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50 089263 14 416951 190 Koordinaten 50 5 21 3 N 14 25 1 O Westfassade der Pinkas SynagogeDie Pinkas Synagoge tschechisch Pinkasova synagoga ist eine aus dem beginnenden 16 Jahrhundert stammende profanierte Synagoge im Prager Stadtteil Josefstadt Sie ist dem Alten judischen Friedhof benachbart Sie wird vom Judischen Museum Prag verwaltet und dient als Gedenkstatte fur die Opfer der Schoah Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenUnter dem heutigen Bauwerk wurden Gewolbe und eine Mikwe aus dem spaten 15 Jahrhundert gefunden 1492 ist ein privates Bethaus der Familie Horowitz nachgewiesen das zum Wohnhaus U Erbu gehorte Dieses Bethaus kam 1519 in den Besitz des angesehenen judischen Burgers Aron Meschullam Zalman Horowitz der seinem Status gemass 1535 die heutige grossere Synagoge errichten liess Wahrscheinlich seit dem Ende des 16 Jahrhunderts wurde die Synagoge nach dem fruheren Hausbesitzer Israel Pinkas Pinkasschul genannt 1607 bis 1625 errichtete Juda Tzoref de Herz einen Anbau im Stil der Spatrenaissance der das Frauenschiff die Empore und ein geraumiges Vestibul enthielt Jahrhundertelang befanden sich in der Pinkas Synagoge die Reliquien des messianistischen Martyrers Salomon Molcho der 1532 in Mantua verbrannt worden war Es waren dies der Wimpel und das Gewand Molchos Durch ihre Lage unterhalb des Strassenniveaus wurde die Pinkas Synagoge mehrmals uberflutet und beschadigt Nach dem Hochwasser von 1758 und 1771 wurden Thoraschrein und Bima barock erneuert 1860 erfuhr das Gebaude starke Veranderungen indem das Fussbodenniveau um 1 5 Meter angehoben und die Inneneinrichtung modernisiert wurde Diese unbefriedigende Losung wollte man bereits in den 1920er Jahren wieder ruckgangig machen was aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg moglich wurde Von 1950 bis 1954 beseitigte man die Aufschuttung wieder Toraschrein Bima und Portal wurden restauriert und ursprungliche Verputzschichten freigelegt nbsp Wande mit den Namen der Opfer der SchoahAnschliessend wurde die Synagoge von 1954 bis 1959 in eine Gedenkstatte fur den Holocaust fur die judischen Burger der Tschechoslowakei umgewandelt die wahrend des Zweiten Weltkrieges umgekommen sind Jiri John und Vaclav Bostik gestalteten sie so dass an den Wanden der Raume die Namen von fast 78 000 Menschen alphabetisch nach Familien und Orten geordnet aufgeschrieben wurden Von 1960 bis 1968 war sie so der Offentlichkeit zuganglich bis erneut eindringende Feuchtigkeit Schaden verursachte Gleichzeitig mit den Ereignissen des Prager Fruhlings liess die kommunistische Stadtverwaltung die Synagoge nun schliessen 1989 erfolgten Reparaturarbeiten und von 1992 bis 1995 konnten die Inschriften an den Wanden wiederhergestellt werden Seither ist die Pinkas Synagoge als Teil des Judischen Museums wieder zu besichtigen Im ersten Obergeschoss sind Kinderzeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt ausgestellt Die Bilder entstanden bei Malkursen der dort internierten Kunstlerin Friedl Dicker Brandeis Baubeschreibung Bearbeiten nbsp InnenansichtEs handelt sich bei der Pinkas Synagoge um einen langlichen einschiffigen Raum mit spatgotischem Netzgewolbe das mit Renaissancedekor bemalt ist und Masswerkfenstern Bedeutend ist vor allem das Eingangsportal das in ungewohnlich reinen Fruhrenaissanceformen gestaltet ist Der barocke Toraschrein besitzt Doppelsaulen an den Seiten und stammt wahrscheinlich vom Ende des 17 Jahrhunderts Die ursprunglich gotische Bima wurde 1775 durch roten Marmorstuck verandert und 1793 mit einem Rokokogitter aus Schmiedeeisen versehen Sonst befinden sich keine Einrichtungsgegenstande mehr im Gebaude Ursprunglich waren die Banke wie in der Altneu Synagoge entlang den Wanden mit Blick zur Bima aufgestellt gewesen Heute sind uberall an den Wanden die Namen der umgekommenen tschechischen Juden wieder sichtbar Im Vestibul befindet sich eine Gedenktafel mit Inschrift aus dem Jahr 1535 die an den Bauherrn und dessen Gattin erinnert Literatur BearbeitenArno Parik Das judische Prag Judisches Museum 3 Auflage Prag 2005 Arno Parik Prager Synagogen Judisches Museum Prag 2005 David D Podiebrad Hrsg Alterthumer der Prager Josefstadt israelitischer Friedhof Alt Neu Schule und andere Synagogen Prag 1870 S 1 71 uni frankfurt de PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pinkas Synagoge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Synagogen in Prag Altneu Synagoge Hohe Synagoge Jerusalemsynagoge Klausen Synagoge Maisel Synagoge Pinkas Synagoge Spanische Synagoge Vinohrady Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pinkas Synagoge amp oldid 238505571