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Joachim Seyppel 3 November 1919 in Gross Lichterfelde bei Berlin 25 Dezember 2012 in Wismar war ein deutscher Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Joachim Seyppel am 4 November 1967 in Berlin fotografiert von Horst Sturm Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJoachim Seyppel war der Sohn eines kaufmannischen Angestellten und einer Putzmacherin Er besuchte das Grunewald Gymnasium 1 in Berlin Grunewald wo er 1938 sein Abitur machte Anschliessend studierte er Germanistik und Philosophie an den Universitaten in Berlin Lausanne und zuletzt in Rostock wo er 1943 promoviert wurde Ab 1943 nahm er als Soldat im Sanitatsdienst am Zweiten Weltkrieg teil 1944 wurde er von einem Kriegsgericht wegen Wehrkraftzersetzung zu 9 Monaten Haft mit Frontbewahrung verurteilt im Mai 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft 2 aus der er im Herbst 1945 entlassen wurde Seyppel war in den ersten Nachkriegsjahren als Dozent und freier Schriftsteller in Berlin tatig 1949 ging er mit einem Stipendium der Harvard Universitat in die Vereinigten Staaten wo er von 1950 bis 1961 als Hochschullehrer am Southeastern Louisiana University am Bryn Mawr College in Pennsylvania und am Middlebury College in Vermont wirkte Wahrend dieser Zeit wurde er US amerikanischer Staatsburger 1961 kehrte er nach West Berlin zuruck wo er bis 1970 Herausgeber der Zeitschrift Diagonale war In den Sechzigerjahren entwickelte sich Seyppel zunehmend zum Sympathisanten der DDR im September 1973 siedelte er nach Ost Berlin uber und nahm die DDR Staatsburgerschaft an Seyppels Verhaltnis zu den DDR Machthabern wurde schon bald getrubt durch seine Kritik an den sozialen Missstanden im Lande seinen Protest gegen die Ausburgerung Wolf Biermanns und sein Engagement fur die Dissidenten Robert Havemann und Stefan Heym 1978 teilte Seyppel dem zustandigen Dramaturgen des Rundfunks der DDR fur den er Radio Features schrieb unverblumt mit dass er mit den gegenwartigen Tendenzen in der DDR Kulturpolitik nicht einverstanden sei 3 Das Regime reagierte mit Schikanen die vor allem in einer Einschrankung von Seyppels Publikationsmoglichkeiten und seiner Reisefreiheit bestanden Im Juni 1979 wurde er aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen durfte allerdings bereits im Juli 1979 mit einem Drei Jahres Visum in die Bundesrepublik Deutschland ausreisen wo er sich nunmehr niederliess 4 1982 wurde er von der DDR ausgeburgert Seyppel war anfangs Gastprofessor an mehreren westdeutschen Universitaten und arbeitete in den folgenden Jahren vor allem als Journalist fur das Hamburger Abendblatt die Suddeutsche Zeitung und den Tagesspiegel Joachim Seyppel war Mitglied der Autorenvereinigung Die Kogge seit 1973 des PEN Zentrums Deutschland Von 1974 bis 1979 war er Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR aus dem Verband Deutscher Schriftsteller trat er 1997 aus Er erhielt u a 1970 die Ehrengabe des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie und 1981 den Kogge Literaturpreis Von 1950 bis 1982 war Seyppel mit der Schriftstellerin Jeannette Lander verheiratet die Trennung erfolgte bereits 1971 Aus der Ehe erwuchsen zwei Kinder Werke BearbeitenBuchautor Die Systematisierung der Schauspielkunst in Deutschland zwischen 1750 und 1850 Rostock 1943 Flugsand der Tage Berlin 1947 Ferdinands absoluter Standpunkt Berlin 1948 Dekadenz oder Fortschritt Schlehdorf Obb 1951 Ausdrucksformen deutscher Geschichte Schlehdorf Obb 1952 Schwenckfeld knight of faith Pennsburg Pa 1961 Gerhart Hauptmann Berlin 1962 William Faulkner Berlin 1962 Abendlandfahrt Munchen 1963 T S Eliot Berlin 1963 Nun o Unsterblichkeit Berlin 1964 Als der Fuhrer den Krieg gewann oder Wir sagen ja zur Bundesrepublik Berlin u a 1965 Columbus Bluejeans oder Das Reich der falschen Bilder Munchen 1965 Hellas Geburt einer Tyrannis Berlin 1968 Torso Conny der Grosse Wiesbaden 1969 Ein Yankee in der Mark Berlin u a 1969 Griechisches Mosaik Berlin 1970 Fussball Nachrichten vom Heroengeschlecht an der Gasanstalt Berlin u a 1971 Wer kennt noch Heiner Stuhlfauth Munchen 1973 Umwege nach Haus Berlin u a 1974 Abschied von Europa Berlin u a 1975 Gesang zweier Taschenkalender Berlin u a 1976 Die Unperson oder Schwitzbad und Tod Majakowskis Berlin 1979 Die Mauer oder Das Cafe am Hackeschen Markt Wiesbaden u a 1981 Ich bin ein kaputter Typ Wiesbaden u a 1982 Hinten weit in der Turkei Wiesbaden u a 1983 Ahnengalerie Munchen 1984 Lesser Ury Berlin 1987 Eurydike oder die Grenzenlosigkeit des Balkans Frankfurt a M u a 1989 Die Streusandbuchse Frankfurt a M u a 1990 Die Wohnmaschine oder Wo aller Mohn bluht Berlin 1991 Trottoir amp Asphalt Berlin 1994 Schlesischer Bahnhof Munchen 1998Herausgeber Jagen Reiten Fischen Hamburg u a 1963 Texte deutscher Mystik des 16 Jahrhunderts Gottingen 1963 Festschrift fur Werner Neuse Berlin 1967 zusammen mit Herbert Lederer Jakob Michael Reinhold Lenz Erzahlungen und Briefe Berlin 1978Ubersetzer James Baldwin Amen corner Reinbek bei Hamburg 1971 John Oliver Killens Der Debutantinnenball oder Ein guter Bulle ist die halbe Herde wert Berlin 1976 zusammen mit Tatjana Rilsky Ferenc Molnar Lebwohl mein Herz Berlin 1950 Kurt Vonnegut Gott segne Sie Mr Rosewater Reinbek bei Hamburg 1974Radio Feature Die exotische Landschaft oder Die Reise in den Spreewald Regie Karlheinz Drechsel Prod Rundfunk der DDR 1968 Die Uberwindung der Pyrenaen Heinrich Manns Flucht in die USA Regie Gunter Bormann Prod Rundfunk der DDR 1972 Portrat einer Baba oder Das Land der Feigen zusammen mit Tatjana Rilsky Regie Klaus Zippel Prod Rundfunk der DDR 1974 Fair Play oder When The Saints Go Marching In Regie Wolfgang Schonendorf Kunstkopf Stereophonie Prod Rundfunk der DDR 1976 Reise unterm Halbmond Bericht von einer Turkeireise zusammen mit Tatjana Rilsky Regie Hannelore Solter Prod Rundfunk der DDR 1977 Wer weiss ob wir uns wiedersehen Zwischen Hamburg und Berlin Regie Albrecht Surkau Prod Funkhaus Berlin 1991Horspiele 1969 Mit Wolfgang Graetz Was ist ein Weihbischof Oder Antworten zur Akte Defregger Regie Edgar Kaufmann Horspiel Rundfunk der DDR Literatur BearbeitenCarsten Wurm Seyppel Joachim In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Joachim Seyppel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Joachim Seyppel in der Internet Movie Database englisch Deutscher Gesellschaftskritiker Joachim Seyppel ist tot Spiegel Online 27 Dezember 2012Einzelnachweise Bearbeiten Zum Tod von Joachim Seyppel Grenzganger zwischen West und Ost tagesspiegel de 28 Dezember 2012 Vgl Joachim Seyppel Von der Roten Armee gerettet in Gustav Trampe Die Stunden Null Erinnerungen an Kriegsende und Neuanfang Stuttgart 1995 S 152 160 159 Patrick Conley Der parteiliche Journalist Metropol Berlin 2012 ISBN 978 3 86331 050 9 S 92 Katrin Hillgruber DER TAGESSPIEGEL vom 28 Dezember 2012 Grenzganger zwischen West und Ost Seite 21Normdaten Person GND 118613669 lobid OGND AKS LCCN n50001436 NDL 00554585 VIAF 17236730 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seyppel JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und LiteraturwissenschaftlerGEBURTSDATUM 3 November 1919GEBURTSORT Gross Lichterfelde bei BerlinSTERBEDATUM 25 Dezember 2012STERBEORT Wismar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joachim Seyppel amp oldid 238453859