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Die Jesus Christus Kirche in Meinerzhagen entstand um 1220 als romanische mit Emporen versehene Pfeilerbasilika und wurde im 15 Jahrhundert gotisch durch ein Querschiff erweitert Bauliche Veranderungen der Neuzeit wurden in mehreren Phasen der Renovierung weitgehend ruckgangig gemacht Im Mittelalter diente die Kirche als Wallfahrtskirche Seit der Reformation ist sie evangelische Pfarrkirche Sie wurde nun einfach als Alte Kirche bezeichnet Erst 1967 erhielt sie den Namen Jesus Christus Kirche Gesamtansicht mit Blick auf Querhaus und die ApsisInhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 1 1 Romanische Emporenbasilika 1 2 Erweiterung und Umbau im gotischen Stil 1 3 Neuzeitliche Veranderungen 1 4 Phasen der Renovierung 2 Ausstattung 2 1 Orgel 3 Pastoren 4 WeblinksGeschichte und Architektur BearbeitenEin erster Kirchenbau wird fur Meinerzhagen im Jahr 1067 erstmals erwahnt Allerdings hat sich die Urkunde die auch den Ort Meinerzhagen erstmals erwahnt als Falschung herausgestellt Bis ins 13 Jahrhundert hinein durfte es sich um einen Holzbau gehandelt haben Um 1220 wurde mit dem Bau der heutigen Kirche aus Bruchsteinen begonnen Sie diente im Mittelalter als Marien und Wallfahrtskirche Verehrt wurde ein wundertatiges Marienbild Daher wurde die Kirche auch unser liewen vrouwen Kerke toh Meinertzhagen genannt Neben dem Pfarrer waren an der Kirche immerhin funf Vikare angestellt was fur ihre Bedeutung spricht Die Kirche stand im Mittelpunkt der damaligen Siedlung auf einem Hugel Romanische Emporenbasilika Bearbeiten nbsp Innenraum mit Blick in Richtung Westen zum Eingang im TurmUngewohnlich in einer Region in der der Typus der Hallenkirche vorherrscht ist die Bauweise im Stil einer Rheinischen Emporenbasilika Der Baustil ist romanisch Es waren vor allem rheinische Einflusse die zum Bau im Stil einer dreischiffigen Pfeilerbasilika mit Emporengeschossen fuhrten Besonders ahnlich ist ihr die heutige evangelische Pfarrkirche in Hilden als eine dreischiffige gewolbte rheinische Emporenbasilika mit niedrigem Chorquadrat und halbrunder Apsis Ein funktionaler Grund fur den Stil war dass der Bau so genugend Platz fur die zahlreichen Pilger und Wallfahrer bot Von der Ursprungskirche ist nur das Langhaus erhalten und dies nicht in voller Hohe Erweiterung und Umbau im gotischen Stil Bearbeiten nbsp Blick in die gotische ApsisDurch eine Stiftung von drei Junggesellen aus Koln kam es 1474 zu einer Umgestaltung Anstelle des alten romanischen Chorbereichs wurde ein gotisches Querschiff errichtet Eines der Chorjoche fiel weg Die Apsis mit einem flachen 3 8 Schluss grenzt direkt an die durch das Querschiff neu entstandene Vierung an Die Apsis verfugt uber drei Fenster mit gotischen Spitzbogen Das Querhaus hat spitze Giebelfronten Die Sud und Nordfassade der Querschiffe verfugen uber hohe spitzbogige Fenster mit einfachem gotischen Masswerk im Bogenfeld Auch das Langhaus wurde in dieser Zeit eingewolbt Der Turm im Westen der Kirche wurde ebenfalls im gotischen Stil umgebaut Er ist quadratisch mit einer Seitenlange von 10 m und hat drei gleich hohe Geschosse Das Mittelschiff ist etwa 14 50 m lang und 8 50 m breit Die Seitenschiffe sind 2 60 m breit Die Querschiffe haben die Breite des Mittelschiffs und verfugen uber ein Kreuzgewolbe Die polygonale Sakristei wurde wohl im 16 Jahrhundert angebaut Neuzeitliche Veranderungen Bearbeiten Mit der Reformation um 1573 wurde die Kirche lutherisch Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurden Teile der Kirche abgetrennt um als Wohnung vermutlich fur die Geistlichen zu dienen Ein Brand im Jahr 1797 zerstorte das Dach das Gewolbe und den Turm Der Wiederaufbau erfolgte teilweise in einfacherer Form Der Turm wurde erst 1816 wieder neu errichtet Im Jahr 1846 wurde die Kirche erneut umgebaut um mehr Platz fur die wachsende Gemeinde zu schaffen So wurde eine Holzdecke mit klassizistischen Stilelementen eingezogen und eine uberdimensionierte Empore nahm eine neue Orgel auf Gleichzeitig wurden die alten Emporen wieder geoffnet und im Querschiff Zusatzemporen eingebaut Phasen der Renovierung Bearbeiten nbsp Tympanon im Eingangsbereich Anfang des 20 Jahrhunderts Im Jahr 1902 begann man mit ersten Renovierungsmassnahmen An die Stelle der flachen Holzdecke traten in Apsis und Querschiff wieder Gewolbe Das Mittelschiff bekam eine einfache Balkendecke Ein farbiger Anstrich hob einige Elemente der Architektur hervor Weitere Renovierungsmassnahmen fanden 1936 statt Dem folgten 1968 weitere Baumassnahmen mit dem Ziel einen Platz fur eine neue Orgel zu erhalten Ausserdem wurden unter anderem Nord und Westemporen abgebrochen die romanischen Fenster im nordlichen und sudlichen Seitenschiff wieder hergestellt Der Vierungsbereich und die Apsis wurden neu gestaltet und eine neue Westempore eingebaut Im Wesentlichen hat man damit der Kirche ihren spatmittelalterlichen Zustand wieder gegeben Im Jahr 2003 wurde der Innenraum farblich neu gestaltet sowie Kanzel Taufstein und Altar neu angeordnet Auch wurden aufgefundene Fragmente alter Malereien konserviert und sichtbar gemacht Ausstattung BearbeitenAus den Anfangsjahren der Kirche ist nur noch ein Taufbecken erhalten Erhalten ist auch ein Doppelepitaph des Ehepaares Engelbert und Anna Margaretha von Neuhof gen Ley aus dem spaten 17 Jahrhundert Ein gotischer dreiflugliger Schnitzaltar aus dem Jahr 1476 wurde 1856 nach Hohenbudberg bei Krefeld verkauft Um den Unterhalt der Kirche in Zukunft zu sichern hat die evangelische Kirchengemeinde eine Stiftung Jesus Christus Kirche gegrundet Orgel Bearbeiten nbsp Die Orgel nbsp Luftbild mit Kirche1968 wurde eine neue Orgel von der Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH errichtet und verfugt heute uber 28 klingende Register Die Trakturen sind mechanisch wahrend die Registrierung elektronisch gesteuert wird 2022 wurde das Schwellwerk um einen Salicional ebenfalls gebaut durch Schuke Potsdam erweitert II Schwellwerk C g30 1 Gedackt 0 8 0 1a Salicional 0 8 0 2 Pricipal 0 4 0 3 Rohrflote 0 4 0 4 Waldflote 0 2 0 5 Sesquialtera II0 6 Quinte 0 1 1 3 0 7 Sifflote 0 1 0 8 Scharff IV0 9 Krummhorn 0 8 10 Tremulant I Hauptwerk C g311 Gedacktpommer 16 12 Principal 0 8 13 Spillpfeife 0 8 14 Octave 0 4 15 Spitzflote 0 4 16 Nassat 0 2 2 3 17 Oktave 0 2 18 Mixtur V19 Cymbel IV20 Trompete 0 8 21 Tremulant Pedal C f122 Subbass 16 23 Octave 0 8 24 Spitzflote 0 8 25 Choralbass 0 4 26 Nachthorn 0 2 27 Mixtur IV V28 Posaune 16 29 Trompete 0 8 Koppeln II I I P II PPastoren BearbeitenAn der Jesus Christus Kirche wirkten u a folgende Pastoren Herman Stymmer Pastor um 1392 Hinrich van der Smalborch Pastor um 1426 Johan van Hoystetten als Pastor erwahnt 1490 und 1497 Godert Karbecke Vicarius um 1482 bis um 1498 zuletzt auch Vicecuratus Diderik Nyehove Priester um 1482 Mattheus Strohbecker Pastor um 1552 bis um 1578 letzter katholischer Pastor Friedrich od Peter Beurhaus 1573 Vikar Christoph Bechius 1583 bis 1586 Friedrich Hase 1586 bis 1638 Gottfried Zimmer bis 1619 Vikar Diedrich Rippel ab 1619 kurzzeitig Vikar Diedrich Zoller 1623 bis 1636 Vikar Johannes Lemmer 1610 1657 1638 bis 1657 Pfarrer in Meinerzhagen Johannes Schubbaus 1625 1698 1649 Vikar 1657 bis 1698 40 Jahre Pastor in Meinerzhagen Johannes Engelbert Lemmer 1638 1707 1659 Vikar 1698 bis 1707 Pastor nahezu 50 Jahre im Dienst Johann Flues gest 1710 1699 Vikar 1707 Pastor Johann Christoph Sohn gest 1740 1707 Vikar 1710 Pastor 1739 Generalinspektor Johann Bernhard Rovenstrunck 1710 bis 1713 Vikar Johann Kayser gest 1742 1713 Vikar 1740 erster Prediger Johann Adam Sohn 1740 zweiter 1742 bis 1749 erster Prediger Johann Christoph Sohn 1743 zweiter 1749 bis 1772 erster Prediger Johann Gottfried Westhoff 1750 zweiter Prediger Johann Wilhelm Dumpelmann 1750 bis 1760 zweiter Prediger Johann Kaspar Hesmar 1760 zweiter 1772 bis 1793 erster Prediger Johann Eberhard Osenberg 1773 bis 1803 zweiter Prediger Johann Christoph Buren 1794 bis 1802 erster Prediger Johann Kaspar David Dumpelmann 1803 bis 1811 erster Prediger Peter Wilhelm Hulsemann 1804 bis 1806 zweiter Prediger Johann Friedrich Wilhelm Geck 1790 1859 1812 bis 1859 Pfarrer in Meinerzhagen 1825 bis 1852 Schulinspektor 1830 bis 1833 Superintendent der Diocese Ludenscheid Johann Wilhelm Geck geb 1817 1845 adjunctus seines Vaters ab 1852 Schulinspektor ab 1861 Superintendent Friedrich Geck Karl Friedrich Muhlhoff Superintendent bis 1988 Hans Weber Pastor bis 1988 Pastor HaasWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Jesus Christus Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung auf Meinerzhagen de Stiftung Jesus Christus Kirche51 106176 7 640111 Koordinaten 51 6 22 2 N 7 38 24 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jesus Christus Kirche Meinerzhagen amp oldid 235791242