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Johannes Fust um 1400 in Mainz 30 Oktober 1466 in Paris war ein gelernter Fursprech Anwalt und spaterer Buchdrucker und Verleger Er gilt als wichtigster Forderer des Buchdrucks mit beweglichen Metall Lettern Zeugnisse uber ihn treten im Zusammenhang mit Johannes Gutenberg und Peter Schoffer in der fruhsten Inkunabelzeit auf Johann Fust Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Fust und Gutenberg 3 Fust und Schoffer 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenSein Leben kann auf Grund sparlicher Quellen nur schlaglichtartig beleuchtet werden Er stammte aus einer wohlhabenden Familie die ursprunglich in Frankfurt am Main ansassig war Sein Vater Nicolaus Fust war von 1438 bis 1441 Richter und ab 1444 Ratsmitglied in Mainz Sein Bruder Jacob Fust war Burgermeister von Mainz Alle drei gehorten der Goldschmiedezunft an und agierten als Unternehmer Johannes Fust arbeitete zusatzlich als Fursprech und war als Mainzer Burger verzeichnet Zusammen mit seiner Frau Margarete hatte er zwei Kinder Christine und Johannes Um 1449 beteiligte er sich mit Geldanlagen an der Druckwerkstatt Gutenbergs und forderte die Herausgabe der Gutenberg Bibel Nach der Beendigung der Partnerschaft um 1455 leitete Fust mit Hilfe von Schoffer eine weitere Druckwerkstatt Auf einer Verkaufsreise 1466 starb er in Paris wahrscheinlich an der Pest Eine praktische Mitarbeit Fusts in den jeweiligen Druckwerkstatten ist nicht eindeutig belegt Es besteht die Annahme dass er als Besitzer und Geldgeber agierte wahrend Gutenberg bzw Schoffer die technische Leitung ubernahmen Fust und Gutenberg BearbeitenDie Zusammenarbeit von Fust und Gutenberg dauerte von etwa 1448 bis 1455 an Das sogenannte Helmaspergerische Notariatsinstrument gibt Aufschluss uber die geschaftliche Beziehung der beiden und markiert zugleich deren Ende Das Notariatsinstrument ist eine Art Zusammenfassung der Auseinandersetzung zwischen Fust und Gutenberg vor einem Mainzer Stadtgericht Unterzeichnet und auf den 6 November 1455 datiert hat es der Notar Ulrich Helmasperger Der Notar fasste den vorangegangenen Prozess kurz zusammen Er konzentrierte sich dabei hauptsachlich auf Geldfragen Aus der Notiz geht hervor dass Fust Gutenberg ein Darlehen uber 800 Gulden gab Diesen Betrag stockte er spater um weitere 800 Gulden auf um das Werck der bucher wahrscheinlich die B42 zu vollenden Da die vertraglich festgelegten Zinsen sechs Prozent von Gutenberg nicht bezahlt wurden reichte Fust der sich das Geld selbst geliehen hatte und Zinsforderungen nachkommen musste eine Klage ein und forderte die gesamte Schuldenruckzahlung 2020 Gulden Er erhob die Klage mit der Begrundung dass Gutenberg das Geld veruntreut und fur andere Tatigkeiten verwendet hatte Gutenberg setzte dem entgegen dass die erste Zahlung zur Einrichtung einer Werkstatt vorgesehen und auch verwendet wurde Als Sicherheit hatte Fust diese als Pfand erhalten Auf die Zahlung der Zinsen sollte Fust in einer mundlichen Vereinbarung verzichtet haben Ausserdem betrachtete Gutenberg die zweite Zahlung die Fust in jahrlichen Raten zahlte nicht als Kredit sondern als Beteiligung am Unternehmen Aus der Zusammenfassung des Urteils geht hervor dass das Gericht zum einen den Kreditanspruch Fusts als gerechtfertigt zum anderen aber auch die jahrlichen Zahlungen als Geschaftseinlage ansah Gutenberg sollte die Einnahmen und Ausgaben des gemeinsamen Werks Werk zu beider nutzen darlegen Daraus sollte sich dann die Hohe der Ruckzahlung zusatzlich zu den ersten geliehenen 800 Gulden ergeben Ein Eid sollte die Zinsanspruche von Fust geltend machen Er schwor daraufhin vor Zeugen dass er einen Kredit uber 1550 Gulden aufgenommen hatte von dem er wiederum Gutenberg einen Teil lieh und den anderen in die gemeinschaftliche Arbeit investierte Der weitere Verlauf des Verfahrens wird nicht uberliefert Der Forschung zufolge gab Gutenberg neben einer Geldzahlung Teile der Werkstatt und der Bibelauflage an Fust ab und wandte sich wahrscheinlich neuen Geschaftspartnern zu Nach dem Rechtsstreit 1455 in dem sich beide Geschaftspartner trennten betrieb Fust mit seinem spateren Schwiegersohn Peter Schoffer die Druckerei Fust und Schoffer Bearbeiten nbsp Druckermarke Schoffer amp FustIn einigen Quellen wird Schoffer als Diener Knecht oder Ziehsohn von Fust genannt Dies lasst die Vermutung zu dass Schoffer in enger Verbindung mit der Familie Fust stand Auch war es wahrscheinlich Fust der Peter Schoffer um 1452 in die Gutenbergische Druckwerkstatt einfuhrte Ab etwa 1455 fuhrten Fust und Schoffer die Druckerei gemeinsam weiter Nach dem Tod Johannes Fusts heiratete Schoffer dessen Tochter und bekam ihren Erbteil an der Werkstatt Fusts Sohn Johannes verzichtete 1476 auf seinen Anteil am vaterlichen Erbe und Schoffer ubernahm das Unternehmen vollstandig Fust und Schoffer waren die ersten Drucker die ihre Werke mit einer Druckermarke und Druckvermerk ausstatteten Aus diesem Grund konnen dieser Offizin folgende Drucke neben zahlreichen Einblattdrucken zugewiesen werden Psalterium Moguntinum 1457 Rationale Divinorum Officiorum des Bischofs Durand 1459 Constitutiones Clementis V Papae cum apparatu Johannis Andreae 1460 Eine 48zeilige Bibelausgabe B 48 1462 Liber sextus decretalium Domini Bonifacii Papae VIII cum glossa 1465 M T Ciceronis De Officiis Libri III 1465 66 Grammatica rhythmica 1466 Siehe auch BearbeitenGeschichte des BuchdrucksLiteratur BearbeitenFerdinand Geldner Das Helmaspergersche Notariatsinstrument in seiner Bedeutung fur die Geschichte des altesten Mainzer Buchdrucks In Hans Widmann Hrsg Der gegenwartige Stand der Gutenberg Forschung Anton Hiersemann Verlag Stuttgart 1972 S 91 121 Hellmut Lehmann Haupt Peter Schoffer aus Gernsheim und Mainz Ubersetzung und Vorwort von Monika Estermann Reichert Verlag Wiesbaden 2002 ISBN 3 89500 210 0 Andreas Venzke Johannes Gutenberg Der Erfinder des Buchdrucks und seine Zeit 3 Auflage Piper Verlag Munchen 2000 ISBN 3 492 22921 2 Stadt Mainz Hrsg Gutenberg Aventur und Kunst Vom Geheimunternehmen zur ersten Medienrevolution Mainz 2000 Antonius van der Linde Fust Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 267 271 Aloys Ruppel Fust Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 743 f Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz FUST Johannes In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 158 159 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenEintrag in Typolexikon de Literatur von und uber Johannes Fust im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118838881 lobid OGND AKS LCCN n88297844 VIAF 88647567 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fust JohannesKURZBESCHREIBUNG Anwalt und BuchdruckerGEBURTSDATUM um 1400GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 1466STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Fust amp oldid 235631992