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Johannes Hermann Brodersen 9 Februar 1878 in Schleswig 8 Juni 1970 in Hamburg war ein deutscher Anatom Hochschullehrer und konservativer Gegner des Nationalsozialismus Johannes Brodersen ca 1950Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Ausbildung 1 2 Berufliche Laufbahn 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Ausbildung Bearbeiten nbsp Grabstatte Planquadrat V 16 Der evangelisch getaufte Johannes Brodersen war der Sohn des Regierungssekretars Carl Theodor Brodersen und seiner Frau Henriette Margaretha Christiane Hansen Er studierte nach dem Abitur Medizin an der Friedrich Schiller Universitat Jena der Universitat Strassburg der Ludwig Maximilians Universitat Munchen sowie ab Oktober 1901 der Universitat Rostock 1 1903 promovierte er dort zum Dr med Johannes Brodersen heiratete im Jahr 1905 Amanda Magdalena geborene Michelsen 1881 1965 mit der er drei Kinder namens Peter Heinz 1906 1965 Hella 1908 1993 sowie Hannah 1911 1991 hatte Johannes Brodersen verstarb im Juni 1970 im hohen Alter von 92 Jahren in Hamburg und wurde in der Familiengrabstatte auf dem Friedhof Ohlsdorf westlich von Kapelle 2 beigesetzt Berufliche Laufbahn Bearbeiten Johannes Brodersen trat ein Jahr nach der Promotion eine Assistentenstelle am Anatomischen Institut der Christian Albrechts Universitat zu Kiel an 1905 wechselte er in derselben Funktion an das Anatomische Institut der Westfalischen Wilhelms Universitat nach Munster Im Folgejahr habilitierte er sich als Privatdozent fur das Fach Anatomie Brodersen der daruber hinaus zum Prosektor und Abteilungsvorsteher bestellt worden war war zusatzlich zwischen 1917 und 1918 als Assistenzarzt an der Westfront im Ersten Weltkrieg eingesetzt 1919 ubernahm Johannes Brodersen eine Privatdozentur fur Anatomie an der Universitat Hamburg 1923 wurde er zum planmassigen ausserordentlichen Professor ernannt Aufgrund seiner konservativen Einstellung stand Brodersen gegenuber dem Nationalsozialismus in Opposition Von ihm ist uberliefert seine Weigerung den Treueeid auf Hitler zu schworen habe er erfolgreich mit dem Argument begrundet er habe dem Kaiser die Treue geschworen und dies gelte fur ihn lebenslang Im November 1933 hat er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler unterzeichnet Am 28 Oktober 1933 war er nach dem erzwungenen Ausscheiden von Heinrich Poll zum kommissarischen Direktor ernannt worden Im Jahr 1941 wurde er zwangsemeritiert Die Universitat Hamburg ernannte ihn 1951 zum ordentlichen Professor Brodersens Forschungsarbeiten betrafen den Zellkern das Blut die Knorpeln die Thymus die Bindegewebe die Lunge die Niere die Haut und die Liesegangschen Linien Er legte in Hamburg eine grosse Schausammlung von anatomischen Modellen und mikroskopischen Praparaten an die auch als Brodersen Sammlung bezeichnet wird 2 Sie umfasste ursprunglich etwa 300 Gipsmodelle deren spezielle Bemalung er mit dem Kunstmaler Wilhelm Viehmann der am Institut als standiger freier Mitarbeiter arbeitete entwickelte Etwa 230 dieser Modelle sind noch heute erhalten und stehen Arzten und Studierenden zu Lernzwecken zur Verfugung 3 Die Technik der Modellierung vermittelte Brodersen im Rahmen seiner Lehrtatigkeit an der Universitat Hamburg uberdies betrieb er anatomische Studien uber Leonardo da Vinci und Johann Caspar Lavater Im Jahre 1964 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz 1 Klasse ausgezeichnet Schriften BearbeitenDie Veranderungen der Niere nach zweistundiger Unterbindung der Arteria renalis als Folgen einer veranderten Durchstromung des Gefasses Adler Rostock 1904 Die Entstehung der Hunefeld Hensen schen Bilder im Froschblut bei beschranktem Wasserzusatz Gustav Fischer Jena 1921 Kontraktionsformen der roten Blutkorperchen des Frosches durch Einwirkung von NaOH in Kochsalzlosungen Gustav Fischer Jena 1923 Uber die Entstehung der Glockenform aus der Biscuitform menschlicher Erythrozyten Gustav Fischer Jena 1923 Die Entstehung Liesegang scher Linien im kapillaren Raum Theodor Steinkopff Dresden Leipzig 1924 Uber die Agglutination der Erythrocyten des Menschen J F Bergmann und Julius Springer Munchen Berlin 1925 bearbeitet mit Alexander A Maximow Josef Schaffer Epithel und Drusengewebe Bindegewebe und blutbildende Gewebe Blut Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen Bd 2 Die Gewebe Tl 1 Julius Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1927 Literatur BearbeitenWerner Schuder Hrsg Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 10 Ausgabe De Gruyter Berlin 1966 Band 1 S 274 Walter Habel Hrsg Wer ist wer 15 Ausgabe Arani Berlin 1967 S 220 Naturwissenschaftliche Rundschau Band 24 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 1971 S 44 Hendrik van den Bussche Hrsg Medizinische Wissenschaft im Dritten Reich Kontinuitat Anpassung und Opposition an der Hamburger medizinischen Fakultat Hamburger Beitrage zur Wissenschaftsgeschichte Bd 5 Reimer Berlin 1989 ISBN 3 496 00477 0 S 399 f Adolf Friedrich Holstein Ein anderes Anatomiebuch Die Geschichte des Anatomischen Instituts der Universitat Hamburg 1919 1972 Freundes und Forderkreis des Universitatsklinikums Hamburg Eppendorf e V Eigenverlag Hamburg 2020 ISBN 978 3 00 066914 9 S 28 ff Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Brodersen im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag im Rostocker Matrikelportal Holstein A F Ein anderes Anatomiebuch Die Geschichte des Anatomischen Instituts der Universitat Hamburg 1919 1972 Hamburg 2020 ISBN 978 3 00 066914 9 S 222ff Anatomische Sammlung im Universitatsklinikum Eppendorf http www universitaetssammlungen de sammlung 381 abgerufen am 10 Januar 2021 Normdaten Person GND 116554754 lobid OGND AKS VIAF 179118516 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brodersen JohannesALTERNATIVNAMEN Brodersen Johannes Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Anatom und HochschullehrerGEBURTSDATUM 9 Februar 1878GEBURTSORT SchleswigSTERBEDATUM 8 Juni 1970STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Brodersen amp oldid 223133403