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Johann Heinrich Rahn auch Hans Heinrich Rahn latinisiert Rhonius 10 Marz 1622 in Toss heute Winterthur 25 Mai 1676 in Zurich war ein Schweizer Mathematiker Er ist bekannt fur seine Teutsche Algebra in der erstmals das Geteiltzeichen in gedruckter Form erscheint Johann Heinrich Rahn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenEr war der Sohn des Hans Heinrich Rahn 1593 1669 damals Amtmann in Toss spater 1655 1669 Burgermeister von Zurich und der Ursula Escher vom Glas 1591 1663 Sein Onkel Hans Rudolf Rahn 1595 1655 war ebenfalls Burgermeister von Zurich 1644 1655 Rahn war ab 1642 Vertreter der Widderzunft im Grossen Rat der Stadt Zurich und war ab 1669 auch im exklusiveren Kleinen Rat von Zurich 1651 wurde er Unterzeugherr und unter seiner Leitung wurde in dieser Zeit gebrauchte schwedische Artillerie Bernfelder Artillerie gekauft 1658 wurde er Vogt der Landvogtei Kyburg was er bis 1664 blieb als er eine Seidenmanufaktur in Zurich am Neumarkt eroffnete 1670 wurde er Obervogt von Kusnacht 1672 Oberzeugherr und 1674 Sackelmeister Er heiratete 1642 die Pfarrerstochter Elisabeth Holzhalb geboren 1626 und hatte mit ihr drei Sohne Hans Heinrich geboren 1646 Hans Conrad geboren 1664 und Hans Rudolf geboren 1669 Rahns Interesse fur Mathematik wurde wahrscheinlich durch seinen Onkel Hans Georg Werdmuller 1616 1678 angeregt einen Militaringenieur der 1642 bis 1675 den Bau der Befestigungsanlagen von Zurich leitete Rahn wurde ab 1654 von John Pell in die Algebra eingefuhrt der 1654 bis 1658 Vertreter Oliver Cromwells bei den protestantischen Kantonen der Schweiz war mit dem Auftrag diese aus dem Verbund mit den katholischen Kantonen abzuspalten Mit Pell hatte er einen Briefwechsel der teilweise erhalten ist mit einem ersten Brief vom November 1654 Regelmassigen Unterricht von Pell erhielt er wahrscheinlich ab 1657 nach John Aubreys Biographie von Pell kam Rahn jeden Freitagabend zum Unterricht in Zurich und endete Anfang 1658 als Rahn Landvogt in Kyburg wurde 1659 veroffentlichte Rahn seine Teutsche Algebra in der die algebraischen Methoden von Francois Viete und Rene Descartes erstmals in deutscher Sprache dargestellt wurden Weitere Probleme entnahm er den Werken von Frans van Schooten Diophant und Christophorus Clavius Das Buch stand auch unter dem Einfluss des Unterrichts von Rahns Lehrer John Pell eine Danksagung an Pell ohne Nennung des Namens da dieser es nicht wunschte findet sich im Vorwort In dem Buch findet sich auch erstmals in gedruckter Form das Geteiltzeichen Es werden neben elementarer Arithmetik die Auflosung von Gleichungen behandelt und analytische Geometrie Auch eine Form der Pellschen Gleichung findet sich darin Weitere Verbreitung fand das Buch durch die 1668 erschienene englische Ubersetzung von Thomas Brancker unter Mitwirkung von John Pell der erhebliche Teile etwa im Umfang der Halfte des Buchs neu beisteuerte aber nicht als Co Autor genannt werden wollte Pell regte die Ubersetzung an nachdem er das Buch 1660 erhalten hatte er sah darin einen moderneren Algebra Text als das damalige englische Standardwerk von William Oughtred Clavis Mathematicae 1631 Durch die Ubersetzung fand das Geteiltzeichen auch im englischen Sprachraum Verbreitung Der Ubersetzer Brancker hatte es ursprunglich durch ein anderes Symbol ersetzt auf Drangen von Pell setzte er aber wieder das ursprungliche Zeichen ein Es gibt auch eine erweiterte lateinische Fassung der Algebra von 1667 Algebra Speciosa seu Introductio in Geometriam Universalem die er aber nach dem Erscheinen der englischen Ubersetzung nicht veroffentlichte sondern in der Zurcher Stadtbibliothek hinterlegte Er befasste sich auch mit Astronomie Vorhersage von Finsternissen und Kometen und entwarf einen immerwahrenden Kalender Er war ein Gegner der Astrologie Er schrieb auch ein Buch in Latein uber die Probleme von Diophant gedacht als Erganzung zur lateinischen Ausgabe seiner Algebra und ein Buch uber Optik beide sind aber nicht erhalten Schriften BearbeitenTeutsche Algebra Bodmer Zurich 1659 Digitalisat Google Digitalisat Bayerische Staatsbibliothek englische Ausgabe Rahn Thomas Brancker Ubersetzer John Pell An introduction to algebra London 1668 Digitalisat Zentralbibliothek Zurich Literatur BearbeitenRenato Acampora Johann Heinrich Rahn und seine Teutsche Algebra In Rainer Gebhardt Hrsg Visier und Rechenbucher der fruhen Neuzeit Schriften des Adam Ries Bundes Annaberg Buchholz 19 2008 S 163 178 Moritz Cantor Rahn Johann Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 174 f Noel Malcolm Jacqueline Stedall John Pell 1611 1685 and His Correspondence with Sir Charles Cavendish The Mental World of an Early Modern Mathematician Oxford University Press Oxford 2005 Christoph Scriba John Pell s English Edition of J H Rahn s Teutsche Algebra In Robert S Cohen Hrsg For Dirk Struik Reidel Dordrecht 1974 S 261 274 Jacqueline Stedall A Discourse Concerning Algebra English Algebra to 1685 Oxford University Press Oxford 2002 Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Johann Heinrich Rahn Mathematiker In MacTutor History of Mathematics archive Erwin Neuenschwander Hans Heinrich Rahn In Historisches Lexikon der Schweiz Normdaten Person GND 115599266 lobid OGND AKS LCCN n85056980 VIAF 27803567 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rahn Johann HeinrichALTERNATIVNAMEN Rahn Hans HeinrichKURZBESCHREIBUNG Schweizer MathematikerGEBURTSDATUM 10 Marz 1622GEBURTSORT Toss Winterthur STERBEDATUM 25 Mai 1676STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich Rahn Mathematiker amp oldid 239139987