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Napoleon Coste gesprochen cost gemass Geburtsurkunde vom achten Messidor des 13 Jahres der Republik Claude Antoine Jean George Napoleon Coste 1 27 Juni 1805 in Amondans Departement Doubs 17 Februar 1883 in Paris war ein franzosischer Gitarrist Gitarrenlehrer und Komponist Er bereicherte die Gitarrenliteratur durch die konsequente Entwicklung der polyphonen Moglichkeiten der Gitarre und war ein herausragender Vertreter der romantischen Epoche der Gitarre Napoleon Coste um 1870 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Coste als Komponist 3 Bedeutung 4 Werke und Werkausgaben 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenNapoleon Coste wurde 1805 im franzosischen Jura in der Nahe der Grenze zur Schweiz geboren Die Familie Coste zog 1809 nach Ornans um Sein Vater Jean Francois Coste 23 April 1754 in Cleron Doubs 12 April 1835 Burgermeister 1803 1807 von Amondans und Hauptmann in der der franzosischen Armee sah fur den Sohn eine militarische Karriere vor Dieser Plan wurde nach einer schweren Erkrankung des Sohns im Alter von elf Jahren aufgegeben Die ersten Gitarrenstunden erhielt Napoleon mit sechs Jahren von seiner Mutter Anne Pierrette geborene Deneria 1766 2 Vor 1815 zog die Familie nach Valenciennes im Norden Frankreichs um Dort erteilte Coste mit 18 Jahren Gitarrenunterricht und gab erste Konzerte bei der ortlichen Philharmonischen Gesellschaft Nach Fritz Buek fuhrte er 1828 zusammen mit dem Gitarrenvirtuosen Luigi Sagrini die Variazioni concertanti Op 130 von Mauro Giuliani auf 1830 zog Coste nach Paris dem damaligen Zentrum der Gitarrenmusik wo in dieser Zeit eine regelrechte guitaromanie 3 eine Begeisterung fur das Instrument aufgekommen war Dort nahm er Unterricht in Harmonielehre Kontrapunkt und Komposition und kam in Kontakt zu den Klassikern unter den Gitarristen Dionisio Aguado Matteo Carcassi Ferdinando Carulli und insbesondere Fernando Sor bei dem er studierte Ende der 1830er Jahre begann Coste mit Komposition Erste Werke konnte er bei Richault und anderen Verlegern herausbringen Allerdings sank nach 1840 die Popularitat der Gitarre zugunsten des Klaviers Ausserdem stellten Costes Werke haufig hohe technische Anforderungen was die Verkaufsauflagen ebenfalls begrenzte Deshalb musste er seine Werke bald im Selbstverlag veroffentlichen 1856 gewann Coste bei einem europaweiten Kompositionswettbewerb fur Gitarre in Brussel den zweiten Preis hinter Johann Kaspar Mertz 1863 musste er seine Konzerttatigkeit aufgeben Er brach sich beim Sturz auf einer Treppe den rechten Arm woraufhin seine rechte Hand an Beweglichkeit einbusste Coste musste sich auf Komposition und Unterricht beschranken und war zum Lebensunterhalt auch auf eine Anstellung als Angestellter bei der Pariser Stadtverwaltung angewiesen 1883 starb Coste in Paris Coste als Komponist Bearbeiten nbsp Costes Ausgabe der Methode von Fernando Sor mit einem Bild eines HeptachordeCostes Kompositionen sind vom Einfluss seines Lehrers und Freundes Fernando Sor gepragt und zeichnen sich durch eine konsequente Mehrstimmigkeit in der Melodiefuhrung aus Haufig sind die Melodien in zwei drei oder sogar vier Stimmen kontrapunktisch ausgefuhrt Seine musikalischen Formen sind neben Walzern Menuetten Rondos und Sonaten oft freie Fantasien Im Stil der Romantik beziehen sich seine Kompositionen haufig auf Landschaften Souvenir de Flandres Le Passage des Alpes Le Zuyderzee u a Jahreszeiten oder besondere Stimmungen Marche funebre Trauermarsch Wie viele andere Komponisten arrangierte er zeitgenossische Opernarien teils mit Variationen fur sein Instrument Coste komponierte rund 60 Werke fur Gitarre und fur Kammermusik sowie Lieder mit Gitarrenbegleitung Davon sind 53 mit Opusnummern veroffentlicht worden Ein Teil ist fur 7 saitige Gitarre geschrieben mit einer zusatzlichen meist freischwingenden tiefen D Saite die gelegentlich auch nach C gestimmt wurde Die Beschaftigung mit der 7 saitige Gitarre Coste nannte seine Gitarre laut Zuth Heptachorda 4 geht auf die Zusammenarbeit mit dem Pariser Gitarrenbauer Rene Francois Lacote zuruck der 1835 ein solches Instrument Heptachorde nach Costes Vorgaben baute 1845 gab Coste Fernando Sors Gitarrenschule redigiert und erweitert heraus Er verzichtete auf Sors umfangreiche theoretische Begrundungen seiner Spielweise die teilweise der Erwiderung auf zeitgenossische Kritiken gedient hatten und erganzte die Schule um zahlreiche eigene musikalische Beispiele Ausserdem fugte er sechs Stucke des franzosischen Barockgitarristen Robert de Visee eine nach Schwierigkeit geordnete zum Teil stark bearbeitete 5 Auswahl von 26 Etuden aus Sors Etudenwerken Op 6 29 31 und 35 sowie eine Erlauterung des Spiels auf der 7 saitigen Gitarre an Bedeutung BearbeitenDer Ruckgang des Interesses an der Gitarre in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts fuhrte auch dazu dass Costes Werke insbesondere die technisch schwierigen Stucke in Vergessenheit gerieten Einzelne Werke wurden nach Costes Tod allerdings auch in Deutschland wiederholt neu herausgegeben und blieben dadurch in der Gitarrenliteratur lebendig Dazu zahlten Feuilles d automne op 41 12 Valses Herbstblatter 12 Walzer Recreation du Guitariste op 51 Le Livre d Or du Guitariste Das goldene Buch des Gitarristen op 52 Arrangements von Melodien von Robert de Visee Mozart Haydn Beethoven u a fur Gitarre und insbesondere die 1872 entstandenen 25 Etudes op 38 fur die fortgeschrittene bis virtuose Gitarrentechnik Dieses Werk gilt bis heute als eine der besten Sammlungen von Konzertetuden Seit den letzten Jahren des 20 Jahrhunderts spielen Gitarristen vermehrt Werke Costes bei Konzerten und Aufnahmen Werke und Werkausgaben BearbeitenNapoleon Coste The Guitar Works Faksimile Ausgabe Vol I IX herausgegeben von Simon Wynberg Editions Chanterelle Monaco 1981 1983 Fernando Sor Napoleon Coste Methode complete pour la Guitare par Ferdinand Sor redigee et augmentee par N Coste Paris 1845 1851 25 Etuden op 38 Neuausgabe durch Hans Michael Koch Schott Mainz Gitarren Archiv Band 34 Livre d or Das goldene Buch des Gitarristen op 52 37 beliebte Stucke von Mozart Haydn Beethoven Weber Handel Donizetti Couperin Visee u a Hrsg von Meier B Schott s Sohne Mainz Gitarren Archiv Band 14 Literatur BearbeitenFritz Buek Die Gitarre und ihre Meister Berlin 1926 Konrad Ragossnig Handbuch der Gitarre und Laute Mainz 2003 H Radke Coste Napoleon In Die Musik in Geschichte und Gegenwart Band XV Supplement hrsg von Friedrich Blume Kassel und Basel 1956 Spalte 1616 f Brian Jeffery Napoleon Costes Jugend In Gitarre amp Laute 4 1982 Heft 5 S 252 256 Simon Wynberg zur Rettung Napoleon Costes In Gitarre amp Laute 3 1981 Heft 5 S 29 38 Weblinks BearbeitenMethode complete pour la Guitare par Ferdinand Sor redigee et augmentee de nombreux exemples et lecons suivi d une notice sur la 7e corde par N Coste PDF 4 2 MB FacsimileAnmerkungen Bearbeiten Brian Jeffery Napoleon Costes Jugend In Gitarre amp Laute 4 1982 Heft 5 S 252 256 hier S 254 f Brian Jeffery Napoleon Costes Jugend In Gitarre amp Laute 4 1982 Heft 5 S 252 256 hier S 253 256 Zur Guitaromanie Gitarrenwahn vergleiche auch die 1825 mit La Guitaromanie betitelten funf Lithographien von Charles de Marescot in der Pariser Bibliotheque Nationale Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Anton Goll Wien 1926 1928 S 139 Erik Stenstadvold Napoleon Costes Beitrag zu den 20 Etuden von Fernando Sor In Gitarre amp Laute 6 1984 Heft 3 S 14 17 Normdaten Person GND 123994810 lobid OGND AKS LCCN n82063843 VIAF 74037169 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Coste NapoleonKURZBESCHREIBUNG franzosischer Gitarrist und KomponistGEBURTSDATUM 27 Juni 1805GEBURTSORT Amondans Departement Doubs STERBEDATUM 17 Februar 1883STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Napoleon Coste amp oldid 234629766