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Johann Kaspar Mertz eigentlich Caspar Joseph Mertz 1 17 August 1806 in Pressburg heute Bratislava 14 Oktober 1856 in Wien war ein osterreichischer Komponist und Gitarrist der Romantik J K Mertz Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Stil 3 Werke 4 Historische Verweise 5 Literatur 6 Diskografie 7 Weblinks 8 AnmerkungenBiografie BearbeitenCaspar Mertz wuchs in einer armen Familie auf Bereits mit 12 Jahren gab er Gitarren und Flotenunterricht In Wien wo er seit Herbst 1840 lebte und als geschatzter Gitarrenvirtuose auftrat war Mertz als Lehrer wie als Konzertmusiker tatig In Dresden lernte Mertz die Pianistin Josephine Plantin kennen die er im Dezember des Jahres 1842 heiratete Sein Wirken in Wien ereignete sich vor dem Hintergrund des allgemeinen Verfalls des offentlichen Interesses an der Gitarre in Wien Die Lebensbedingungen in Wien waren fur das Ehepaar Mertz daher sehr schwierig und von wirtschaftlichen Schwierigkeiten gepragt In einer Biografie uber Mertz die Josephine Mertz 1902 in der Zeitschrift Der Guitarrefreund verfasste wird Johann Dubez 1828 1891 als Schuler genannt Die zeitgenossischen Kritiken der Konzerte des C J Mertz kommen zu unterschiedlichen Bewertungen Einerseits wirkten immer noch die Konzerte Regondis der Jahre 1840 41 nach was Mertz Wirken einem hohen Massstab aussetzte Andererseits gab es kaum eine Kritik die nicht die Gitarre als undankbares Instrument darstellte Eine professionelle den Lebensunterhalt sichernde Existenz als Konzertmusiker war vor diesem Hintergrund kaum moglich So war die Existenz vor allem aus der Unterrichtstatigkeit heraus zu sichern was auch die Notwendigkeit einschloss Zither und Flote zu unterrichten Gleichwohl waren Mertz und Dubez die einzigen namhaften Vertreter der Gitarre in Wien der zweiten Jahrhunderthalfte Mertz blieb in der Geschichte der Gitarre als Komponist prasent insbesondere die Wiederbelebung der Gitarre um 1900 hat sich seiner Werke angenommen Im Jahre 1846 erkrankte Mertz Josephine Mertz verkaufte nach dem Tode ihres Mannes dessen Manuskripte und Instrumente Zahlreiche Werke kamen so in den Besitz des schwedischen Ingenieurs Carl Oscar Boije af Gennas der das Material nach seinem Tode der Schwedischen Musiksammlung Statens Musikbibliotek uberliess Kurz bevor Mertz im Jahre 1856 nach schwerer Krankheit starb gewann er knapp vor Napoleon Coste den Brusseler Gitarren Kompositionswettbewerb 2 Stil BearbeitenSeine Gitarrenkompositionen haben Ahnlichkeit mit Frederic Chopins Felix Mendelssohn Bartholdys und Robert Schumanns Klaviermusik Im Gegensatz dazu folgten viele seiner Zeitgenossen zum Beispiel Fernando Sor und Dionisio Aguado Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn Neben seinen Eigenkompositionen zahlen zu Mertz Werk auch Bearbeitungen von Stucken anderer Komponisten So verarbeitete er einige Schubert Lieder sowie mehrere Opernarien zu Stucken fur Gitarre solo Als Gitarrist verwendete Mertz Instrumente mit erweitertem Tonumfang In den fruhen 1840er Jahren spielte er zunachst eine achtsaitige spater eine zehnsaitige Gitarre deren zusatzliche Saiten mit der Stimmung D C H A den Tonumfang nach unten diatonisch erganzten Diese zusatzlichen Saiten verliefen neben dem Gitarrenhals und wurden also nur leer gespielt und nicht gegriffen Werke BearbeitenFur eine Gitarre Nachtviolen Op 2 Nocturne Op 4 Nr 1 Bardenklange Op 13 darunter Nr 3 Capriccio und Nr 7 Variations mignonnes Concertino Elegie Fantasie Hongroise Fantasie Originale Fantasy on Weber s Last Thoughts Harmonie du Soir Introduction et Rondo Brillant Op 11 Landler op 9 La Rimembranza Le Carneval de Venice Op 6 Le Gondolier Le Romantique Les Adieux Pensee Fugitive Pianto dell Amante SchubertliederFur zwei Gitarren 3 Trauerlieder Nanien Barcarole Impromptu Tarantelle Unruhe Vespergang Wasserfahrt am Traunsee Erinnerungen an Ungarn I II Standchen Mazurka Deutsche Weise Vespergesang La Rage Grande Fantaisie concertanteFur Mandoline und Gitarre Chanson sans ParoleHistorische Verweise Bearbeiten J K und Josephine Mertz Ersterer ein Guitarre Virtuose Letztere seine Gemalin eine treffliche Pianistin und in Wien wo sie lebt vornehmlich fur den Unterricht sehr gesucht Mertz der erst vor wenigen Jahren etwa 1860 gestorben ist ein geborener Pressburger der Sohn eines dortigen Burgers In seiner Vaterstadt erhielt er die erste Ausbildung im Violin Violoncell und Guitarrespielen dann spater bildete er sich selbst fort und vervollkommnete sich so sehr dass er in den Monat Akademien des Pressburger Kirchenvereins dessen Mitglied er war offentlich auftrat und grossen Beifall erntete Am 27 September 1840 spielte er in Pressburg zum letzten Male dann trat er seine erste Kunstreise nach Wien und als er dort sehr gefiel in s Ausland an wo sein Spiel gleichfalls Anerkennung fand Nun kehrte er nach Wien zuruck wo er wie auch seine Frau Unterricht in der Musik ertheilte M mochte als er starb etwa 50 Jahre alt geworden sein Er hat auch Einiges fur sein Instrument componirt Die Original Compositionen sind ohne Werth hingegen hat er beliebte Tonstucke insbesondere aus Opern fur sein Instrument gesetzt und ein Opern Revue Ausgewahlte Melodien fur die Guitarre welche an vierzig Nummern zahlt herausgegeben Vor Jahren veroffentlichte er eine Guitarrenschule welche von Kennern als seine verdienstlichste Arbeit bezeichnet wird Von seinen ubrigen Compositionen waren noch anzufuhren Nachtviolen Eine Reihe origineller melodischer Satze 0p 2 Cyanen als Folge der Nachtviolen Op 5 Sechs Schubert sche Lieder fur Guitarre ubertragen Barden Klange Original Compositionen Op 13 Nr 1 13 Portefeuille fur Guitarrespieler Leichte effectvolle Unterhaltungsstucke in Form kleiner Phantasien Heft 1 18 Op 16 Kukuk Musikalische Rundschau Kurze Unterhaltungsstucke volksthumliche Melodien verschiedener Lander u s w Fur die Guitarre leicht spielbar eingerichtet und mit Fingersatz versehen Heft 1 12 Auch seine Witwe welche in Wien vom Lectionengeben lebt hat sich in der Komposition versucht und im Jahre 1860 ist eine Polka des Gnomes fur Pianoforte zu zwei Handen von ihr bei Gloggl in Wien erschienen Allgemeine Wiener Musik Zeitung Von Dr Aug Schmidt Wien 4 II Jahrg 1842 Nr 137 u 142 S 570 Frankl L U Dr Sonntagsblatter Wien gr 8 II Jahrg 1843 S 332 3 Gazette musicale de Paris Published by Gazette musicale de Paris 1857 1 2 Wiener Allgemeine Musik Zeitung Von August Schmidt Ferdinand Luib Veroffentlicht von A Strauss 1841 Allgemeiner musikalischer Anzeiger Von Ignaz Franz Castelli Veroffentlicht von Hof und Haslinger 1840Literatur BearbeitenStefan Hackl Die Gitarre in Osterreich Von Abate Costa bis Zykan StudienVerlag Innsbruck Wien Bozen 2011 ISBN 978 3 7065 4980 6 Masami Kimura Johann K oder Josef K Mertz In nova giulianiad Band 3 1986 Nr 9 10 Masami Kimura Historical aspects of the name J K Mertz DGA Editions catalog number 501 digital edition Extract 3 2021 DigitalGuitarArchive com Monika Kornberger Mertz Ehepaar In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Astrid Stempnik Concertino oder Trois Morceaux Der 1 Preis im Makarov Wettbewerb 1856 Zur Frage der letzten Komposition von Johann Kaspar Mertz In Gitarre amp Laute Band 4 1982 Nr 1 S 25 33 Astrid Stempnik Caspar Joseph Mertz Leben und Werk des letzten Gitarristen im osterreichischen Biedermeier Peter Lang Verlag Frankfurt 1990 ISBN 3 631 41801 9 zugleich Dissertation Freie Universitat Berlin Constantin von Wurzbach Mertz J K und Josephine In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 17 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1867 S 412 f Digitalisat Diskografie BearbeitenCaspar Joseph Mertz Guitar Duos Sonja Prunnbauer und Johannes Tappert auf historischen Gitarren Titel Wasserfahrt am Traunsee Barcarole Erinnerung an Ungarn I II Tarantelle Nanien Unruhe Standchen Mazurka Deutsche Weise Vespergesang Grande Fantaisie concertante La Rage Musikproduktion Dabringhaus amp Grimm MDG Scene 603 1139 2 2002 Johann Kaspar Mertz Bardenklange Op 13 Adam Holzmann Guitar NAXOS 8 554556 Caspar Joseph Mertz Barden Klange Graziano Salvoni Guitar BRILLIANT Classics 94473 Mertz Fantasias for solo guitar Giuseppe Chiaramonte Guitar BRILLIANT Classics 95722 2019Weblinks BearbeitenNoten und Audiodateien von Johann Kaspar Mertz im International Music Score Library Project Informationen uber die Gitarre in Wien nach 1850 und Johann Dubez von Michael Sieberichs Nau PDF Datei 85 kB Manuskripte in der Schwedischen Musiksammlung in StockholmAnmerkungen Bearbeiten Nach Astrid Stempnik Dissertation 1990 sind die Vornamen Johann Kaspar nicht korrekt Nach dem Pressburger Taufregister hatte der Mertz den Namen Caspar Joseph erhalten Anfangs unterzeichnete er seine Kompositionen mit C Mertz spater auch mit J C Mertz Soweit bekannt unterzeichnete er niemals mit ausgeschriebenen Vornamen Der Name Johann hat sich wohl erst im 20 Jahrhundert als Fehler eingeschlichen er steht sogar in vielen Notenausgaben und auf Covern von CDs Aus verschiedenen Publikationen sind folgende Namensvarianten bekannt Johann Kaspar Caspar Joseph und Joseph Caspar sein fruh verstorbener Bruder hiess so Astrid Stempnik Concertino oder Trois Morceaux Der 1 Preis im Makarov Wettbewerb 1856 Zur Frage der letzten Komposition von Johann Kaspar Mertz In Gitarre amp Laute Band 4 1982 Nr 1 S 25 33 hier S 25 Constantin von Wurzbach J K und Josephine Mertz Nr 2 In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 17 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1867 S 412 f Digitalisat Normdaten Person GND 118934503 lobid OGND AKS LCCN n82139112 VIAF 46947173 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mertz Johann KasparKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Komponist und GitarristGEBURTSDATUM 17 August 1806GEBURTSORT PressburgSTERBEDATUM 14 Oktober 1856STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Kaspar Mertz amp oldid 238491632