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Johannes Goddaeus auch Goeddaeus geboren als Johann Godde 7 Dezember 1555 in Schwerte 5 Januar 1632 in Marburg war Professor der Rechte und Rektor der Universitat in Marburg Hessen Johannes GoeddaeusDe sequestratione possessionum et fructuum 1607 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugendjahre 1 2 Studium 1 3 Hohe Schule Herborn und Universitat Marburg 1 4 Richterliche und Politische Berufungen 1 5 Krankheit und Tod 2 Werke 3 Ehe und Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugendjahre Bearbeiten Johann Godde wurde in eine wohlhabende Kaufmannsfamilie geboren und sein Vater Heinrich Godde war zeitweise Burgermeister von Schwerte Seine Mutter war Elisabeth Becker Tochter eines Schwerter Ratsherren Johann war das funfte von sechs Kindern des Paares aber das erste das das Kleinkindalter uberlebte Obwohl fur ihn ursprunglich der Eintritt ins vaterliche Geschaft vorgesehen war zeigte er fruh sein schulisches Talent und seine Eltern liessen ihn ab 1568 die Dortmunder Schule besuchen wo er insbesondere lateinisch griechisch und vor allem hebraisch lernte 1570 wechselte er nach Deventer wo er seine Studien aber bereits nach einem Jahr auf Grund der kriegerischen Umstande abbrechen musste Nach kurzem Aufenthalt in Schwerte nahm er seine Studien in Dortmund wieder auf Von 1576 bis 1578 war er als Gouverneur und Privatlehrer des Sohns des Landvogts Friedrich von der Mark in Dortmund angestellt Studium Bearbeiten 1578 schrieb er sich in der Marburger Universitat ein wo er Philosophie aber vor allem Theologie zu studieren beabsichtigte Die zu dieser Zeit ausgetragenen schweren Streitigkeiten unter den Theologen waren ihm jedoch so zuwider dass er sich stattdessen der Rechtswissenschaft zuwandte Schon 1582 inzwischen hatte er seinen Namen zu Goddaeus latinisiert erhielt er die Erlaubnis selbst Vorlesungen zu den Institutionen des romischen Rechts zu halten Am 29 April 1585 promovierte er zum Doctor iuris utriusque Doktor beider Rechte Danach ging er zum Reichskammergericht nach Speyer um das dortige Prozessverfahren kennenzulernen Eine Berufung zum Professor der Rechte in Heidelberg wurde von Gegnern verhindert und er kehrte 1586 nach Marburg als Privatdozent zuruck Im folgenden Jahre wahlte ihn der Rat der Stadt Schwerte zum Burgermeister aber er lehnte das Amt ab um sich weiterhin seiner akademischen Laufbahn zu widmen Hohe Schule Herborn und Universitat Marburg Bearbeiten Am 21 Juli 1588 wurde er als ordentlicher Professor der Rechte an die Academia Nassauensis Hohe Schule in Herborn berufen Dort erwarb er sich den Ruf eines hervorragenden Lehrers 1592 wurde er ausserdem Graflich Nassauischer Rat 1593 wurde er Rektor der Hohen Schule Herborn Einen in der Folge erhaltenen Ruf als Professor der Rechte nach Frankfurt Oder nahm er nicht an aber dem am 27 April 1594 erhaltenen Ruf als ordentlicher Professor der Institutionen nach Marburg folgte er im Juli 1594 1605 war er Rektor der Universitat Marburg Er blieb bis zu seinem Lebensende in Marburg obwohl er eine Anzahl Angebote erhielt andere Stellen anzutreten u a als Professor in Heidelberg Helmstedt und Franeker als Stadtsyndicus in Bremen als Vizekanzler in Kassel und noch 1626 als koniglich danischer Rat in Kopenhagen Richterliche und Politische Berufungen Bearbeiten Zusatzlich zu seinen akademischen Tatigkeiten war er auch im Rechtswesen und der Politik der Landgrafschaft aktiv da er auf Grund seiner profunden Rechtskenntnisse vielfach mit derartigen Aufgaben betraut wurde Schon 1595 wurde er Assessor am Samthofgericht Marburg und Landgraflich Hessischer Rat Die Universitat bestimmte ihn zu ihrem Deputierten auf Landtagen in Kassel Marburg und Treysa Er war Mitglied der Kommission die 1604 05 den Marburger Successionsstreit schlichten sollte 1611 wurde er zum Assessor des Konsistoriums in Marburg ernannt Sein Ansehen war so hoch dass er im Jahre 1624 als Marburg vorubergehend an Hessen Darmstadt fiel und die Universitat von 1625 bis 1649 mit der Ludwigsuniversitat in Giessen vereinigt wurde einer der nur vier von 13 Marburger Professoren war die vom Darmstadter Landgrafen in ihren Amtern ubernommen wurden 1 Krankheit und Tod Bearbeiten Ab 1623 litt Goddaeus immer haufiger unter apoplektischen Anfallen Mit zunehmendem Alter vermehrten sie sich so sehr dass er ab 1630 fast alle Tatigkeiten ausserhalb seines Hauses aufgeben musste Er starb am 5 Januar 1632 Werke BearbeitenAusser seiner Inaugural Dissertation veroffentlichte er 24 weitere selbstandige juristische Schriften von denen mehrere verschiedene Auflagen erlebten Eine Sammlung seiner einzelnen gehaltenen Disputationen insgesamt 61 wurde ebenfalls publiziert wie auch eine Sammlung seiner Gutachten und Rechtsausspruche De sequestratione possessionum et fructuum Matthaus Becker Frankfurt am Main 1607 Latein beic it Ehe und Nachkommen BearbeitenEr heiratete in Herborn am 25 April 1586 Catharina Salfeld Tochter des Johann Salfeld Rentmeister zu Marburg und dessen Frau Elisabeth 2 Der Ehe entsprossen folgende Kinder alle in Marburg geboren Elisabeth um 1587 Valentin um 1590 Rebekka 1592 Margarethe um 1594 Hermann um 1596 Johann Heinrich um 1598 Johannes 1601 1657 Der Rechtswissenschaftler Johannes Goeddaeus 1651 1719 war sein Enkel Literatur BearbeitenGoeddaeus oder Goddaeus Joannes In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 11 Leipzig 1735 Sp 62 Friedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte Cramer Kassel 1785 Bd 5 S 5 Digitalisat u Bd 4 S 507 Digitalisat Hermann Muller Bibliothekar Goeddaeus Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 312 314 Herman Haupt Georg Lehnert Chronik der Universitat Giessen 1607 1907 Alfred Tolpelmann Giessen 1907 S 64 Digitalisat Franz Gundlach Catalogus professorum academiae Marburgensis 1527 1910 Marburg 1927 Nr 126 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes Goddaeus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Johannes Goddaeus in der Deutschen Digitalen Bibliothek Goeddaeus Johannes Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Johannes Goeddaeus im Professorenkatalog der Universitat Marburg Stand 15 April 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Matthias Asche Von Konfessionseiden und gelehrten Glaubensfluchtlingen von Konvertiten und heterodoxen Gelehrten In Henning P Jurgens Thomas Weller Hrsg Religion und Mobilitat Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 ISBN 978 3 525 10094 3 S 396 goedde web de Memento des Originals vom 14 September 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www goedde web deNormdaten Person GND 116700173 lobid OGND AKS LCCN n88027139 VIAF 49983482 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goddaeus JohannesALTERNATIVNAMEN Goddaeus Johann Godde Johann Goeddaeus JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 7 Dezember 1555GEBURTSORT SchwerteSTERBEDATUM 5 Januar 1632STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Goddaeus Rechtswissenschaftler 1632 amp oldid 235817853