs Medal bei der Chicago Section der American Chemical Society chicagoacs net abgerufen am 18 Februar 2016 R Jaenicke J A Schellman A Cooper Hrsg Biophysical Chemistry Bd 100 Special Issue in Honour of John T Edsall 625 S Elsevier Amsterdam 2003 ISSN 0301 4622 Normdaten Person GND 139146644 lobid OGND AKS LCCN n82104305 VIAF 17284152 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Edsall John T ALTERNATIVNAMEN Edsall John Edsall John Tileston KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Biochemiker und Molekularbiologe GEBURTSDATUM 3 November 1902 GEBURTSORT Philadelphia STERBEDATUM 12 Juni 2002 STERBEORT Boston Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John T Edsall amp oldid 232807275