Johann Ernst Anton von Schaffgotsch (* Juli oder Dezember 1675 in Börnchen, Fürstentum Schweidnitz; † 9. Juli 1747 in Prag, Königreich Böhmen), Freiherr von Kynast und Greiffenstein im Fürstentum Schweidnitz sowie Kaiserlicher Rat, Oberstlandkämmerer und Statthalter von Böhmen.
Leben Bearbeiten
Seine Eltern waren Johann Wilhelm von Schaffgotsch und dessen Ehefrau Eva Maria Freiin von Zedlitz.
Er wählte den Staatsdienst. Im Jahr 1712 wurde er Präsident des Ober-Appellationsgerichts und 1717 Oberster Landrichter. 1721 wurde er Oberstlandrichter und 1734 Oberstburggraf von Böhmen. Für seine Verdienste erhielt er am 30. November 1739 den Orden vom Goldenen Vließ (Nr. 691).
Am 27. September 1696 erhielt er die Bestätigung des Freiherrenstands und am 15. Dezember 1703 den Grafenstand.
1724 gelangte er über seine Gemahlin Maria Elisabeth von Waldstein, die eine Nichte des Grafen Berthold Wilhelm von Waldstein war, an die Herrschaft Bad Bielohrad im Königgrätzer Kreis. Dort errichtete er die Allerheiligenkirche, die von Josef Kramolín ausgestaltet wurde.
Familie Bearbeiten
Johann Ernst Anton Graf Schaffgotsch heiratete am 21. Januar 1697 die Gräfin Maria Elisabeth von Waldstein (* 3. März 1679; † 23. Juli 1748). Der Ehe entstammten mehrere Kinder:
- Wenzel Ernst (* 17. September 1702; † 24. Februar 1753) ⚭ 1728 Gräfin Maria Anna von Althann (* 15. Juni 1712; † 21. September 1771)
- Ernst Wilhelm (* 7. Januar 1704; † 21. Februar 1766) ⚭ 1728 Gräfin Maria Maximiliane von Götzen (* 2. März 1704; † 7. März 1772), Eltern von Johann Prokop von Schaffgotsch
- Joseph Willibald (* 7. Juli 1706; † 23. Juli 1748)
- Maria Barbara (* 11. Mai 1721; † 11. November 1789)
- Anton Joseph (* 16. November 1722; † 9. Juli 1773)
Literatur Bearbeiten
- Constantin von Wurzbach: Schaffgotsch, Johann Ernst Anton Graf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 29. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1875, S. 75 (Digitalisat).
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser. 1896 S. 979f
- Christian von Stramburg: Denkwürdiger und nützlicher rheinischer Antiquarius, 1865, S. 522f
- Joseph C. J. N. E. von Auersperg: Geschichte des königlichen böhmischen Appellationsgerichtes, Band 2, S. 118f
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Goth. Gen. Taschenb., S. 979: 27.7.1675; Stramburg, S. 522: 24.12.1675; Auersperg, S. 118: 24.12.1675; Wurzbach, S. 75: 27.12.1685, dies offensichtlich ein Druckfehler
- Carl Adolph Redel: Das Sehenswürdige Prag, S.160
- Genealogisch-historische Nachrichten von den vornehmsten Begebenheiten, welche sich an den europäischen Höfen zugetragen, 1748, S.1090
- Archiv für Geschichte, Genealogie, Diplomatik und verwandte Fächer,S.240
- Joachim Bahlcke, Winfried Eberhard, Miloslav Polívka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Böhmen und Mähren (= Kröners Taschenausgabe. Band 329). Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, S. 19.
- Neues genealogisch-schematisches Reichs- und Staats-Handbuch 1765, S.3
- Grafen von Götzen
Personendaten | |
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NAME | Schaffgotsch, Johann Ernst Anton von |
ALTERNATIVNAMEN | Schaffgotsch, Johann Ernst Anton Graf |
KURZBESCHREIBUNG | Kaiserlicher Rat (HRR), Oberstlandkämmerer und Statthalter von Böhmen |
GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1685 |
GEBURTSORT | Börnchen, Fürstentum Schweidnitz |
STERBEDATUM | 9. Juli 1747 |
STERBEORT | Prag, Königreich Böhmen |