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Die Jerusalemsynagoge Tschechisch Jeruzalemska synagoga ist eine Synagoge in der Prager Neustadt Sie liegt in der Jerusalemer Strasse Jerusalemska 7 Westfassade Widmungsinschrift Der Innenraum mit Toraschrein Ner Tamid und Bima Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung und Bau 1 2 Nutzung 2 Baubeschreibung 2 1 Aussen 2 2 Innen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPlanung und Bau Bearbeiten 1898 wurde mit der Sanierung der verslumten Prager Josefstadt begonnen Dafur mussten auch drei alte Synagogen weichen die Zigeunersynagoge die Grossenhof Synagoge und die Neue Synagoge Fur sie war Ersatz zu schaffen Der ursprungliche Name fur das Projekt und die Synagoge war Jubilaumssynagoge da der Plan zur Errichtung des Gebaudes im Jahr des 50 jahrigen Thronjubilaums von Kaiser Franz Joseph I 1898 gefasst worden war Um den Bau einer neuen Synagoge zu organisieren grundete sich noch im gleichen Jahr ein Verein 1 der 1899 als Bauplatz ein abzubrechendes Haus in der Jerusalemer Strasse erwarb In der Folge kam es zu insgesamt drei Entwurfen fur den Neubau Die beiden ersten wurden nicht verwirklicht Es handelte sich dabei um einen Entwurf im neuromanischen Stil von Alois Richter 1899 und einen im neugotischen Stil von Josef Linhart 1901 Verwirklicht wurde schliesslich ein Plan von Wilhelm Stiassny aus Wien der 1903 einen Bau in maurischen und orientalischen Formen entworfen hatte 1904 1906 setzte Alois Richter den Plan seines Kollegen aus Wien um Am 16 September 1906 zu Simchat Tora wurde die neue Synagoge eingeweiht 2 Nutzung Bearbeiten Schon bald wurde das Gotteshaus Jerusalemsynagoge nach dem Namen der Strasse wo es stand genannt Der Name der Strasse wiederum stammte von einer nicht mehr existierenden barocken Jerusalemkapelle Wahrend der deutschen Besetzung und dem Protektorat Bohmen und Mahren trug die Strasse die Bezeichnung Siebenburgenstrasse In dieser Zeit war die Jerusalemsynagoge von 1941 45 Sammellager fur beschlagnahmten judischen Besitz der Treuhandstelle der Zentralstelle fur judische Auswanderung in Prag seit 1942 Zentralamt fur die Regelung der Judenfrage in Bohmen und Mahren Seit 1945 war die Synagoge durchgehend im gottesdienstlichen Gebrauch der Prager judischen Kultusgemeinde Ab 1993 begannen abschnittsweise durchgefuhrte Innen und Aussenrenovierungen Das Gebaude dient weiter dem Gottesdienst wobei der zentrale Raum nur an hohen Feiertagen genutzt wird Die Regelgottesddienste finden in einem Nebenraum statt Die Synagoge ist fur Besucher geoffnet auch wird sie fur Konzerte genutzt Auf der Empore befinden sich zwei Dauerausstellungen eine zur Geschichte der judischen Gemeinde in Prag von 1945 bis heute und eine zweite uber judische Denkmale in Tschechien und ihre Restaurierung seit 1989 3 Baubeschreibung BearbeitenAussen Bearbeiten Im Zentrum der Fassade steht ein machtiger Portikus mit einem Bogen dessen Form der islamischen Kunst entlehnt ist und ein Rosettenfenster das einen Davidstern zeigt Im Giebel des Portikus sind die Gesetzestafeln angebracht Eine Inschrift am Portikus zitiert den Psalm 118 20 Das ist das Tor des Herrn die Gerechten werden dahin eingehen Am Mittelbogen der Eingangsarkade befindet sich ein Vers des Propheten Maleachi 2 10 Haben wir nicht alle einen Vater Hat uns nicht ein Gott geschaffen Zwei turmartige Risalite flankieren den Portikus Hier befinden sich die Aufgange zu den Frauen Emporen Innen Bearbeiten Das Innere der Synagoge ist eine dreischiffige Basilika deren Seitenschiffe vom Hauptschiff durch je sieben Arkadenbogen im Stil islamischer Bogen getrennt werden Die Arkaden tragen die Frauen und Orgelempore Deren Brustungen sind mit Bibelzitaten geschmuckt Die Orgel steht im Westen gegenuber dem Toraschrein Buntglasfenster und Oberlichter sorgen fur die Beleuchtung Sie sind bemerkenswert vollstandig erhalten Der Toraschrein besitzt die Form eines Stufenportals dessen oberer Bereich mit einem Weinstockmotiv verziert ist und der von den Gesetzestafeln bekront wird Alle Wande und die Decke sind mit reich mit Schablonenmalerei im maurischen Stil ausgemalt Literatur BearbeitenArno Parik Die Jerusalemsynagoge Die Altneusynagoge Faltblatt Zidovska Obec v Praze Judische Gemeinde in Prag Hg Prag o J 2019 Arno Parik Das judische Prag Judisches Museum 3 Auflage Prag 2005 Arno Parik Prager Synagogen Judisches Museum Prag 2005 Aladar Deutsch Die Zigeiner Grossenhof und Neusynagoge in Prag Denkschrift herausgegeben anlasslich der Erbauung des aus diesen Gotteshausern hervorgegangenen Kaiser Franz Josef Jubilaum Tempels Kuh Prag 1907 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jerusalemsynagoge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www synagogue cz homepage der Altneuschul in Prag mit Hinweisen zur Jerusalemsynagoge http www kehilaprag cz homepage der judischen Gemeinde in Prag http www jewishmuseum cz Judisches Museum in PragEinzelnachweise Bearbeiten Parik Die Jerusalemsynagoge Parik Die Jerusalemsynagoge Parik Die Jerusalemsynagoge Synagogen in Prag Altneu Synagoge Hohe Synagoge Jerusalemsynagoge Klausen Synagoge Maisel Synagoge Pinkas Synagoge Spanische Synagoge Vinohrady 50 084707 14 431979 197 Koordinaten 50 5 4 9 N 14 25 55 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jerusalemsynagoge amp oldid 235145936