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Johann Christoph Schwartz 19 Januar 1722 in Riga 7 November 1804 ebenda war ein deutschbaltischer Rechtsgelehrter und Diplomatiker Er war Burgermeister von Riga und Nestor der livlandischen Rechtsgeschichte Johann Christoph Schwartz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Burgermeister 1 2 Privatgelehrter 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenLeben BearbeitenSchwartz entstammte einer Ratsfamilie die aus Mecklenburg nach Livland eingewandert war Nachdem er 1741 den Besuch von Rigas Domschule abgeschlossen hatte wurde er vom Vater Adam Hinrich Schwartz nach Sankt Petersburg geschickt Anschliessend machte er sich in den meisten Stadten von Livland und Estland ein genaues Bild von ihrer Verfassung und Verwaltung Erst danach studierte er Rechtswissenschaft an der Universitat Leipzig Nach absolviertem Studium bereiste er Deutschland Holland und England Burgermeister Bearbeiten 1745 nach Riga zuruckgekehrt trat er als Sekretar des Stadtrates in den Dienst seiner Vaterstadt Er wurde 1753 Obersekretar und 1761 Ratsherr Daneben widmete er sich der Stadtgeschichte und Diplomatik Rigas 1767 vertrat er die Stadt bei der grossen Gesetzkommission die Katharina II aus allen Provinzen Russlands zur Abfassung eines allgemeinen Gesetzbuches fur das Russische Kaiserreich nach Moskau einberufen hatte 1 2 Auch an den weiteren Verhandlungen in Petersburg bis 1772 nahm er teil bis die ganze Commission zuletzt ohne Resultat aufgelost wurde Schon vorher und auch nachher hat er mehrmals die Angelegenheiten Rigas in Petersburg vertreten 1782 wurde Schwartz Burgermeister Er erhielt damit die hochste politische Stellung in seiner Vaterstadt 1787 wurde die alte Verfassung der Stadt umgestossen der alte Rat beseitigt und ein Gouvernementsmagistrat eingesetzt 3 Nach 42 Jahren im Dienste Rigas legte Schwartz daraufhin sein Amt nieder Er empfand die neuen Institutionen als rechtswidrig Die meisten Ratsmitglieder folgten seinem Beispiel Schwartz zog sich vom offentlichen Leben ganz zuruck Privatgelehrter Bearbeiten Als Fruchte jahrelanger Studien fallen seine Veroffentlichungen fast ausschliesslich in die Zeit der Zuruckgezogenheit Als Zar Paul I 1796 die alte Verfassung wiederhergestellt hatte wurde er sogleich wieder zum Burgermeister gewahlt er nahm die Wahl aber nicht an weil er sich den korperlichen Anforderungen des Amtes nicht mehr gewachsen fuhlte Gemeinsinn blieb sein bestimmender Charakterzug Anspruchslos und bescheiden verschmahte er alle Titel Die Arbeiten von Friedrich Georg von Bunge und besonders Leonhard von Napiersky berichtigten und uberholten manche Ansichten von Schwartz Dessen ungeachtet ist Schwartz die erste historische Darstellung der Entwicklung der altlivlandischen Rechtszustande und ihrer Rechtsquellen zu verdanken Als Geschichtsforscher und Urkundenkenner befasste er sich auch mit dem Herzogtum Kurland und Semgallen Von den Kurlandern nicht sonderlich unterstutzt sammelte er das zerstreute und schwer zugangliche Material Nachtrage und Verbesserungen in 2 Banden verwahrte das kurlandische Provinzialmuseum in Mitau Wie zuvor kein anderer wurde Schwartz vom Rathaussaal aus bestattet 12 Kaufleute trugen ihn zu Grabe Ganz Riga gab ihm das letzte Geleit In den ersten Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts stand seine Buste in vielen Hausern Rigas Livlands und Kurlands 4 Ehrungen BearbeitenDr phil h c der Universitat Dorpat 1803 Werke BearbeitenBis auf das Buch uber Kurland 1799 erschienen alle Schriften von Schwartz ohne seinen Namen Versuch einer Geschichte der Rigischen Stadtrechte Gadebusch s Versuche in der livlandischen Geschichtskunde II St 3 1785 Diplomatische Bemerkungen aus den lieflandischen Urkunden gezogen Nordische Miscellaneen St 27 und 28 Riga 1791 Versuch einer Geschichte der lieflandischen Ritter und Landrechte Riga 1794 Einige Bemerkungen uber M Carl Philip Michael Snell s Stadtpfarrers zu Butzbach im Hessen Darmstaedtschen vormals Rectors in Riga Beschreibung der russischen Provinzen an der Ostsee als eine Beilage oder ein Anhang dazu Gottingen 1798 Vollstandige Bibliothek kurlandischer und piltenscher Staatsschriften nach der Zeitfolge aufgestellt Mitau 1799 PilteneLiteratur BearbeitenHeinrich Diederichs Schwartz Johann Christoph In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 33 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 210 212 Arend Buchholtz Geschichte der Rigaschen Familie Schwartz Berlin 1921 744 Seiten A 1 Weblinks BearbeitenBaltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Johann Christoph Schwartz In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital Carl Philip Michael Snell Beschreibung der russischen Provinzen an der Ostsee 1794 Bild von Johann Christoph Schwartz aus der Familiengeschichte von A Buchholtz Einzelnachweise Bearbeiten GoogleBooks Auszug aus Schwartz s Aufzeichnungen uber seine Thatigkeit in Moskau von B Hollander in den Sitzungsberichten der Gesellschaft fur Geschichte und Alterthumskunde in Riga fur 1885 S 81 90 GoogleBooks ADBAnmerkungen Bearbeiten Die Familiengeschichte wurde in nur 40 Exemplaren als Privatdruck fur die Familie gedruckt Originale finden sich in der Staatsbibliothek Berlin beim Verein Herold in Berlin Dahlem und im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz Normdaten Person GND 103143629 lobid OGND AKS VIAF 29938064 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwartz Johann ChristophKURZBESCHREIBUNG deutschbaltischer Rechtsgelehrter und Diplomatiker Burgermeister von RigaGEBURTSDATUM 19 Januar 1722GEBURTSORT RigaSTERBEDATUM 7 November 1804STERBEORT Riga Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Christoph Schwartz Rechtshistoriker amp oldid 229407062