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Wolfgang Graetz 7 Januar 1926 in Berlin 11 Marz 1999 in Berlin war ein deutscher Schriftsteller Horspiel und Fernsehautor Graetz war mehrfach als Straftater inhaftiert und begann sein stark autobiografisch gepragtes schriftstellerisches Schaffen in der JVA Butzbach die zu seinen Haftzeiten noch Zuchthaus war Zunachst verfasste er mehrere Horspiele die Anfang der 1960er Jahre gesendet wurden und allesamt Aussenseiter der Gesellschaft zum Thema hatten 1 Inhaltsverzeichnis 1 Die Verschworer 2 Werke Auswahl 3 Horspiele 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise Die Verschworer BearbeitenIn seinem Theaterstuck Die Verschworer setzte er sich 1965 extrem kritisch mit der Stauffenberg Verschworung gegen Hitler auseinander und erklart deren Scheitern damit dass man nicht gegen etwas rebellieren kann mit dem man selbst identisch ist 2 Als sein Theaterprojekt bekannt wurde zeigten verschiedene Regisseure Interesse an der Auffuhrung darunter Erwin Piscator der bereits mehrmals mit politisch brisanten Stucken wie Der Stellvertreter fur sogenannte Theaterskandale gesorgt hatte Schon im Vorfeld gab es zahlreiche zumeist ausserst ablehnende Presseberichte Daraufhin wurden wissenschaftliche Expertisen eingeholt die kontrovers aber uberwiegend kritisch ausfielen Historiker wie Golo Mann und Hermann Graml zweifelten die geschichtlichen Hintergrunde und Einordnungen durch Graetz an daraufhin uberarbeitete er das Stuck Auf der Suche nach Unterstutzung wandte sich Graetz an Hannah Arendt die das Manuskript las fur gut befand und einen kurzen teilweise kritischen Briefwechsel mit ihm fuhrte Eine offentliche Unterstutzung lehnte sie ab weil diese ganze 20 Juli Frage so sehr eine innerdeutsche Angelegenheit ist dass man als Auslander da schlecht mitsprechen kann 3 Kurze Zeit spater lobte sie auch Karl Jaspers gegenuber die Arbeit sehr eingeschrankt durch die Bemerkung sie konne nicht uberprufen ob alle Einzelheiten zutrafen Sie stellte Graetz in eine Reihe mit Hochhuth Gaus und Augstein 4 In mehreren Briefen ausserten sich beide zu dem Thema Jaspers schrieb als er zunachst nur den Spiegel Artikel 5 vorliegen hatte und Graetz danach eher ablehnend gegenuberstand 6 nachdem er das Manuskript gelesen hatte Ich bin deiner Meinung Er hat den wesentlichen Punkt durchaus begriffen Verwirrung und Scheitern dieser Verschworer hat den entscheidenden Grund in der Unwahrhaftigkeit in ihrem Wollen Graetz spurt offenbar dass die Aufhellung dessen wie das alles war heute wenn die Bundesrepublik eine Zukunft haben soll von entscheidender Bedeutung ist Graetz habe Arendts Eichmann gelesen und die entscheidenden Punkte dort gefunden Er resumiert Ich respektiere seine Schrift habe aber keine Sympathie 7 1965 erschien das Drama als Buch jedoch weitgehend ohne das von Graetz verfasste erlauternde Vorwort 8 Nachdem die Munchner Kammerspiele eine fur den Herbst desselben Jahres geplante Urauffuhrung abgesagt hatten kam das Theaterstuck erst im November 1968 ohne grosse Resonanz in Ludwigshafen auf die Buhne Bis zu seinem Tod 1999 hat Graetz weiterhin Hor und Fernsehspiele geschrieben 9 Werke Auswahl BearbeitenDie Verschworer Munchen Rutten amp Loening 1965 Drama Die Welt von unten Ein Bericht Frankfurt am Main Europaische Verlagsanstalt 1966 Tausend Jahre nischt wie Arjer Notizen eines notorischen Querulanten Neuausgabe Reinbek bei Hamburg Rowohlt 1986 ISBN 3 499 15793 4 Horspiele Bearbeiten1969 Mit Joachim Seyppel Was ist ein Weihbischof Oder Antworten zur Akte Defregger Regie Edgar Kaufmann Horspiel Rundfunk der DDR 1969 Widerstand gegen die Staatsgewalt Regie Walter Niklaus Horspiel Rundfunk der DDR 1984 Jeder lacht auf seine Weise Regie Werner Klein Original Horspiel Kriminalhorspiel WDR Literatur BearbeitenSascha Feuchert Andreas Pfeifer Widerstandige Erinnerung Wolfgang Graetz Hannah Arendt und die Verschworer in Dituria Zeitschrift fur germanistische Sprach und Literaturwissenschaft Jg 1 2006 S 75 87 ISSN 2191 2440Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Graetz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Graetz Bombe aus Butzbach DER SPIEGEL 18 1965Einzelnachweise Bearbeiten Feuchert Pfeifer 2006 S 76 zitiert nach Graetz Bombe aus Butzbach DER SPIEGEL 18 1965 Arendt an Graetz 9 April 1965 letzter Brief Arendts an Graetz zit nach Feuchert Pfeifer 2006 S 86 Arendt an Jaspers 13 April 1965 in Hannah Arendt Karl Jaspers Briefwechsel 1926 1969 Neuausgabe Munchen 1993 S 629 Graetz Bombe aus Butzbach DER SPIEGEL 18 1965 Jaspers an Arendt 19 Mai 1965 in Hannah Arendt Karl Jaspers Briefwechsel 1926 1969 Neuausgabe Munchen 1993 S 634f Jaspers an Arendt 16 Juni 1965 in Hannah Arendt Karl Jaspers Briefwechsel 1926 1969 Neuausgabe Munchen 1993 S 638f Anmerkung von Feuchert Peifer 2006 S 80 zum gesamten Abschnitt Die Verschworer siehe Feuchert Peifer 2006 S 78 86Normdaten Person GND 118811061 lobid OGND AKS LCCN no93029952 VIAF 37712817 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Graetz WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 7 Januar 1926GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 11 Marz 1999STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Graetz amp oldid 220094360