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Johann August Miertsching obersorbisch Jan Awgust Mercink 21 August 1817 in Groditz 30 Marz 1875 in Kleinwelka war ein sorbischer Missionar und Dolmetscher Johann August Miertsching 1854 Das Bruderhaus in Kleinwelka Mitte wo Miertsching als junger Mann wohnte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wurdigung 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenMiertsching wurde am 21 August 1817 in Groditz bei Weissenberg geboren Seine Jugendjahre verbrachte er in Kleinwelka bei Bautzen Dort erlernte er das Schusterhandwerk und wurde in die Herrnhuter Brudergemeine eine protestantisch gepragte Religionsgemeinschaft aufgenommen 27 jahrig in den Missionsdienst berufen reiste er uber London mit dem Missionsschiff Harmony in den Norden Labradors zur Herrnhuter Missionssiedlung Okak Miertsching unterrichtete in Okak die Kinder in Lesen und Schreiben aber auch in Geographie und Musik Selbst erlernte er Inuktitut die Sprache der Inuit und hielt auch Predigten in dieser Sprache Nach funfjahrigem Dienst in Labrador bekam Miertsching erstmals Urlaub und konnte seine Familie in Groditz besuchen Dort erreichte ihn eine Anfrage der britischen Admiralitat fur eine neuerliche Mission Er sollte als Dolmetscher eine Expedition in die Arktis begleiten um die Uberlebenden der seit drei Jahren auf der Suche nach der Nordwestpassage verschollenen Franklin Expedition zu finden Seine Eindrucke uber diese Expedition 1850 1854 an Bord des Segelschiff HMS Investigator unter Kapitan Sir Robert John Le Mesurier McClure 1807 1873 bei der keine eisfreie Durchfahrt durch die Nordwestpassage entdeckt wurde hielt er in seinem Reisetagebuch fest das er danach veroffentlichte Es gehort heute zu den Standardwerken der deutschen Polarwissenschaften Zwei Jahre nach seiner Ruckkehr aus der Arktis verliess Miertsching die Oberlausitz wieder nachdem er kurz zuvor Clementine Auguste Erxleben eine junge Lehrerin in Herrnhut geheiratet hatte und weilte 12 Jahre fur die Herrnhuter Mission in Sudafrika wo er in den Stationen Elim und Genadendal vorwiegend den Handel betreute Von den sechs in Sudafrika geborenen Kindern des Paares uberlebten nur zwei Tochter Zumindest von der Tochter Anna Helena 1862 1864 1 und dem Sohn Hermann August 1865 1867 2 blieben die Grabsteine in Genadendal erhalten Die alteste Tochter wurde wie bei den Herrnhuter Missionaren ublich bereits im Schulalter von den Eltern getrennt und in die Madchen Anstalt Kleinwelka geschickt 1869 verliess Miertsching mit seiner Frau und der zweiten Tochter die damals gerade neun Monate alt war Sudafrika und kehrte zuruck nach Deutschland nbsp Grab von Miertsching auf dem Gottesacker in KleinwelkaDie Familie siedelte sich in Kleinwelka an Schon nach wenigen Monaten starb dort jedoch Miertschings Frau Seine Halbschwester unterstutzte ihn als Witwer danach bei der Haushaltsfuhrung und Kinderbetreuung in Kleinwelka 57 jahrig starb Miertsching uberraschend am 30 Marz 1875 in Kleinwelka und wurde auf dem dortigen Gottesacker der Herrnhuter bestattet Noch heute ist sein Grabstein erhalten der 2005 erneuert wurde 3 Seine Nachfahren leben weit verstreut in Kanada den USA Suriname den Niederlanden und in Deutschland Einer seiner Enkel war der Padagoge und Schriftsteller Hans Windekilde Jannasch Zu seinen Urenkeln gehorten der Marine Historiker Niels W Jannasch 4 und der Mikrobiologe Holger W Jannasch 5 Wurdigung BearbeitenFur seine aussergewohnliche Leistungen bekam Miertsching die von Queen Victoria gestiftete Arctic Medal Die philatelistische Arbeitsgemeinschaft Polarphilatelie wurdigte auf der Briefmarkenausstellung Rhein Ruhr Posta 17 vom 31 Marz bis 2 April 2017 in Leverkusen den 200 Geburtstag von Johann August Miertsching und seine Teilnahme an der Franklin Suchexpedition mit einem Plusbrief und passendem Sonderstempel der Deutschen Post AG mit den Motiv der HMS Investigator und dem Portrat Miertschings 6 Literatur BearbeitenJohann August Miertsching Reise Tagebuch des Missionars Johann August Miertsching welcher als Dolmetscher die Nordpol Expedition zur Aufsuchung Sir John Franklins auf dem Schiffe Investigator begleitete In den Jahren 1850 bis 1854 Verlag der Unitats Buchhandlung Leipzig Gnadau 1855 Digitalisat Gerhard Aick Schweres Eis voraus Der Kampf um die Nordwest Passage Carl Ueberreuter Wien Heidelberg 1953 L H Neatby Johann August Miertsching 1817 1877 In ARCTIC Band 35 Nr 2 1982 S 334 335 PDF 1 11 MB englisch Mechtild Opel Ein Toast zu Ehren von Johann August Miertsching Trimaris 20 August 2017 3 Mechtild Opel Wolfgang Opel Weil ich ein Inuk bin Johann August Miertsching Ein Lebensbild Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte Berlin 2022 ISBN 978 3 86732 411 3 Trudla Malinkowa Sorbische Denkmale Handbuch sorbischer Gedenk und Erinnerungsstatten Domowina Verlag Bautzen 2022 ISBN 978 3 7420 2647 7 S 99 101 Einzelnachweise Bearbeiten Grabstein Anna Helena Miertsching 1862 1864 in Genadendal Grabstein Hermann August Miertsching 1865 1867 in Genadendal Restaurierte erneuerte und neue sorbische Denkmaler 1 2 Plusbrief und Sonderstempel vom 1 April 2017Weblinks BearbeitenBeitrage uber Johann August Miertsching bei Trimaris Miertschings Abenteuer Horbuch 9 50 Stunden Gelesen von Johannes Gabriel 2022 Normdaten Person GND 1026634881 lobid OGND AKS VIAF 262274396 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Miertsching Johann AugustALTERNATIVNAMEN Mercink Jan Awgust sorbisch KURZBESCHREIBUNG sorbisch deutscher Missionar und DolmetscherGEBURTSDATUM 21 August 1817GEBURTSORT GroditzSTERBEDATUM 30 Marz 1875STERBEORT Kleinwelka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann August Miertsching amp oldid 236100212