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Johann Joseph Oppel 3 Juni 1815 in Frankfurt am Main 27 April 1894 ebenda war ein deutscher Padagoge Physiker und Sprachwissenschaftler Er gilt als Begrunder der wissenschaftlichen Erforschung der Frankfurter Mundart Seine Arbeiten bildeten eine wesentliche Grundlage fur das zwischen 1971 und 1985 herausgegebene Frankfurter Worterbuch Zu Lebzeiten war er vor allem fur seine Forschungen zur physiologischen Optik bekannt 1854 pragte er den Begriff geometrisch optische Tauschung und beschrieb als erster die nach ihm benannte Oppel Kundt Tauschung Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenOppel entstammte dem Frankfurter Zweig einer 1813 aus Schlesien uber Bayreuth nach Frankfurt eingewanderten Familie Sein Vater war der Schneidermeister Johann Friedrich Oppel 1776 1865 seine jungeren Bruder der Schriftsteller Karl Oppel und der Organist Wigand Oppel Joseph Oppel besuchte von 1827 bis 1833 das Stadtische Gymnasium und studierte anschliessend Theologie und Philologie spater Mathematik und Naturwissenschaften an den Universitaten Giessen und Leipzig wo er zum Dr phil promoviert wurde 1845 wurde er Lehrer fur Physik und Mathematik am Frankfurter Gymnasium ab 1859 mit dem Titel Professor Er war Mitglied des Physikalischen Vereins und pragte 1854 den Begriff geometrisch optische Tauschung in einer Veroffentlichung in der er als erster die nach ihm benannte Oppel Kundt Tauschung beschrieb 1 Hermann von Helmholtz zitierte in der zweiten Auflage seines Handbuch der physiologischen Optik 24 Arbeiten Oppels 2 Andere seiner Arbeiten beschaftigten sich mit akustischen Beobachtungen so beispielsweise einem Phanomen am Auspuffgerausch einer Dampflokomotive beim Passieren eines Bahnubergangs 1864 oder mit der Akustik des Kuckucksrufes 1871 2 Ab 1839 erforschte Oppel die lexikalischen grammatikalischen und phonetischen Grundlagen der Frankfurter Mundart die damals in allen gesellschaftlichen Schichten der Stadt gesprochen wurde Seine Materialien umfassten schliesslich 88 Faszikel von jeweils ungefahr 16 Seiten Die Aufzeichnungen notierte er in einer eigenen Lautschrift mit denen er insbesondere den genauen Klang der Frankfurter Vokale dokumentierte wie sie um die Mitte des 19 Jahrhunderts gesprochen wurden Die zahlreichen Frankfurter Redewendungen die er vorfand klassifizierte er nach den verschiedenen Formen der Mundart darunter Amtsdialekt Halbdialekt Vorstadtdialekt und judisch frankfurterisch Seine umfangreichen und philologisch exakten Forschungen veroffentlichte er zu Lebzeiten nur auszugsweise unter anderem mehrere Artikel in den Didaskalia Bei seinem Tod war das 1334 Seiten starke Manuskript des Frankfurter Idiotikons noch unvollendet Seine Nachfahren ubergaben es 1918 dem Frankfurter Stadtarchiv Neben den Forschungen von Hans Ludwig Rauh bildet es die massgebliche Grundlage fur das zwischen 1971 und 1985 in 14 Lieferungen erschienene Frankfurter Worterbuch Oppel war zeitweise ehrenamtlicher Seelsorger am Senckenbergischen Burger und Beisassen Hospital und Nachmittagsprediger an der Katharinenkirche 3 Auch Oppels jungere Bruder hatten bedeutende Rollen im Frankfurter Schul und Musikwesen des 19 Jahrhunderts Karl Oppel war Lehrer an der Weissfrauenschule spater an der Musterschule Wigand Oppel 6 Dezember 1822 in Frankfurt am Main 17 April 1886 ebenda war als Musikpadagoge 1860 Mitbegrunder der Frankfurter Musikschule und wirkte als Organist an der Katharinenkirche Literatur BearbeitenWolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 109 Weblinks BearbeitenFrankfurterisch Zum Frankfurter StadtdialektEinzelnachweise Bearbeiten J J Oppel Ueber geometrischoptische Tauschungen Zweite Nachlese In Jahres Bericht des physikalischen Vereins zu Frankfurt am Main 1854 1855 S 37 47 a b David Phillips Nicholas J Wade The elusive Johann Joseph Oppel 1815 1894 In Perception Band 43 2014 S 869 872 doi 10 1068 p7800 Online Staats Kalender der Freien Stadt Frankfurt 1846 108 Jahrgang Mit Privilegium Hohen Senats Georg Friedrich Krugs Verlags Buchhandlung Frankfurt am Main 1846 S 73 Online in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 118855026 lobid OGND AKS VIAF 3268335 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oppel Johann JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und SprachwissenschaftlerGEBURTSDATUM 3 Juni 1815GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 27 April 1894STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Joseph Oppel amp oldid 232337273