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Jizchak Katzenelson auch Isaak auch Kazenelson usw hebraisch יצחק קצנלסון jiddisch יצחק קאצנעלסא ן polnisch Icchak Kacenelson geb 21 Juli 1886 in Korelicze heute Karelitschy bei Nowogrudok gest 1 Mai 1 1944 im KZ Auschwitz Birkenau war ein judischer Lyriker und Dramatiker der auf Neuhebraisch und Jiddisch schrieb und als Begrunder des neuhebraischen Dramas gilt Seine in einem Lager in Ostfrankreich versteckten letzten Dichtungen die nach dem Krieg zum Teil ins Hebraische ubersetzt wurden Das Lied vom erschlagenen judischen Volk 2 Tagebuch Hannibal Generalstab sind einmalige erschutternde Dokumente der judischen Leidenserfahrung Jizchak Katzenelson Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke Auswahl 3 Ubertragungen ins Deutsche 4 Literatur Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenJizchak Katzenelson wurde 1886 in Karelicz die Schreibweisen variieren im Gouvernement Minsk als Sohn des hebraischen Schriftstellers Jakob Benjamin Katzenelson 1859 Kapulie 1930 Lodz Pseudonym Ben Jamini geboren Seit 1911 veroffentlichte Jizchak Katzenelson der bereits im Alter von 13 Jahren Lieder zu schreiben begonnen hatte Theaterstucke in Hebraisch und Jiddisch Sein Drama Anu chajim umetim Wir leben und sterben war das erste in hebraischer Sprache des Moskauer Theaters Habima Katzenelson lebte als Lehrer in Lodz wohin seine Familie noch im Jahr seiner Geburt gezogen war Zwei Monate nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen floh er im November 1939 mit seiner Frau und drei Sohnen nach Warschau wo sie in das Ghetto gerieten und festsassen Jizchak Katzenelson selbst betrieb dann dort u a eine Untergrundschule fur judische Kinder Seine Frau und zwei seiner Sohne wurden nach Treblinka deportiert und dort sofort nach der Ankunft vergast In Warschau grundete er das hebraische Theater und organisierte nach der Besetzung Polens die jiddische Kulturarbeit Bereits 1912 hatte er in Lodz ein hebraisches Theater judische Kindergarten und Volksschulen gegrundet Katzenelson war aktiv am Aufstand im Warschauer Ghetto beteiligt der am 19 April 1943 begann Um sein Leben zu retten verschaffte ihm das Kommando der judischen Kampforganisation gefalschte honduranische Papiere und schleuste ihn in den arischen Teil von Warschau wo er wie viele andere vergeblich hoffte uber das Hotel Polski in die Freiheit zu gelangen Stattdessen kam er in ein Sonder KZ nach Vittel am Rande der Vogesen Dort waren uberwiegend amerikanische und britische Staatsburger interniert die gegen internierte Deutsche im feindlichen Ausland ausgetauscht werden sollten Dort schrieb er auch sein Lid funm ojsgehargetn jidischen folk Fertigstellung des Manuskripts am 17 Januar 1944 Das Manuskript vergrub er in Flaschen verpackt gemeinsam mit der Mitgefangenen Miriam Novitch die uberlebte unter einem Baum Das Lager wurde dann am 12 September 1944 von den Alliierten befreit Eine Kopie des Manuskripts wurde in einen Koffergriff eingenaht durch eine Lagerkameradin der er es ubergeben hatte 1944 nach Palastina geschmuggelt Beide Exemplare sind erhalten geblieben Ende April 1944 wurde Katzenelson mit seinem siebzehnjahrigen Sohn Zwi im Konvoi 72 nach Auschwitz deportiert wo sie am 1 oder 3 Mai 1944 vergast wurden Zuvor hatte er in Vittel seinen alten Freund aus fruheren Lodzer Tagen Dr Nathan Eck gest Tel Aviv 22 Februar 1982 wiedergetroffen der ebenfalls im April 1944 von Vittel nach Auschwitz deportiert werden sollte dem es aber gelungen war vom Zug abzuspringen und nach Paris zu entkommen Im Februar 1945 noch vor Ende des Krieges gab er Katzenelsons Werk Dos Lid im jiddischen Original in Paris heraus Nathan Eck hatte Katzenelson in Vittel versprechen mussen Dos Lid herauszugeben sollte der Dichter den Krieg nicht uberleben Werke Auswahl BearbeitenAmnon Drama von der Habima aufgefuhrt Anu chajim umetim Warschau 1913 Drama Bachurim Drama Bigwulot Lita Warschau 1907 Poem mehrere Folgeauflagen Buch der Lieder Ubersetzung des Werkes von Heinrich Heine ins Hebraische 1904 Dekadenten Drama Dimdumim Warschau 1910 hebraische Gedichtsammlung in 2 Teilen Dos lid funm ojsgehargetn jidischen folk 1944 15 Gesange gegliedert in 225 lange vierzeilige Strophen in viele Sprachen ubersetzt Dus wasse Leben Erzahlungen Fatima 1920 dramatische Dichtung Generalstab Hamegl Warschau 1911 Drama Hannibal Karrikaturen sic Drama Machmadim 1924 Saul Hanuvi 1922 biblisches Drama Tagebuch Taltallim 1922 Tarschisch 1923 Drama Uber die Welt Drama in dem er seine Reisen durch Europa Amerika und Palastina schildert Unsere nunte Bakannte 1922 lyrisches Drama 26 Kindererzahlungen Warschau 1911 606 Drama Ubertragungen ins Deutsche BearbeitenHermann Adler Das Lied vom letzten Juden Europa Verlag AG Zurich 1951 dreisprachig Jiddisch Jiddisch in lateinischer Umschrift Deutsch auch Berliner Edition Hentrich 1992 Wolf Biermann Grosser Gesang vom ausgerotteten judischen Volk Kiepenheuer amp Witsch Koln 1994 dreisprachig Faksimile des Originals Jiddisch in lateinischer Umschrift Deutsch Transkription durch Arno Lustiger ISBN 3 462 02355 1 Helmut Homfeld Das Lied vom ausgemordeten judischen Volk 1996 wortliche Ubersetzung von dos lid funm ojsgehargetn jidischen folk private Veroffentlichung Helmut Homfeld Oh mein Volk Mein Volk Aufzeichnungen aus dem Internierungslager Vittel Ubersetzung des Vittel Diary Metropol Verlag Berlin 1999 ISBN 3 936411 12 3 Literatur Quellen BearbeitenIsrael Sergei Zinberg in Jewrejskaja Enziklopedija Bd IX Petersburg 1906 ff Reisen Leksikon 1914 Hatekufa Jhg 1924 Salomon Wininger Grosse Judische National Biographie 1925 ff Bd III Bd VII Erganzungen Literarische Blatter 1926 S 839 840 Leon Julius Silberstrom Isaak Katzenelson In Judisches Lexikon Berlin 1927 Bd III Bibliographie seiner Werke im Lodzer Tageblatt jidd vom 2 Mai 1928 Folk und Land 1928 Nr 9 Literarische Blatter 1928 S 342 343 Zippora Nachumow Katzenelson Jizchok Katzenelson Sain Lebn un Schaffn Buenos Aires 1948 Biographie seiner Schwester Pnina Nave Die neue hebraische Literatur Bern Munchen 1962 Kazenelson Jizchak In Brockhaus Enzyklopadie Bd 10 Wiesbaden 1970 Serge Klarsfeld Le Memorial de la Deportation des Juifs de France Paris 1978 Arno Lustiger Zum Kampf auf Leben und Tod Das Buch vom Widerstand der Juden in Europa 1933 1945 Koln 1994 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Jizchak Katzenelson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Andreas Schmidt Verstumme nicht Die Anstiftung zum Dialog in Jizchak Katzenelsons Grossem Gesang vom ausgerotteten judischen Volk Helmut Homfeld Eine Einladung gegen das Vergessen Kostenlose Version in Jiddisch mit hebraischen Buchstaben von Dos lid funem oysgehargetn yidishn folkEinzelnachweise Bearbeiten Nach anderen Angaben am 3 Mai 1944 Dieses spater dann in viele Sprachen ubersetzte Poem gilt mittlerweile als sein wichtigstes Werk und verdeckt vollstandig sein ubriges Schaffen und seine Reputation und Vorkriegswahrnehmung als hebraisch jiddischer Theater Schriftsteller Padagoge und VolkserzieherNormdaten Person GND 118947869 lobid OGND AKS LCCN n82087706 VIAF 17254333 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Katzenelson JizchakALTERNATIVNAMEN Kaznelson JizchokKURZBESCHREIBUNG judischer Lyriker und DramatikerGEBURTSDATUM 21 Juli 1886GEBURTSORT KoreliczeSTERBEDATUM 1 Mai 1944STERBEORT KZ Auschwitz Birkenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jizchak Katzenelson amp oldid 228080856