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Jean Joseph Cassanea de Mondonville getauft 25 Dezember 1711 in Narbonne 8 Oktober 1772 in Belleville bei Paris war ein franzosischer Violinist und Komponist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Jean Joseph Cassanea de Mondonville Gemalde von Maurice Quentin de La Tour nbsp Anne Jeanne Cassanea de Mondonville nee BouconDer junge Mondonville erhielt ersten Musikunterricht von seinem Vater der als Musiker an der Kathedrale Saint Just in Narbonne und ab 1719 im Orchester der Academie de Musique in Bordeaux tatig war Die vaterliche Ausbildung muss sehr umfassend gewesen sein denn bei seiner Ankunft in Paris 1733 war er bereits ein erfahrener Komponist und Violinvirtuose Im selben Jahr wurden die Violinsonaten op 1 veroffentlicht Mondonville lebte fur kurze Zeit im nordfranzosischen Lille dort wird er als Konzertmeister bei den Concerts de Lille erwahnt 1734 hatte er seinen ersten Auftritt beim Concert spirituel 1739 erhielt er in Paris die Stelle des koniglichen Konzertmeisters und Kammerviolinisten Er komponierte rund 100 Konzerte 1740 wurde er nach Andre Campra sous maitre und 1744 Intendant der koniglichen Hofkapelle in Nachfolge von Charles Hubert Gervais Fur die im Rahmen der Tatigkeit fur die konigliche Kapelle komponierten Vokalwerke erhielt de Mondonville keine Druckerlaubnis er kundigte diese Stellung 1758 auf 1747 heiratete er die Cembalistin Anne Jeanne Boucon der Jean Philippe Rameau eines seiner Pieces de concert gewidmet hatte In seinem Historisch Biographischen Lexikon der Tonkunstler schreibt Ernst Ludwig Gerber sie ubte ausserdem die Komposition und Malerey aus 1 Im selben Jahr begannen auch die Auffuhrungen seiner Opern sein erstes erfolgreiches Buhnenwerk Bacchus et Erigone komponierte er im Auftrag der Marquise de Pompadour die auch die Titelrolle ubernahm Auf Anregung der Marquise entstand 1753 sein erfolgreichstes Buhnenwerk Titon et l Aurore mit der im Buffonistenstreit Partei fur den franzosischen Stil ergriffen werden sollte Mondonville machte sich besonders einen Namen mit den Grands Motets doppelchorige Motetten denen Komponisten anderer Nationen nichts Vergleichbares entgegenzusetzen hatten so seine Zeitgenossen Von 1755 bis 1762 hatte er gemeinsam mit Gabriel Capperan 1700 1788 die Leitung des Concert spirituel einer Organisation die er erfolgreich und mit eiserner Hand fuhrte Seine aktive Zeit als Musiker deckt sich mit der Regierungszeit von Louis XV Von besonderer gattungsgeschichtlicher Bedeutung sind seine Violinsonaten op 3 in denen das Verhaltnis zwischen Violine und Klavier sich gegenuber der barocken Tradition des Primats der Violine nahezu umkehrt Die Violine ist uber weite Strecken Begleitinstrument Seine Sonates pour clavecin voix ou violon op 5 eroffnen die Moglichkeit den Cembalopart von einer Gesangsstimme und einer Violine begleiten zu lassen Seine letzten Lebensjahre waren nicht vom gleichen Erfolg gekront wie der Beginn seiner Laufbahn Nach Streitigkeiten mit dem Bischof von Rennes fiel er in Ungnade Eines seiner letzten Werke war das 1771 aufgefuhrte Heldenballet Les projets de l Amour das er fur die Hochzeit des Comte de Provence des spateren Konigs Ludwig XVIII mit Maria Josepha von Savoyen komponierte Der grosste Teil seiner Vokalwerke ist verschollen Die Sammlungen des Pariser Konservatoriums besitzen noch einige Handschriften Werke Auswahl BearbeitenSonates pour le violon et la basse continue op 1 1733 6 Triosonaten op 2 1734 Sonates en Trio pour deux Violons avec la basse continue Dediees a Monsieur le Marquis de la Bourdonnaye gravees par Le Duc Pieces de clavecin en sonates op 3 Fur Cembalo und Violine Lille 1736 Dieselben Werke erschienen 15 Jahre spater in Paris als Orchesterbearbeitung unter dem Titel Six Sonates en symphonies Im Vorwort seiner Sonaten op 4 erscheinen erste schriftliche Anleitungen zum Flageoletspiel Les sons harmoniques Paris und Lille 1738 Pieces de Clavecin avec voix et violon op 5 1748 Opern Isbe 1742 Bacchus et Erigone 1747 Le carnaval du Parnasse Paris 1749 Venus et Adonis 1752 Titon et l Aurore Paris 1753 zu Lebzeiten das erfolgreichste Werk Daphnis et Alcimadure 1754 Les fetes de Paphos 1758 wurde ein Misserfolg Thesee 1765 17 Grands Motets bis auf die neun Nachfolgenden alle verschollen Dominus regnavit decorum Psalm 92 1734 Jubilate Deo Psalm 99 1734 Magnus Dominus Psalm 47 1734 Cantate domino Psalm 149 1743 Venite exultemus Domino Psalm 94 1743 Nisi Dominus aedficavit Psalm 126 1743 De profundis Psalm 129 1748 Coeli enarrant gloria Psalm 18 1750 In exitu Israel Psalm 113 1753 Literatur BearbeitenLucinde Braun Mondonville Jean Joseph Cassanea de In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 10 Kemp Lert Barenreiter Metzler Kassel u a 2003 ISBN 3 7618 1120 9 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Roberte Machard Jean Joseph Cassanea de Mondonville virtuose compositeur et chef d orchestre Etude biographique Centre international de documentation occitane Beziers 1980 ISBN 2 901191 10 X zugleich Dissertation Paris 1977 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Jean Joseph Cassanea de Mondonville im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Jean Joseph Cassanea de Mondonville in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Jean Joseph Cassanea de Mondonville im International Music Score Library Project Lebenslauf und Werkliste auf der Website musicologie org in franzosischer Sprache Einzelnachweise Bearbeiten Claudia Schweitzer Lexikon Artikel Boucon Anne Jeanne verh Mondonville des Sophie Drinker InstitutsNormdaten Person GND 118641131 lobid OGND AKS LCCN n81061977 VIAF 61667881 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mondonville Jean Joseph Cassanea deKURZBESCHREIBUNG franzosischer Violinist Komponist und IntendantGEBURTSDATUM getauft 25 Dezember 1711GEBURTSORT NarbonneSTERBEDATUM 8 Oktober 1772STERBEORT Belleville heute Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Joseph Cassanea de Mondonville amp oldid 233428659