www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Heinrich Roos 29 September 1631 in Otterberg 3 Oktober 1685 in Frankfurt am Main war ein deutscher Maler und Graphiker Er gilt als einer der bedeutendsten Tiermaler des ausgehenden 17 Jahrhunderts Selbstportrat des Johann Heinrich Roos 1682 Herzog Anton Ulrich Museum Braunschweig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auktionen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRoos wurde als Sohn eines Malers bzw Anstreichers geboren und am 27 Oktober in Reipoltskirchen lutherisch getauft Im Laufe der Kriegswirren verschlug es die Familie zunachst nach Zweibrucken und spater an den Niederrhein 1647 begann Roos in Amsterdam eine Lehre beim Historienmaler Guilliam Dujardin Dort hatte er Kontakt mit dessen Sohn Karel der ihm einen Stil nahebringt der Beeinflusst von den Werken des Nicolaes Berchem und Reisen nach Italien und Frankreich gepragt war Ein weiterer Lehrer war vermutlich Cornelis de Bie dessen Werk heute weitgehend unbekannt ist Auch der Tier und Bildnismaler Barend Graat wird als Lehrer genannt 1651 52 verliess Roos die Niederlande Die haufige Verwendung italienischer Motive in seinem Werk lasst die allerdings unbelegte Vermutung zu dass er nach Italien reiste Ab 1653 arbeitete er zusammen mit seinem Bruder Theodor Roos in Mainz Etwa ein Jahr spater folgten die Bruder einem Ruf an den Hof des Landgrafen Ernst I Hessen Rheinfels Rotenburg Es entstanden Bilder mit religioser Thematik Neben Werken mit biblischen Themen schuf Roos in dieser Zeit auch Bildnisse So portratierte er 1663 den Kurfursten Johann Philipp von Schonborn in Mainz 1664 stellte Kurfurst Carl Ludwig Roos als Hofmaler in Heidelberg an Neben der Anfertigung von Portrat und Landschaftsbildern gehorte es zu den Aufgaben eines Kurpfalzischen Hofmalers die Restaurierung alterer Gemalde und Anstreicharbeiten zu beaufsichtigen Im Oktober 1667 zog Roos mit Frau und ihren gemeinsamen Kindern nach Frankfurt am Main und liess sich dort als Maler nieder In kurzer Zeit hatte er grossen Erfolg bei den Frankfurter Patriziern Johann Heinrich Roos starb im Jahr 1685 im Alter von 54 Jahren an den Folgen der Verletzungen die er sich am Tag zuvor beim Brand seines Hauses auf der Zeil in Frankfurt zugezogen hatte Er hatte 1656 in St Goar die Pfarrerstochter Anna Emmerich geheiratet die ihm folgende Kinder gebar Philipp Peter 1657 der spater unter dem Namen Rosa da Tivoli als Tiermaler Bekanntheit erlangte Maria Ester 1662 Johann Melchior 1663 Johanna Ester 1666 Susanna Barbara 1668 Franz Peter 1672 und Peter 1675 Philipp Peter Roos und Johann Melchior Roos sowie seine Urenkel Joseph Roos und Friedrich Muller 1 waren bekannte Maler ihrer Zeit Johann Heinrich Roos war der Bruder des Malers Theodor Roos Werk Bearbeiten nbsp Landschaft in Morgenstimmung 1669 nbsp Landschaft mit Tempelruine in Abendstimmung 1669 nbsp Zigeunerlager in einer romischen Ruine 1671 Stadelsches KunstinstitutJohann Heinrich Roos schulte sich spatestens seit seiner Lehre in Amsterdam regelmassig vor der Natur Seine zahlreichen Skizzenbucher sind gefullt mit Zeichnungen von Landschaften und immer wieder von Weidevieh und Hirtenszenen Hauptsachlich am Beginn seiner kunstlerischen Laufbahn beschaftigte sich Johann Heinrich Roos mit religiosen Themen Bei seinen Zeitgenossen wie Joachim von Sandrart und Henrich Sebastian Husgen wurde jedoch seine Meisterschaft fur seine einfuhlsamen Portrats und vor allem fur seine Landschaften mit ausgezeichneten Tierdarstellungen hervorgehoben Roos gilt als einer der bedeutendsten deutschen Tiermaler des ausgehenden 17 Jahrhunderts Stilistisch setzte er den niederlandischen Realismus in Deutschland fort Auffallig ist seine Darstellung von Tierkorpern die er haufig in eher ungewohnlichen Stellungen wie Ruckenansichten festhielt In der Regel folgte er mit einem diagonalen Bildaufbau fast immer demselben Kompositionsprinzip und fullt es abwechslungsreich mit Variationen von Tier und Landschaftsdarstellungen Die architektonischen Elemente seiner Landschaften entnahm er eigenen Skizzen unter anderem des Rheintals und Heidelberg und Stichen von antiken Ruinen die damals zur Grundausstattung einer Malerwerkstatt gehorten Seit 1660 setzte Roos seine zeichnerischen Fahigkeiten auch in der Radierung um Von ihm sind 39 Blatter bekannt Sie bilden meist Serien die zwischen 1660 und 1671 entstanden sind Eine Auswahl an Museen die Werke von Johann Heinrich Roos besitzen Kunsthistorisches Museum Wien Gemaldegalerie Berlin Alte Pinakothek Munchen Staatliche Kunstsammlungen Dresden Galerie Alter Meister Stadelsches Kunstinstitut Frankfurt Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern Niedersachsisches Landesmuseum Hannover und LWL Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte in Munster Auktionen Bearbeiten1825 in Nurnberg Eine Ziege mit ihren Jungen liegt bey einem Gemauer neben ihr steht ein Bock in einem Stammbuch gezeichnet 2 Literatur BearbeitenJoseph Eduard Wessely Roos Johann Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 144 f Hermann Jedding Der Tiermaler Johann Heinrich Roos Studien zur deutschen Kunstgeschichte Band 311 mit einer umfassenden Bibliographie fur die Zeit von 1660 bis 1951 Strasbourg und Kehl 1955 Der Tiermaler Johann Heinrich Roos 1631 1685 Gemalde Zeichnungen Druckgraphik Zum 300 Todestag Ausst Kat Pfalzgalerie Kaiserslautern Theodor Zink Museum Kaiserslautern 1985 Text G Fiedler Bender H Jedding E Hubala H Steinebrei W Stolte Kaiserslautern 1985 Roos Eine deutsche Kunstlerfamilie des 17 Jahrhunderts Verzeichnis samtlicher Zeichnungen und Radierungen von Johann Heinrich Theodor Philipp Peter Johann Melchior Franz und Peter Roos im Besitz des Berliner Kupferstichkabinetts Ausst Kat Staatliche Museen Preussischer Kulturbesitz Berlin 1986 87 Bearbeitung Margarete Jarchow Berlin 1986 Die Malerfamilie Roos in Deutschland Ausst Kat Staatliches Museum Schwerin Kunstsammlungen Schlosser und Garten 1997 Hrsg Kornelia von Berswordt Wallrabe Text und wiss Bearbeitung Kristina Hegner Schwerin 1997 Hermann Jedding Johann Heinrich Roos Werke einer Pfalzer Tiermalerfamilie in den Galerien Europas Philipp von Zabern Mainz 1998 Johann Heinrich Roos Druckgraphik Ausst Kat online Pfalzgalerie Kaiserslautern 2006 Hrsg Pfalzgalerie Kaiserslautern Bearbeitung Hanneke Heinemann Kaiserslautern 2006 PDF Memento vom 9 Juli 2007 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Heinrich Roos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann Heinrich Roos im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Johann Heinrich Roos bei Zeno org Gedenkseite auf der Homepage des Kunstlers Michael SeylEinzelnachweise Bearbeiten Siegmund Thos Kossel Ansichten des Malers Friedrich Muller 1749 1825 Saarbrucker Beitrage zur Literaturwissenschaft 41 Rohrig St Ingbert 1993 S 47 VERZEICHNISS UBER DAS v DERSCHAUISCHE Kunstkabinett zu NURNBERG Nurnberg bei dem verpflichteten Auctionator Schmidmer 1825 250 S Verzeichniss der seltenen Kunst Sammlungen 1825 Google Books online S 71 und 72 46 Normdaten Person GND 118749625 lobid OGND AKS LCCN n85354772 VIAF 39647404 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Roos Johann HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GraphikerGEBURTSDATUM 29 September 1631GEBURTSORT OtterbergSTERBEDATUM 3 Oktober 1685STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich Roos amp oldid 224066347