www.wikidata.de-de.nina.az
Joachim Lutkemann 15 Dezember 1608 in Demmin 18 Oktober 1655 in Wolfenbuttel war ein deutscher lutherischer Theologe und Erbauungsschriftsteller Joachim Lutkemann im Alter von 43 JahrenPortrat Lutkemanns Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJoachim Lutkemann war ein Sohn des Demminer Apothekers und Burgermeisters Samuel Lutkemann und dessen Frau Katharina geb Zander Nach dem Schulbesuch in Demmin ging er 1624 an die Universitat Greifswald anschliessend 1626 auf das Marienstiftsgymnasium in Stettin Danach 1629 1634 studierte er an der Universitat Strassburg Philosophie und Theologie In Strassburg pragten ihn die Lehren von Johann Conrad Dannhauer und Johann Schmidt die spater auch Lehrer Philipp Jakob Speners wurden Nach einer Studienreise durch Frankreich und Italien ging er im November 1637 an die Universitat Rostock 1 wo er 1638 an der philosophischen Fakultat seine Studien als magister legens abschloss 1639 wurde er zum Diakon der Rostocker Jakobikirche gewahlt und wurde noch im selben Jahr Nachfolger des verstorbenen Magisters Zacharias Deutsch als Archidiakon dessen Witwe Dorothea er heiratete 1643 wurde er Professor der Metaphysik und Physik an der Universitat Rostock 1646 disputierte er De viribus naturae et gratiae an der Universitat Greifswald pro licentia Ab November 1646 durfte er in Rostock theologische Ubungen halten und wurde zum Rektor der Universitat gewahlt 1648 wurde er in Greifswald De baptismo zum Doktor der Theologie promoviert 1649 stellte Lutkemann in einem Thesenanschlag die Behauptung auf Jesus Christus sei wahrend der drei Tage seines Todes tempore mortis kein wahrer Mensch gewesen da zum wahren Menschsein die Verbindung von Leib und Seele gehore im Tode aber die Seele den Leib verlasse Lutkemanns eigentliche Intention war den wahren Tod des Gottessohnes zu behaupten Daraufhin kam es zu einer Kontroverse mit dem Rostocker Theologen Johannes Cothmann Nachdem Lutkemann als Irrlehrer denunziert worden war suspendierte ihn Herzog Adolf Friedrich und verlangte fur die Aufhebung der Suspension die Unterzeichnung eines Widerrufs Da er die Unterschrift wie auch eine geforderte Erklarung verweigerte wurde er des Landes verwiesen Joachim Lutkemann folgte dem Ruf an den Hof Herzogs August von Braunschweig Wolfenbuttel wo er Hofprediger und Generalsuperintendent wurde Dort entwarf er 1651 eine neue Schulordnung mit der die allgemeine Schulpflicht eingefuhrt wurde Von 1650 bis 1653 fuhrte er eine Generalvisitation durch 1653 wurde er zum Abt von Kloster Riddagshausen ernannt An seinem letzten Wirkungsort war er sehr produktiv wobei seine Schriften zu philosophischen und dogmatischen Themen wenig bedeutend waren Dagegen zahlte sein 1653 erstmals veroffentlichtes Werk Vorschmack gottlicher Gute zu den am meisten verbreiteten Erbauungsbuchern der lutherischen Literatur Lutkemann naherte sich darin einem mystischen Spiritualismus an von dem er sich gleichzeitig zu distanzieren suchte indem er die Verbindung zwischen innerem Glaubensbekenntnis und ausserem Wort als notwendig bezeichnete Das von Johann Arndts Werk Vier Bucher vom wahren Christentum beeinflusste Buch wurde von Philipp Jacob Spener hochgeschatzt und gehorte zur Pflichtlekture in dessen ersten collegia pietatis Von Lutkemanns Schriften wurden die Erbauungsschriftsteller Heinrich Muller Christian Scriver und Theophil Grossgebauer beeinflusst Im September 1655 hielt Lutkemann seine beruhmte Regentenpredigt in der er die absolutistischen Bestrebungen der Herrschenden seiner Zeit kritisierte und in Kontrast zum Begriff der Gottesfurcht stellte Familie BearbeitenJoachim Lutkemann war seit 1639 mit Dorothea von Levetzow 1612 1666 verheiratet der Witwe des Zacharias Deutsch Der Ehe entstammten zwolf Kinder von denen funf fruh starben Sein Grossneffe Timotheus Lutkemann wurde 1734 Generalsuperintendent in Greifswald Schriften BearbeitenDer Vorschmack gottlicher Gute 1653 1667 1673 Regenten Predigt von der hochsten Tugend hoher Obrigkeit uber Psalm 37 V 34 1655 Harpffe von zehen Seyten Das ist Grundliche Erklarung Zehen Psalmen Davids 1658 Literatur BearbeitenJochen Bepler Lutkemann Joachim Dr theol Prof In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 465 466 Christian Deuper Theologe Erbauungsschriftsteller Hofprediger Joachim Lutkemann in Rostock und Wolfenbuttel WF 136 Harrassowitz Wiesbaden 2013 ISBN 978 3 447 10012 0 Hartmut Lohmann Lutkemann Joachim In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 399 401 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Rudolf Mohr Lutkemann Joachim In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 482 f Digitalisat Philipp Julius Rehtmeyer Nachricht von den Schicksalen Schriften und Gaben des um die Evangelische Kirche Hochverdienten Theologi D Joachim Lutkemanns Braunschweig 1740 Wolfgang Sommer Gottesfurcht und Furstenherrschaft Studien zum Obrigkeitsverstandnis Johann Arndts und lutherischer Hofprediger zur Zeit der altprotestantischen Orthodoxie Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1988 ISBN 3 525 55148 7 Julius August Wagenmann Lutkemann Joachim In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 696 699 Johannes Wallmann Theologie und Frommigkeit im Zeitalter des Barock Mohr Siebeck Tubingen 1995 ISBN 3 16 146351 X S 82 86 Weblinks BearbeitenDigitalisierte Werke von Joachim Lutkemann in der Post Reformation Digital Library PRDL Werke von und uber Joachim Lutkemann in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Joachim Lutkemann im VD 17 Schriften von und uber Joachim Lutkemann im Gemeinsamen Verbundkatalog des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes Literatur uber Joachim Lutkemann in der Landesbibliographie MV Joachim Lutkemann im Rostocker Matrikelportal Eintrag zu Joachim Lutkemann im Catalogus Professorum Rostochiensium Projekt Oberhofprediger aktuelles Forschungsprojekt zu Lutkemann und seinen Wolfenbutteler Vorgangern und NachfolgernEinzelnachweise Bearbeiten Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Joachim Lutkemann im Rostocker MatrikelportalNormdaten Person GND 122305418 lobid OGND AKS LCCN no2013130546 VIAF 32874949 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lutkemann JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe und ErbauungsschriftstellerGEBURTSDATUM 15 Dezember 1608GEBURTSORT DemminSTERBEDATUM 18 Oktober 1655STERBEORT Wolfenbuttel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joachim Lutkemann amp oldid 216715509