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Johann Glocker auch Johannes Glocker um 1690 1 in Esslingen 1763 wohl in Tubingen 2 war ein wurttembergischer Maler Er lebte die meiste Zeit in Tubingen Mehrere Jahre seines Lebens verbrachte er auch in Heidelberg Er war der Vater des Malers Johann Friedrich Glocker Prof Gabriel Schweder Bildnis von Johann Glocker um 1717Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Tubingen 1 3 Heidelberg 1 4 Erneut Tubingen 2 Beruhmtere Arbeiten 3 Anmerkungen und Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Es ist nicht uberliefert wer Glockers Vater war die Familie stammte jedenfalls aus der Kurpfalz Zu seinen Vorfahren gehorte vermutlich ein anderer Johann Glocker der Mitte des 17 Jahrhunderts in Wurttemberg dokumentiert wurde Es ist nicht bekannt bei wem Glocker seine Malerausbildung genoss Da Esslingen zu wenig Portratauftrage bot war Glocker vermutlich gezwungen auch diverse handwerkliche Malerarbeiten sowie kunstlerische Verzierungen von Turen Wanden und Mobeln vorzunehmen 3 Tubingen Bearbeiten Aus diesem Grund beantragte er bei der Universitat Tubingen eine Erlaubnis innerhalb der Universitat tatig sein zu durfen Er erhoffte sich durch den Umgang mit Professoren und Studenten zusatzliche Auftragsarbeiten etwa im Bereich der Portrat Miniatur oder Stammbuchmalerei zu bekommen wie aus seinem Bewerbungsschreiben hervorgeht 4 Der Universitatssenat stimmte dem Antrag zu allerdings mit der Auflage dass sich Glocker zuvor von der Weibspersohn zu Stuttgardt befreien sollte die ihn wegen eines Eheversprechens anklagte Offenbar wurde diese Angelegenheit rasch erledigt und am 13 September 1713 wurde Glocker in die Universitatsmatrikel eingetragen 5 Zunachst gelang es ihm offenbar Bekanntschaften zu knupfen und ausreichend Auftrage zu bekommen So beispielsweise ein Eintrag vom 3 August 1716 unterschrieben Johannes Glocker von Esslingen Kunstmahler mit einer an griechische Mythologie anknupfenden Gouache im Stammbuch 6 Burkhard David Maucharts erhalten Die Gouache stellt Pallas Athena dar die in der rechten Hand den Lorbeerkranz halt Gleichzeitig bringt Hermes dem Reisenden der im Begriff ist mit dem Hut Wasser zu schopfen die Amphore mit dem Gottertrank 7 Die Verdienstmoglichkeiten in Tubingen erwiesen sich schon bald als recht eingeschrankt weil es eine grosse Konkurrenz unter den Malern gab Zu diesem Zeitpunkt gab es zwei weitere Universitatsmaler Johann Emmanuel Schleich und Johann Gottfried Schreiber einige Jahre spater kam noch einer hinzu Johann Christoph Kaysser 5 Nachdem Glocker in Tubingen eine Familie wohl 1717 gegrundet hatte sein altester Sohn Johann Friedrich wurde 1718 geboren hatte er Probleme sie zu ernahren Um 1717 malte er zwar fur die Professorengalerie ein Bildnis von Gabriel Schweder das ausgezeichnet plastisch und lebendig ist 8 doch danach kamen kaum weitere Auftrage So bot er 1723 an die Gemalde in der Senatsstube von Staub zu befreien sie zu saubern und zu reparieren und dies auch in Zukunft halbjahrlich zu wiederholen Ausserdem bot er sich an die noch fehlenden Professorenbildnisse fur die Professorengalerie anzufertigen 9 1726 bekam Glocker den Auftrag dekorative Arbeiten im Schloss Hohentubingen durchzufuhren Damit war er mehrere Monate bis ins Jahr 1727 beschaftigt 2 Doch danach hatte er keine Auftrage und die prekare Lage zwang ihn dazu Tubingen immer wieder zeitweise zu verlassen und wegen eines besseren Verdienstes nach Waiblingen und Hall zu gehen wahrend seine Familie in Tubingen blieb 5 1728 erhielt er den Auftrag dem damals 13 jahrigen Prinzen Carl Christian Erdmann von Wurttemberg Oels der am Collegium Illustre erzogen wurde Zeichenunterricht zu geben Da damals der Zeichenunterricht an den Ritterakademien als fast uberflussig galt und das geringste Ansehen genoss ist der Auftrag auf eine personliche Neigung des Prinzen zuruckzufuhren Der Unterricht dauerte zur beidseitigen Zufriedenheit bis 1729 fort und wurde spater von Glocker besonders hervorgehoben Der Prinz blieb jedoch sein einziger Schuler 10 1733 wirkte Glocker mit bei den Illuminationen anlasslich des Amtsantritts von Herzog Karl Alexander 11 Heidelberg Bearbeiten nbsp Schreiben Johann Glockers an Unisenat vom 7 Juli 1739 in dem er bittet ihm sein akademisches Burgerrecht zu verlangern Ausschnitt Um 1735 zog Glocker mit seinem Sohn und Lehrling Johann Friedrich im Gefolge der Studenten Wilhelm Ludwig und Anton Wickenburg nach Heidelberg 5 Dort wurde er kurfurstlicher Administrationsmaler 2 arbeitete ausserdem fur verschiedene adelige Familien Da sie offenbar mit seinen Fahigkeiten zufrieden waren und ihn weiterempfahlen bekam er immer mehr Auftrage Deswegen kam 1739 der Rest seiner Familie nach Heidelberg Glocker bat jedoch den Senat der Universitat Tubingen sein akademisches Burgerrecht zu verlangern 11 d h die Erlaubnis an der Universitat Tubingen tatig zu sein aufrechtzuerhalten Diese Bitte wurde ihm gewahrt Schon recht bald wohl 1741 erschopften sich die Kontakte in Heidelberg aber es gelang Glocker eine Anstellung beim Freiherr von Goler in Sulzfeld im Kraichgau zu bekommen Anschliessend 1741 42 arbeitete er fur die Herren von Sternenfels moglicherweise im nahen Sternenfels aber vor allem in Ochsenburg Oberamt Brackenheim heute Landkreis Heilbronn 2 Ende 1742 war er gezwungen nach einem neuen Lebensort zu suchen und bewarb sich als Maler am wurttembergischen Hof 12 Die Bewerbung wurde jedoch Anfang 1743 abgelehnt Es wurde ihm sogar die Niederlassung in Stuttgart verweigert da man mit dergleichen Leuthen genugsam versehen sei 13 Es ist verwunderlich was der Ausloser fur so eine Behandlung seitens des Herzogs Carl Eugen war zumal Glocker zu Zeiten Karl Alexanders gute Beziehungen zum Hof hatte Erneut Tubingen Bearbeiten Was Glocker in den folgenden Jahren tat ist nicht bekannt Spater wohl Anfang der 1750er Jahre kehrte er nach Tubingen zuruck Im April 1753 malte er im Auftrag der Universitat ein lebensgrosses Bildnis des regierenden Herzogs Carl Eugen und bot sich erneut zum Malen von Professorenbildern an 11 Johann Glocker hatte zwei Sohne die Maler wurden von denen der altere erfolgreicher war Johann Friedrich Glocker 1718 in Tubingen 1780 in Tubingen Friedrich Glocker 1720 in Tubingen 1793 in Esslingen Beruhmtere Arbeiten Bearbeitenum 1717 Prof Gabriel Schweder Ol auf Leinwand Tubinger Professorengalerie zw 1733 1737 Hochfurstlich Wurttembergischer Stammbaum angefertigt fur den Herzog Karl Alexander 1741 Ludwig Reinhard von Sternenfels auf Ochsenburg Ol auf Leinwand Zahringer Museum Baden Baden 1753 Herzog Carl EugenAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten 1690 sollte man als das spateste Geburtsjahr auffassen a b c d Allgemeines Kunstlerlexikon Bd 56 2007 S 192 Werner Fleischhauer Die Anfange S 205 Silke Schottle Mahler Glocker S 16 21 zitiert sein Bewerbungsschreiben erhalten im Universitatsarchiv Tubingen Signatur 9 5 9 Nr 22 a b c d Silke Schottle Mahler Glocker S 16 In der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar Signatur Stb45 Nicole Domka Eva Raffel Volker Schafer Karlheinz Wiegmann Hrsg In ewiger Freundschaft Stammbucher aus Weimar und Tubingen Tubinger Kataloge 83 Stadtmuseum Tubingen Tubingen 2009 ISBN 978 3 910090 92 7 S 94 Vgl auch Karlheinz Goldmann Nurnberger und Altdorfer Stammbucher aus vier Jahrhunderten Ein Katalog Beitrage zur Geschichte und Kultur der Stadt Nurnberg Nurnberg 1981 Nr 1040 Werner Fleischhauer Barock S 282 Silke Schottle Mahler Glocker S 16 wiedergibt den Brief an den Senat vom 8 Juni 1723 Universitatsarchiv Tubingen Signatur 117 815 Silke Schottle Mahler Glocker S 13 u 16 a b c Silke Schottle Mahler Glocker S 17 Silke Schottle Mahler Glocker S 17 beruft sich auf seine Bewerbung an den Oberhofmarschall vom 26 November 1742 in der Glocker seine bisherigen Tatigkeiten auflistete Hauptstaatsarchiv Stuttgart Signatur A21 Buschel 367 Werner Fleischhauer Barock S 282 Literatur BearbeitenSilke Schottle Mahler Glocker informirt im Zaichnen Spuren ersten Zeichenunterrichts im 18 Jahrhundert In Evamarie Blattner Wiebke Ratzeburg Ernst Seidl Hrsg Kunstler fur Studenten Bilder der Universitatszeichenlehrer 1780 2012 Tubinger Kataloge Nr 94 Stadtmuseum Tubingen 2012 ISBN 978 3 941818 13 2 S 12 23 Allgemeines Kunstlerlexikon Bd 56 2007 S 192 Werner Fleischhauer Barock im Herzogtum Wurttemberg Veroffentlichung der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 1958 S 282 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Glocker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Studion Tubinger Professorengalerie z Zt nicht erreichbar Normdaten Person GND 133360598 lobid OGND AKS VIAF 77501529 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Glocker JohannALTERNATIVNAMEN Glocker Johannes vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG wurttembergischer MalerGEBURTSDATUM um 1690GEBURTSORT EsslingenSTERBEDATUM 1763STERBEORT unsicher Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Glocker Maler um 1690 amp oldid 217393060