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Johann von Ulmenstein auch Johannes von Ulmenstein 19 Oktober 1695 in Elchingen als Johann Schumacher 21 November 1751 in Wetzlar war ein deutscher Jurist In der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts stand er im Dienste des Konigs Friedrich IV von Danemark Wappen des Kammergerichtsassessors Johannes von Ulmenstein aus Des Kaiserlichen und Reichscammer Gerichts Kalender 1736 1800 Band 1750 S 45 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben und Wirken 3 Ehen und Kinder 4 Publikationen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDie Familie von Ulmenstein ursprunglicher Name Schumacher stammte aus dem zum Ulmer Landgebiet gehorenden Dorf Bermaringen ihre Wurzeln lassen sich bereits im 16 Jahrhundert nachweisen Paul Schumacher der Urgrossvater von Johann von Ulmenstein zog gegen 1600 in die Reichsstadt Ulm wo er kurz nach seiner Eheschliessung das Burgerrecht erlangte und zum Meister der Zunft der Sattler ernannt wurde 1 Seine drei Sohne heirateten nach altem Brauch in die jeweilige Handwerkerfamilie ein Sein Enkel Johann Ulrich Schumacher 1669 1732 der Vater von Johann stand im Dienst des kurpfalzischen Militars im Rang eines Rittmeisters der Kavallerie und heiratete die wurttembergische Pfarrerstochter Katharina Miller 2 Leben und Wirken BearbeitenJohann von Ulmenstein wurde am 19 Oktober 1695 in Elchingen geboren 3 und in der evangelischen Kirche in Pfuhl getauft In Ulm besuchte er das Gymnasium illustre Sein Jurastudium absolvierte er von 1714 bis 1716 an der Universitat Altdorf 4 Es schloss sich 1716 ein juristisches Praktikum bei dem Geheimen Rat Dr iur August Hoffmann in Frankfurt am Main an Spater praktizierte er weitere drei Jahre am Reichskammergericht RKG in Wetzlar In Anbetracht des Datums zur Immatrikulation in Altdorf im Jahr 1714 ist dieser Aspekt hinsichtlich der konkreten Jahresabgaben umstritten So habe demnach Ulmenstein von 1717 bis 1719 als Praktikant bei dem Juristen Johann Franz Adolf Sachsensche in Wetzlar gewirkt Kurz nach dem Ablegen der Examina wurde Ulmenstein zusammen mit seinem Vater in den Adelsstand erhoben um in die Wetzlarer Kameralgesellschaft als RKG Beisitzer aufgenommen werden zu konnen 5 Ab 1719 diente Ulmenstein als Sekretar des Grafen Anton II von Aldenburg was dadurch begunstigt wurde dass sein Vater zuvor als Amtmann in Homburg vor der Hohe diente und verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Hausern Aldenburg und Hessen Homburg bestanden Ulmenstein kummerte sich zwolf Jahre lang neben seiner Arbeit am Revisionsgericht in Varel und am Landgericht in Kniphausen um aldenburgische Verhandlungen an den hochsten Reichsgerichten 6 Weil Varel der graflich oldenburgischen Obrigkeit zustand und durch die koniglich danische Deutsche Kanzlei in Kopenhagen verwaltet wurde fuhrte er mehrere Auftrage am Hofe Konig Friedrich IV von Danemark aus Die Bindung an den danischen Konigshof fuhrte im Jahr 1728 zur Ernennung Ulmensteins zum Kreis Assessor Im August 1731 wurde er als koniglich danischer graflich oldenburgischer Etats Kanzlei und Regierungsrat delegiert Am 19 April 1728 erhielt Ulmenstein von der Universitat Rinteln das Diplom des Doktors der Jurisprudenz im August 1731 wurde er durch Konig Friedrich IV von Danemark zum Staatsrat ernannt 3 ohne dass er die danische Staatsburgerschaft annahm 7 Per Beschluss im Plenum des Reichskammergerichtes Wetzlar wurde Ulmenstein im September 1731 als Kammerassessor rezipiert 8 Im Jahr 1738 wurde Ulmenstein in die Schwabische Ritterschaft des Kantons Kocher aufgenommen 9 1740 wurde er in die Rheinische Reichsritterschaft Koblenz rezipiert sowie 1749 in die Frankische Reichsritterschaft 10 1745 erhielt Ulmenstein die Gelegenheit sich fur eine Amtsstelle am Reichshofrat zu prasentieren wurde moglicherweise so auch Siegrid Jahns in Wien fur diese Anstellung vorgeschlagen 11 Am 10 September 1745 wurde er durch den bayerischen Kurfursten Maximilian III in dessen Eigenschaft als Reichsvikar in den Reichsfreiherrenstand erhoben 12 Johann von Ulmenstein blieb in seinem Amt als Reichskammergerichtsassesor bis zu seinem Tode am 21 November 1751 in der Freien Reichsstadt Wetzlar Sein bibliothekarischer Nachlass ist durch einen Auktionskatalog uberliefert 13 Ehen und Kinder Bearbeiten1720 heiratete Ulmenstein Elisabeth Bode die Tochter eines aus dem unter danischer Verwaltung stehenden Oldenburg stammenden Kaufmanns aus dieser Ehe gingen u a Anton von Ulmenstein ein Celler Justizbeamter 14 sowie Christian von Ulmenstein ein Frankischer Kreis Assessor und Mitglied einer Vereinigung von Kameraljuristen 15 hervor Seine zweite Ehe schloss Ulmenstein 1740 mit Luise Salome 1716 1746 der Tochter des Geheimen Rats Dr jur Johann Jakob von Wieger Nach deren Tod heiratete er 1747 deren Schwester Maximiliane Charlotte 1719 1749 beide Ehen blieben kinderlos Im August 1749 heiratete er Veronika Maria Baroness von Buchenau Aus dieser Ehe ging Friedrich Wilhelm Albrecht hervor der unter anderem als Historiograph der Stadt Wetzlar wirkte 16 Publikationen BearbeitenDie Inauguraldissertation des Johannes Schumacher De jure praesentandi Assessorem in Camera Imperialii Rintelm 1728 erschien postum als 2 Auflage unter dem Titel Joannis L B de Ulmenstein Quondam Camerae Imperialis Assessoris Tractatus Juris Publici de Jure Praesentandi Assessorem in Camera Imperialii Cui nunc Assessit Catalogus Personarum Collegii Cameralis ab Anno MDCLIV usque MDCCLXV Wetzlar 1765 17 Literatur BearbeitenMaximilian Gritzner Standeserhebungen und Gnaden Acte Deutscher Landesfursten wahrend der letzten drei Jahrhunderte Band 1 Anhalt bis Bayern mit Register C A Starke Gorlitz 1880 Siegrid Jahns Reichskammergericht und seine Richter Verfassung und Struktur eines hochsten Gerichts im Alten Reich Aus der Reihe Quellen und Forschungen zur hochsten Gerichtbarkeit im Alten Reich Band II Biographien Koln 2003 Nils Jorn Johann von Ulmenstein und Christian von Nettelbladt Zwei Assessoren aus Norddeutschland am Wetzlarer Reichskammergericht In Die Integration des sudlichen ostseeraumes in das Alte Reich Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2000 S 143 184 Elias von Steinmeyer Hrsg Die Matrikel der Universitat Altdorf 1700 1749 Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Wurzburg 1912 urn nbn de hbz 061 1 103080 Adolf Rentschler Die Kirchherrenfamilie Gruckler in Neubulach Ein Gang durch die Geschichte eines ausgestorbenen Burgergeschlechts in funf Jahrhunderten In Blatter fur Wurttembergische Familienkunde Band 1 1921 25 S 117 126 Wilhelm Sauer Ulmenstein Friedrich Wilhelm Albrecht von In Allgemeine Deutsche Biographie Band 39 1895 S 207 209 deutsche biographie de abgerufen am 21 Juli 2022 Weblinks BearbeitenCatalogus Bibliothecae Selectae Viri Perillustris atque Excellentissimi B Joannis L B ab Ulmenstein Judicii Supremi Camerae Imperialis Assessoris Meritissimi D 10 Aprilis et seqq 1752 Wetzlar 1752 Qvondam Camerae Imperialis Assessoris Tractatus Jvris Pvblici de Jvre Praedestandi Assessorem in Camera Imperialos Cvi Nvnc Assessit Catalogvs Personarvm Collegii Cameralis Ab Anno MDCLIV atque MDCCLXV Wetzlar 1765 kalliope verbund info Johann von Ulmenstein Reichskammergerichtsassessor Succession der Klagerin im Nachlass ihren ersten Ehemannes Hessisches Hauptstaatsarchiv HHStAW Bestand RKG Nr Nachweis Pertinenzbestand RGK Heiliges Romisches Reich Hrsg Des Kaiserlichen und Reichscammer Gerichts Kalender Frankfurt am Main 1736 1800 resolver sub uni goettingen de Aufnahme des Kammergerichtsassessors v Ulmenstein zu der Schwabischen Ritterschaft 1736 1738 Akte aus dem Bestand der Ritterschaft Hegau 123 Landesarchiv Baden Wurttemberg Generallandesarchiv Karlsruhe Signatur 123 Nr 807 Vorsignatur 0203Einzelnachweise Bearbeiten Siegrid Jahns Reichskammergericht und seine Richter Teil II Band 2 Koln 2003 S 1354 A Rentschler Die Kirchenherrenfamilie Gruckler in Neubulach In Blatter fur Wurttembergische Familienkunde 1 1921 1925 H 7 S 117 126 a b Wilhelm Sauer Ulmenstein Friedrich Wilhelm Albrecht von In Allgemeine Deutsche Biographie Band 39 1895 S 207 209 deutsche biographie de abgerufen am 21 Juli 2022 Elias von Steinmeyer Hrsg Die Matrikel der Universitat Altdorf 1700 1749 Wurzburg 1912 Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte urn nbn de hbz 061 1 103080 Siegrid Jahns Reichskammergericht und seine Richter 2003 Band 2 S 1355 Siegrid Jahns Reichskammergericht und seine Richter Teil II Band 2 2003 S 1357 Nils Jorn Johann von Ulmenstein und Christian Nettelbladt Zwei Assessoren aus Norddeutschland am Wetzlarer Reichskammergericht In Die Integration des Sudlichen Ostseeraums in das Alte Reich Koln u a 2000 S 161 u S 181 Siegrid Jahns Reichskammergericht und seine Richter Band II 2003 S 1359 1360 Hierzu die Akte aus dem Bestand 123 Ritterkanton Hegau 1400 1807 Aufnahme des Kammergerichtsassessors v Ulmenstein bei der Schwabischen Ritterschaft 1736 1738 Signatur 123 Nr 807 Vorsignatur 0203 Landesarchiv Baden Wurttemberg Generallandesarchiv Karlsruhe landesarchiv bw de Siegrid Jahns Reichskammergericht und seine Richter Band 2 S 1351 Siegrid Jahns Reichskammergericht und seine Richter Band II S 1362 Dazu Maximilian Gritzner Standeserhebungen Gorlitz 1880 S 122 Catalogus Bibliothecae Selectae Viri Perillustris atque Excellentissmi B Joannis L B ab Ulmenstein Judicii Supremi Camerae Imperialis Assessoris Meritissimi D 10 Aprilis et seqq 1752 Wetzlar 1752 So Jahns Reichskammergericht und seine Richter Band 2 S 1353 Dazu Jahns Reichskammergericht und seine Richter Band 2 S 1356 Dazu Sigrid Jahns Reichskammergericht und seine Richter Band 2 S 1355 Qvondam Camerae Imperialis Assessoris Tractatus Jvris Pvblici De Jvre Praesentandi Assessorem In Camera Imperiali Cvi Nvnc Accessit Catalogvs Personarvm Collegii Cameralis Ab Anno MDCLIV usque MDCCLXV Wetzlar 1765Normdaten Person GND 101488831 lobid OGND AKS VIAF 22505921 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ulmenstein Johann vonALTERNATIVNAMEN Ulmenstein Johannes vonKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 19 Oktober 1695GEBURTSORT ElchingenSTERBEDATUM 21 November 1751STERBEORT Wetzlar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann von Ulmenstein amp oldid 237715378